PJ-Tertial Innere in Evangelisches Krankenhaus Giessen (1/2024 bis 4/2024)

Station(en)
Kardiologie, Geriatrie, Gastrologie, Pulmologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Innere-Tertial im EV-Krankenhaus ist zweigespalten:

Die Geriatrie ist mit Abstand die lehrreichste und beste Abteilung des Hauses. Hier hatte ich meine besten 4 Wochen des gesamten PJs, obwohl ich nicht in die Innere möchte. Geführt wird die Abteilung von zwei Oberärzten, die sich jeden Tag des PJs bemühen. Mehrstündige Visiten für die Studenten, mit Fragen zu Diagnsotik und Therapie, allgemeinen Krankheitsbildern, der Möglichkeit der eigenständigen Patientenbetreuung, körperliche Untersuchung, geführte Sonos und Hilfestellungen bei Fragen. Wenn es die Möglichkeit gibt, Geriatrie im EV-Krankenhaus als PJ oder Famulant zu absolvieren —> ganz klare Empfehlung! Vielen Dank für diese Zeit.

Die Kardio bemüht sich ebenfalls, den PJlern etwas zu lehren. Eigene Patientenbetreuung, geführte Chefarztvisiten und die Möglichkeit an Funktionsdiagnostiken teilzunehmen. Die Oberärzte und der Chefarzt sind nett und insgesamt hat man hier wirklich eine sehr gute Zeit.
Die dienstälteste Stationsärztin ist wirklich super und führt dich an die Arbeit als Assistenarzt heran!

Jetzt kommt leider der Grund, warum ich das Innere Tertial trotz diesen wirklich guten Abteilungen sehr schlecht bewerte:

Pulmo: Ich war ohne Einführung und ohne Kommentar für alle Blutentnahmen und Aufnahmen zuständig. Ohne Hallo und ohne ein Wort werden einem Aufgaben aufgetragen, ohne dass man in die Stationsarbeit oder die Patientenbetreuung eingearbeitet wird. Aufnahme heißt: Ich habe den Anamnese Bogen von Amboss ausgedruckt, um mir dann nach der Aufnahme sagen zu lassen was bei diesem Patient anamnestisch alles fehlt. Rückmeldung bekommt man keine. Körperliche Untersuchungen für die pulmologischen Patienten werden dir nicht gezeigt. Feedback ist hier Fehlanzeige. Und anschließend geht der Stationsarzt selbst zum Patienten und macht seine eigene Untersuchungen. Ich denke, PJlern kann man mehr zutrauen. Wenn du alleine bist, 6 der Aufnahmen machen musst und neben den 15 morgendlichen Blutentnahmen im Tagesverlauf noch neue Blutentnahmen dazukommen, sagt dir niemand Bescheid. Die Pflege sagt dir dann, warum die neuen Blutentnahmen nicht zügig gemacht werden, obwohl man den ganzen Tag beschäftigt ist. Die Besprechungen kann man ebenfalls kaum besuchen, da man mit den Aufnahmen, Blutentnahmen und Zugängen nicht hinterherkommt. Konnte mich in 4 Wochen mit kaum einem Krankheitsbild beschäftigen.

Zur Gastro ganz kurz: Blutentnahmen, Viggos, keine Visiten, PJler werden nicht beachtet, du wirst andauernd angerufen, egal ob Mittagspause, Fortbildung, … für z.B. eine nachträgliche Kaliumkontrolle.
Wenn man zufällig einen Oberarzt bei Visite trifft und dich mit ins Patientenzimmer stellst, wirst du nicht mal vorgestellt. Da man Luft ist und die Stationssekretärin alles an Aufgaben abgibt, die PJler machen können (BE, Zugang legen, BGA) und dich wegen wirklich allem anruft, hat man keine Zeit Patienten kennenzulernen. Ich war 4 Wochen dort, habe keinen Patienten außer beim Blutabnehmen gesehen und kenne KEIN! Krankheitsbild umfassend, was dort behandelt wurde. Zum Ende des PJs frage ich mich zudem, ob es die Funktionsdiagnostik auf der Gastro überhaupt gibt. Die lernt man als PJler nicht kennen.
Zu der Nichtbetreuung und Nicht-Beachtung des PJlers wird man zudem von der Pflege angemacht, wenn mal Blut aufs Patientenbett gekommen ist. Sehr unfreundliche Stimmung und insgesamt einfach schade, ich denke PJler können mehr als Blutentnahmen und angemacht werden.

Zusammengefasst:
+ Studientag
+ kostenloses Essen
+ Zum Ende des Tertials regelmäßiger Unterricht in der Chirurgie für die PJler im Haus
+ tolle Organisation durch die PJ-Betreuer
+ 1 Blutentnahmedienst am Wochenende = 1x frei unter der Woche zusätzlich zum Studientag
+ tolle 4 Wochen auf der Geriatrie
+ eigenständige Arbeit auf der Kardio
+ toller Unterricht der Anästhesie für die gesamten PJler (wenn sie nicht gerade eine Aufnahme in der Pulmo oder eine Blutentnahme in der Gastro machen sollen)

- Habe in 3 Monaten vielleicht 3-4 mal einen Unterricht der Inneren bekommen (fällt entweder aus oder niemand der Inneren weiß davon)
- Pulmo und Gastro ist 8 Wochen Blutentnahme und Zugänge legen ohne Lehre und ohne richtigen Patientenkontakt, zum Teil 4 Wochen ohne dass man mit dem Stationsarzt spricht, der neben einem sitzt —> wie kann das überhaupt sein?
- Körperliche Unterschung mit Feedback gibt es nur in der Geriatrie und der Kardio
- Kontakt mit der Pflege zum Teil sehr angespannt (Über den Gang: „PJler, - BGA hier!“)
- Andere Stationen (Stationssekretärin Gastro im Vordergrund) rufen andere PJler im Haus für Blutentnahmen an, wenn der Stations-Pjler gerade nicht da ist (z.B wird der PJler in der ZNA oder der Kardio auf die Gastro für einne Kaliumkontrolle gerufen)
- PJ-Sitzung zur Besprechung von Problemen (zum Teil auch zu der PJ-Ausführung in der Inneren) findet mit dem PJ-Koordinator, der Chirurgie und ohne die Innere statt —> Warum?
- kein Empfang zu Beginn oder überhaupt kein Kontakt zu den PJ-Beauftragten der Inneren
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450€

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
6
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
4
Unterricht
5
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.6