PJ-Tertial Dermatologie in Kantonsspital St. Gallen (5/2023 bis 8/2023)

Station(en)
Ambulanz
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Klinik:
Das gesamte Team der Dermatologie ist super nett, ich hatte zu Pflege, zum Sekretariat, zur Disposition, zu Assistenzärzten, Oberärzten und Chefarzt allen einen guten Kontakt. Insgesamt ist die Klinik hauptsächlich eine Ambulanz. Theoretisch hat die Dermatologie so viele stationäre Betten, wie sie wollen, effektiv wird aber sehr wenig stationär gemacht, viel weniger als in Deutschland (wegen der Abrechnung).
Als Unterassistenten bekommt man ein eigenes Dermatoskop und eine Kamera ausgeliehen. Es gibt auch immer ein eigenes Telefon.
Ich hatte einen Götti (das ist eine ärztliche Ansprechperson) zugeteilt. Die ersten Wochen saß ich nur mit in der Sprechstunde, hauptsächlich bei meinem Götti, dabei und konnte bei der Hautinspektion mithelfen und bei der Diagnostik (zB Pilzkultur) mithelfen. Zudem ist es Unterassistenten-Aufgabe die Hautbiospien zu und Kürettagen zu machen. Die können geplant Im Terminkalender stehen, oder spontan kommen, dann wird man über sein Telefon darüber informiert. bisweilen kann es dann schon recht stressig werden, wenn viele Biopsien zusammen kommen. Für die Biopsien macht man auch die Aufklärung. Es gibt Biopsie-Sets, trotz allem auch mit viel Übung und wenn man es irgendwann im Schlaf kann, braucht es seine Zeit.
Mit der Zeit habe ich dann, weil immer Assistenten im Urlaub waren und damit ihr Sprechzimmer frei war, und weil ich auch arbeiten wollte, meine eigene Sprechstunde bekommen und habe immer mehr Patienten betreuen dürfen. Ich durfte Anamnese, Untersuchung bei den Patienten machen und auch ein Therapiekonzept entwickeln, dann habe ich immer die Supervision hinzurufen müssen, der ich dann die Patienten und mein Konzept vorstellen durfte. Die ganze Dokumentation durfte ich auch machen. Die Supervision hat dann alles abgeknickt und ich auch alles fragen konnte und noch einmal auf Hautbefunde draufschauen lassen können. Danach konnte ich alles besprochene anordnen und verschreiben.
Ich habe in meiner Zeit auf der Dermatologie besonders die Basics der Derma gut gelernt bekommen und konnte auch alles anwenden.
Als UHU konnte ich teils auch Konsile (alleine oder in Begleitung von Oberärzten) auf den Stationen und in der Notfallambulanz machen können, wo man teils auch sehr viel gesehen hat auch die krasseren Fälle.
Insgesamt gibt es Tage mit spezifischen Oberthemen in der Sprechstunde, wie Hautkrebs oder Immunologie. Die Allergologie ist auch noch an die Dermatologie angegliedert, auch dort konnte ich immer mitgehen und an den Untersuchungen teilnehmen. Der Einblick in die Allergologie ist auch sehr interessant. Eigenen Patienten bekommt man in der Allergologie allerdings nicht.
Da ich auch sehr interessiert in der Dermatologie war, durfte ich mit einer Assistenzärztin zusammen ein Poster für den SGDV Kongress in Lausanne erstellen und mir wurde meine Teilnahme dort auch mitfinanziert.
Auch im Derma-OP durfte ich assistieren und teils sogar kleine Spindelbiopsien selber unter Aufsicht machen. Die Stimmung ist dort auch sehr gut, was einen mal an einen netten OP gewöhnt.

Wochenplan: Montags ist Klinik-Frühbesprechung. Montag abends ist Assistentenfortbildung, da musste ich auch einmal einen Vortrag halten. Dienstag mittags ist Pharma-Fortbildung. Mittwoch morgens ist Oberarztfortbildung. Donnerstags ist Unterassistentenfortbildung.
Jeden Mittag ist Mittagsvisite und Derma-Patho-Konferenz.

Wohnen: Im Personalwohnheim (rechtzeitig dafür bewerben, Plätze sind meist immer frei), da wohnen auch die ganzen anderen Unterassistenten. Mit denen haben wir dann immer sehr viel unternommen. Es gibt ein Wohnheim in WG-Form und eines in dem jeder eigenes Zimmer mit Waschbecken hat und man sich Küche und Bad teilt, dies wirkt eher Zweck-WG-mäßig, ich habe mich mit meinen Mitbewohnern aber so gut verstanden, dass es wie eine echte WG war.

Freizeit: St Gallen bietet im Sommer hervorragende Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Der Bodensee ist quasi in Sichtweite wenn man zu den Drei Weihern hochläuft. Man kann sogar zum Bodensee joggen (12km) oder ist mit Auto, Bus oder Bahn in 10min-30 min da. Am Bodensee gibt es viele Badis und Grillplätze.
In St Gallen sind die Drei Weihern ein tägliches Ziel, dort kann man auch gut baden und die Zeit mit Freunden verbringen. Die Natur (Wald und Wiese) sind auch sehr nah, ein paar Minuten zu Fuß und man kann hervorragend das Wetter genießen.
Das Appenzeller Land und natürlich viele andere Regionen in der Nähe sind perfekt zum Wandern und nur kurze Fahrtstrecke weg. Ein Auto ist von Vorteil, man tut sich aber oft auch in Gruppen zusammen, und irgendwer hat immer ein Auto. Man kann aber auch gut mit den Öffentlichen zum Wandern fahren, auf den ÖPNV (sbb) ist wirklich Verlass, gar kein Vergleich zu Deutschland. Zürich ist auch eine kurze Zugstrecke entfernt, manche Ärzte pendeln sogar.
zu empfehlen ist die Schnupper-Halb-Tax, sozusagen die Bahncard 50 für 2 Monate.
Ich hatte in St Gallen einen klasse Sommer und denke gerne an die Zeit zurück. Meine Mit-Uhus aus den anderen Fachbereichen (man lernt sich abends im Wohnheim ohne Probleme gut kennen) haben uns angefreundet, fast jeden Tag etwas unternommen und sind auch heute noch befreundet und treffen uns regelmäßig wieder. Abends haben wir bei gutem Wetter draußen vor dem Wohnheim jeden Abend zusammen gegessen, haben oft Grillabende gemacht und am Wochenende die Gegend erkundet.
Bewerbung
Bewerbung in der Schweiz: grundsätzlich so früh wie möglich, meist ist es 2 Jahre vorher nötig. Kurzfristig, besonders auch in den Wahlfächern werden aber auch noch Plätze frei.
Am KSSG gibt es inline eine Übersicht, welche Stellen für welchen Zeitraum für die Unterassistenten frei sind, die relativ aktuell ist. Das fand ich persönlich sehr nett, dass man weiß, ob denn überhaupt die Möglichkeit für eine UA besteht.
ich habe mich etwa 9 Monate davor beworben. Da habe ich die ersten zwei Monate meines Tertials bekommen. Dann ist spontan 3 Monate davor auch der Restzeitraum meiner PJ-Tertialzeit frei geworden (ich habe regelmäßig nachgeschaut) und dann konnte ich mein ganzes Tertial am KSSG machen, was ich nicht bereue, da einem auch erst mit der Zeit viel zugetraut wird.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Bildgebung
Repetitorien
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Poliklinik
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1150 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1