Besser hätte mein Auslandstertial in Wien nicht sein können. Ich habe mich in der Zeit in der Abteilung der 1. Med sehr wohl gefühlt. Man routiert fest durch die verschiedenen Bereiche der Abteilung (Endoskopie, Ambulanz, Dialyse, Intensivstation, Normalstation) und gewinnt dadurch verschiedene Einblicke in den Klinikalltag. Auf Station ist man fest in den Tag eingebunden, von prävisitären Blutentnahmen über die Visite und die anschließende Abarbeitung der To-Dos des Tages (Untersuchungen anmelden, Konsile schreiben, Briefe schreiben etc.) Die Visiten sind sehr ausführlich und dauern i.d.R. von 9 bis 11 Uhr. Der Tag startet um 8 Uhr mit einer gemeinsamen Frühbesprechung, danach erfolgt die Verteilung auf den jeweiligen Bereich. Die Fälle der Intensivstation sind hochinteressant, die Patient*innen sind zum Teil beatmet, viele an der CiCa bis hin zur Plasmapherese. Man darf alle Patienten täglich schallen (eFAST) und erweitert dadurch seine Sonograhiekenntnisse. Der Einsatz auf der Dialyse ist eher eintönig, am ersten Tag wurde mir grob die Dialyse erklärt und man läuft die Visite mit. Eine der Oberärztinnen hält einem einen sehr ausführlichen Vortrag zur Dialyse und zur Niereninsuffizienz, der die Grundlagen gut erklärt. Im Anschluss bin ich daher häufig in die nephrologische Ambulanz gegangen und habe die Erstgespräche teilweise mit vorbereitet (Übersicht der Vorbefunde, Vorbereitung der Dokumentation). In der Diabetesambulanz beginnt der Tag bereits um 7:30 Uhr mit den Blutaufnahmen der ambulanten Patient*innen (+ RR-Messung, Größe+Gewicht)
Die Fortbildungen der Abteilungen habe wöchentlich stattgefunden, jeden 2. Donnerstag werden zusätzliche freiwillige Fortbildungen für PJler und Ärzt*innen in Weiterbildung angeboten. Alle PJ-Studierenden musste im Laufe des Tertial einen Patientenfall bzw. State-of-the-Art Vortrag von ca. 15-20 min vorbereiten. Wer sich insbesondere für Nephrologie oder Diabetologie interessiert, wird sich in der 1. Med sehr wohl fühlen.
Bewerbung
Ich habe mich circa 1 1/2 Jahre im Voraus beworben und habe mit viel Glück einen Platz über das Nachrückverfahren erhalten. Ich würde empfehlen sich frühzeitig zu bewerben und nach einer Warteliste zu fragen.
