PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Guetersloh (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und minimalinvasive Chirurgie, Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Plastische , Ästhetische und Handchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik, Station
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Informationen vorab: Früh vor dem PJ-Start erhält man von der Personalabteilung die Frage, welche chirurgischen Fächer man erleben möchte. Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie sind entsprechend der Prüfungsordnung Pflicht, der Rest ist variabel. Das Klinikum Gütersloh ist eines der Häuser, die innerhalb des Chirurgietertials eine Rotation in die Plastische, Ästhetische und Hand-Chirurgie erlaubt. Was sehr schön ist, wenn man studienortsabhängig kein PCH-Wahltertial machen darf oder einfach mal einen zusätzlichen Einblick gewinnen möchte.
Für die PJ-Zeit wurde bei Bedarf kostenlos ein Zimmer in einer 3er WG mit anderen PJler/Hospitanten zur Verfügung gestellt, die sich etwa 200 m fußläufig entfernt befand. Die Organisation und Schlüsselübergabe gestaltete sich sehr einfach. Ebenso der 1. Tag, an dem man alles -wie Kleidung, Namensschild, eigenes Telefon, Essensmarken für kostenloses Frühstück und Mittagessen etc.- bekommt und zu den zuständigen Vorgesetzten gebracht wird. Zudem gibt es einen PJ-Raum zum Umziehen, in dem auch 2 PCs stehen. Ansonsten gibt es ein Mitarbeiter-WLAN um auch bei Bedarf mal auf AMBOSS zu recherchieren. Blutabnahmen sind nur in schwierigen Fällen mal nötig und gehören nicht zu den regulären Tagsaufgaben. Insgesamt ist man, insbesondere wenn man eine anonymere Uniklinik-Atmosphäre gewohnt ist, überrascht wie freundlich alle sind. Die Hierarchien sind flach und das wirkt sich auch positiv auf das Miteinander aus.
1x wöchentlich findet der PJ-Unterricht statt, was auch höchste Priorität für alle hat. Hier werden M3-relevante Themen besprochen, mal am DaVinci-Simulator trainiert oder interessante Fälle durchgearbeitet.

Das Tertial im Klinikum Gütersloh ist in 2 Blöcke aufgeteilt, ACH und UCH zu jeweils 8 Wochen. Man darf vorab, als auch bei späterem Wunsch Rotationen in die Plastische, Ästhetische und Handchirurgie oder auch in die Gefäßchirurgie machen. Auch Notarzteinsätze sind bei Rücksprache mit der Anästhesie möglich.
Mein Tertial begann mit 8 Wochen Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und minimalinvasive Chirurgie. Der Tag beginnt hier immer um 7:00 Uhr mit der Visite, Feierabend um 15:30 Uhr. Als PJler ist man regelmäßig als Assistenz im OP-Plan eingetragen und übernimmt auch auf der Station viele Aufgaben wie Visiten, Thoraxdrainagen entfernen, kleine Nahttätigkeiten, Viggos legen, Untersuchungen und Konsile anmelden, Briefe schreiben etc. Insgesamt waren insbesondere die Oberärztinnen sehr bemüht, dass man fit im Patientenumgang und der körperlichen Untersuchung dieser sicherer wird.
Im Verlauf durfte ich eine Woche in die Gefäßchirurgie rotieren. Hier gibt es einerseits täglich eine sehr interessante Akutsprechstunde, andererseits die Varizen- und Kontrollsprechstunden. Zudem übt die GCH einen im OP ein gutes Handling mit akuten Gefäßverletzungen, wovon man in allen anderen Fächern profitiert. Zudem ein sehr nettes Team.
Den 2. Tertialsblock verbrachte ich größtenteils in der Unfallchirurgie und Orthopädie, wo der Tag um 7:30 Uhr mit einer Besprechung beginnt und gegen 16:15 Uhr (freitags um 15 Uhr) nach der zweiten Besprechung endet. Die letzten 4 Wochen rotierte ich in die Plastische und Handchirurgie. Diese ist in Gütersloh durch die BG- Schwerstverletzungsartenverfahrens-Zulassung eher Hand lastig und man sieht viele schwere Verletzungen der Weichteile bis zu Amputationen mit folgender Replantationsnotwendigkeit. Es wird sehr viel erklärt, das Team ist relativ klein und man wird als PJler gerne in jegliche Abläufe eingebunden. Der Tag beginnt hier ebenfalls um 7:30 Uhr und endet um 16 Uhr.
In der Unfallchirurgie und Orthopädie wurde sich besonders gut um die PJler gekümmert. Der PJ-beauftragte Oberarzt kümmert sich um alle Belange und versucht den PJler entsprechend seiner Wünsche überall einzusetzen. So war ich sehr viel in der Notaufnahme, im OP und eher wenig auf der Station. Auf Station fehlt verständlicherweise aufgrund der vielen Patienten, häufigen Patientenwechsel und entsprechend nötigen Entlassbriefe oft die Zeit parallel viel zu erklären. Dafür wird dies im OP sehr gerne übernommen. Hier wird man nach Plan eingesetzt, es werden keine unangenehmen Fragen gestellt, es gibt keinerlei Geschrei oder Von-oben-herab und man wird nicht nur zum Hakenhalten eingesetzt, sondern fühlt sich als vollwertiges Teammitglied. In der chirurgischen Notaufnahme sieht man tatsächlich alles, was nicht aufgrund der sofort ersichtlichen schwersten Verletzungen einer Versorgung in einem Uniklinikum bedarf. Man darf vieles selbst übernehmen, wie Platzwunden nähen, Wundversorgung, Patientenanamnese, körperliche Erstuntersuchung, Schockraumbegleitung etc. Dazu gibt es viele Tipps und Erklärungen, was einem nicht nur im M3, sondern auch im alltäglichen Leben zugutekommt. Insgesamt ein tolles Tertial in dem man sich willkommen und gesehen fühlt und viel lernt, auch wenn man später vielleicht kein chirurgisches Fach anstrebt. Wenn doch, umso besser 😊
Bewerbung
Über das PJ-Portal. Direkte Bewerbung über das Personalbüro wenn man extern studiert laut Mit-PJler auch möglich.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
EKG
Patientenvorstellung
Repetitorien
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Poliklinik
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Punktionen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
20 Euro/ Tag vorgeschrieben durch die Heimatuni

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07