PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Dortmund (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
A14, ZNA, Stroke Unit, ITS, Ambulanz
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das PJ-Tertial in der Neurologie hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es gibt einen Studentenbeauftragten, der mir direkt zu Beginn einen Rotationsplan gab, den man bei Wunsch aber jederzeit ändern/anpassen konnte. Es hätte auch die Möglichkeit gegeben sich für ein paar Tage zum Beispiel die Neurochirugie im Klinikum Nord anzuschauen.
Ich war 6 Wochen auf der Normalstation A14, 4 Wochen in der ZNA, 1 Woche Stroke, 2 Wochen ITS, und 2 Wochen Diagnostik.

Am ersten Tag gab es Einführungsveranstaltungen, wir lernten die anderen PJler und PJlerinnen im Haus kennen. Wir bekamen direkt Zugangsdaten zu iMedOne und dem Radiologischen Programm (was nach Ende meines PJs sich als keine Selbstverständlickeit darstellt) und eine Mail-Adresse.

Station:
Ich war auf der A14, es gibt sonst noch die A15, auf der es auch ein Überwachungszimmer mit 4 Betten gibt. Man hat sehr schnell die Möglichkeit eigene Patientin oder ein/zwei Zimmer mit zu betreuen. Allerdings muss man das den Assistenzärzten/ -ärztinnen auch so kommunizieren, da es schnell vergessen wird und bei wechselndem Personal dann zum Beispiel der Brief schon geschrieben ist oder Anordnungen gemacht wurden. Je nachdem wie sehr man sich einbringt kann man dann aber die (eigenen) Patienten selber aufnehmen, Diagnostik anordnen, bei den Visiten vorstellen, dokumentieren und Briefe schreiben. Was mir persönlich sehr gefallen hat, war, dass man wirklich sehr viele Liquorpunktionen machen durfte (natürlich immer mit Begleitung). Teilweise wurde ich auch angerufen wenn welche anstanden (auf meinen Wunsch hin).
Die Visiten waren (wie für die Neurologie üblich) meistens sehr lang, aber auch sehr lehrreich, Fragen sind jederzeit erwünscht.
Es gab Personal für Blutentnahmen. Wenn trotzdem noch etwas anfiel oder das Personal krank war, wurde es sehr dankend angenommen, wenn man mitgeholfen hatte. Es war aber eigentlich nie eine Selbstverständlichkeit und wenn man selber mit seinen Patienten zu tun hatte, war es auch okay, wenn man dann "nur" bei den "eigenen" Pat. Blut abnahm. Es ist also auch Okay einfach "Nein" zu sagen, und das nimmt einem auch keiner Übel :).

ZNA:
Die Zeit in der ZNA hat mir am meisten Spaß gemacht. Natürlich war ich bei akuten Notfallsituationen meist nur Zuschauer, aber bei Niedrigtriagierten konnte ich sehr eigenständig arbeiten, mir die Patienten/Krankheitsbilder aussuchen die mich interessierten, Anamnese, klinische Untersuchung, dokumentieren, eine Arbeitshypothese aufstellen und mir einen Plan überlegen. Dann ist ein Arzt/ eine Ärztin mit mir alles durchgegangen, wir haben uns den Patienten/ die Patientin noch einmal zusammen angeschaut und das weitere Prozedere überlegt. Ich kann auf jeden Fall empfehlen hier so viel wie Möglich mit zu nehmen und sich die Patienten eigenständig anzugucken, man kann wirklich viel lernen.

Stroke/ITS:
Auch hier ist es wieder abhängig davon wie sehr man sich einbringt, ich fand es etwas schwieriger eigene Patienten zu betreuen, aber man bekommt die Möglichkeit einige Arterien und ZVKs zu legen oder beim Duplex dabei zu sein.

Funktion/ Diagnostik:
Zuletzt war ich noch in der Funktion, hier war ich insbesondere bei der Duplexsonographie der Intra- und Extrakraniellen Gefäße dabei, was einem wirklich gut erklärt wird und wo man auch sehr viel selber üben kann. Auch bei ENG/ EMG kann man assistieren, oder sich VEP/AEP/EEGs anschauen.

Ambulanz:
Es gibt mehrere Ambulanzen, wie bspw. die Botox-Ambulanz oder die MS-Ambulanz. Wenn man Interesse hat sich das anzuschauen, kann man die leitenden Ärzte und Ärztinnen jederzeit ansprechen.

Fehltage/Dienst:
Fehltage gibt es leider keine, aber es gibt die Möglichkeit einen Dienst mit zu machen, und den darauffolgenden Tag frei zu bekommen. Es war auch kein Problem sich diese freien Tage an anderen Tagen zu nehmen (zum Beispiel wenn man Freitag den Dienst mit macht). Je nach eigenem Interesse und diensthabendem Arzt/ Ärztin bleibt man bis so 21-22 Uhr (Mir war es zu jeder Zeit freigestellt zu gehen).

Lehre:
Da das Klinikum Dortmund mit der Uni Witten/Herdecke zusammen arbeitet, gab es recht viele Blockpraktikanten, für die es relativ viele Seminare (mehrere in der Woche, ich glaube an die 3-5?) gab, bei denen ich selbstverständlich auch dabei sein konnte. Es wurden hier einzelne Themen durchgesprochen, Fälle besprochen, oder die klinisch neurologische Untersuchung geübt.
Einmal alles 2 Wochen bot Frau Ellrichmann ein PJ-Seminar an, bei dem spezielle Wunschthemen oder zufällige Fälle besprochen wurden.
Von der Inneren und Chirurgie gab es auch planmäßig 3x/W Seminare, die jedoch rel. oft nicht stattfanden, oder wenn dann nicht wirklich gut kommuniziert wurde wo sie stattfinden. Freitags gab es immer ein EKG Kurs, der sehr zu empfehlen ist.

Das Team:
Die Leute sind hier wirklich alle sehr nett, man wird als Teil des Teams angesehen und auch eingeladen wenn es z.B. mal auf den Weihnachtsmarkt geht :). Die Hierarchie ist (soweit ich es beurteilen kann) relativ flach, und auch mit den Oberärzten /-ärztinnen kann man sich gut unterhalten. Alle sind sehr bemüht einem was bei zu bringen, von Assistenzarzt/ -ärztin bis Chefärztin.

Sonstiges:
Essen gibt es einmal am Tag gratis. Der Kontakt zur Pflege war insgesamt gut, natürlich gibt es immer ein paar speziellere Personen, aber die meisten sind sehr geduldig und hilfsbereit.

Ich denke es ist sehr Abhängig davon wie sehr man sich einbringt. Man kann wenn man es möchte ein sehr entspanntes Tertial haben, oder aber sehr viel mitnehmen, wenn man ein bisschen mehr Zeit investieren möchte. Ich war meistens bis 17Uhr im KH (v.a. auf Station), allerdings auf freiwilliger Basis :). Wenn man Interesse zeigt, wird man wirklich gut eingebunden, es wird einem viel erklärt und viel zugetraut :)
Natürlich bekommt man auch hier die allgemeinen Probleme des Gesundheit Systems mit, aber (anders als bei vielen anderen Orten) wurde ich nicht ausgenutzt um die Missstände abzufangen. BEs, Aufnahmen oder mal Briefe vorschreiben waren immer auf freiwilliger Basis, und wurden nie als Selbstverständlichkeit angesehen.
Bewerbung
Ãœber Witten/Herdecke, man muss sich einmal bei der Uni selbst bewerben und jemanden von Neurologie des Klinikums kontaktieren
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Notaufnahme
Punktionen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13