PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Nordstadt (3/2023 bis 7/2023)

Station(en)
ACH, UCH
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Erst einmal, den letzten Berichten lügen nicht! Wenn man ein entspanntes PJ-Tertial haben möchte, dann ist man hier an der richtigen Stelle!
Zunächst einmal sind es relativ viele PJler, die in der Chirurgie im Nordstadt eingeteilt sind, möchte man mal einen Tag frei machen, ist das gar kein Problem, z.T. ist es sogar erforderlich, dass jeder mal einen freien Tag in der Woche nimmt, da sonst zu wenig zu tun ist. Je nach Rotation ist man zu 4. auf der UCH und zu 3. auf der ACH, wobei man das auch gut zu 2. Schaffen würde. Das PJler-Telefon muss jeden Tag von morgens bis 14 Uhr besetzt sein, i.d.R. ist man dann auch fertig und kann nach Hause gehen, außer man ist im OP und muss assistieren, was eigentlich nur in der Unfallchirurgie mal vorkam.

Grundsätzlich rotiert man nach der Hälfte der Zeit und ist somit 8 Wochen in der Unfallchirurgie und 8 Wochen in der Allgemeinchirurgie.
Die Unfallchirurgen sind alle super nett, man kann im OP immer fragen und wird nicht angemeckert. Der Chefarzt ist sogar fast der Netteste von allen, sodass man hier keine Horrorszenario im OP erlebt. Im OP kann man z.T. viel selbst machen, schrauben, bohren, nähen; je nach Operateur mehr oder weniger. Leider waren bei mir viele neue Assistenzärzte da, sodass ich meistens nur 3. Assistenz war und nicht so viel machen durfte, wie die PJler ein Tertial vor mir (zu dem Zeitpunkt hatten sie krassen Assistenzarzt-Mangel). Vor allem bei OA Meyer darf man viel selbst machen, zu jeder Zeit Fragen stellen und wenn die OP-Pflege einen anmeckert, verteidigt er dich. (Hier zu: es sind zu 98% alle OTAs extrem nett, es gibt aber immer 1-2 schwarze Schafe, die einem das Leben schwer machen). Bei vielen anderen Operateuren ist man nur zum Halten da, da muss man manchmal proaktiv werden und nachfragen, ob man etwas eigenständig machen darf. Im Allgemeinen ist meist ein PJler pro Tag im OP, selten werden 2 PJler gebraucht, manchmal gar keiner.

Zur Station: um 7 Uhr ist Frühbesprechung, die geht bis 7:30 Uhr, dann geht man auf Station und muss alle Blutentnahmen und Viggos der Station O2 machen. Im Anschluss (und weil man da auch nicht genug zu tun hat), darf... muss man auf die Geratrie und zu allen Außenliegern (Gern auch am anderen Ende des Geländes) und dort auch noch Blut abnehmen. Sodass man an manchen Tagen (Mo, Mi, Fr) auch gern mal 2-3h damit beschäftigt ist. Je nachdem natürlich, wie viele PJler, Famulanten, Blockpraktikanten und Hospitanten da sind, dauert das Ganze auch manchmal nur 30 Min. Trotzdem ist das feste Aufgabe der PJler und falls da was nicht erledigt wird, fällt es auf.

Ja und da hört es auch schon mit festen Aufgaben auf, danach kann man machen, was man will, es interessiert keinen so richtig, wo man ist. Wenn sie was von einem wollen (i.d.R. BEs), rufen sie an. Die Visite läuft meistens genau in der Zeit, wo man Blut abnehmen muss, sodass man diese verpasst. Danach kann man in die Notaufnahme gehen und den dortigen Unfallchirurgen begleiten, sich in eine Sprechstunde von den Oberärzten setzen oder in den OP gehen und zugucken. Auf Station passiert nichts spannendes, es werden Arztbriefe geschrieben oder Untersuchungen angemeldet. Aber leider sind meist die beiden PCs belegt und man kann nur nebendran sitzen und zugucken, das macht aber keiner, weil es naja langweilig ist.
Insgesamt wird in der UCH sehr wenig auf dich geachtet, was gut ist, wenn man ein entspanntes PJ-Tertial haben möchte, aber schlecht, wenn man sich wirklich für die Chirurgie interessiert.

Nun zur Allgemeinchirurgie: Hier war ich NOCH weniger im OP als in der Unfallchirurgie, also eigentlich nie. Die OPs werden entweder laparoskopisch durchgeführt, hier sind dann meist 2 Ober-/ Fachärzte am Tisch, oder offen, dann ist schon an 3. Stelle ein Assistent eingetragen, sodass PJler nicht gebraucht werden. Man kann sich alles angucken und Fragen stellen, aber praktische Fähigkeiten werden hier nicht benötigt. Auch hier sind alle Ärzte extrem nett, keiner wird dich anmeckern oder ähnliches.

Generell: Um 7:30 Uhr ist Frühbesprechung, ab 7 Uhr kann man bei der Visite mitlaufen und nach der Besprechung, gegen 8.00 Uhr, fängt man dann mit seinen Aufgaben an. Hauptaufgaben hier sind vor allem BEs, Viggos und Drainagen ziehen, bei der Visite z.T. neue Wundverbände anlegen oder Material anreichen. Leider ist kein Arzt fest in der Notaufnahme eingeteilt, sodass man hier niemanden dorthin begleiten kann, bzw. der zuständige Arzt chillt auch im Arztzimmer auf Station. Grundsätzlich überarbeiten sich die Ärzte aber auch nicht und haben immer Zeit zu Hilfe zu kommen bei irgendwelchen Drainagen oder Fragen zu beantworten.
Insgesamt fand ich die Zeit in der ACH leider, was den OP angeht, extrem enttäuschend, ich war einmal steril am Tisch, aber auch nur bei den Gefäßchirurgen. Am Ende war der eine Assistenzarzt überrascht, warum wir so wenig über Hernien wusste, das würde ja so viel gemacht werden im Haus… ja versucht ihr mal nicht steril bei einem knapp 3cm großen Einschnitt etwas von 1-2m Entfernung zu erkennen…

Zum PJ-Unterricht muss man sagen, sie probieren es wirklich. Jeden Montag soll es entweder eine Fortbildung von den Unfallchirurgen oder Allgemeinchirurgen geben. In meinen 16 Wochen hatte ich vllt 3-4 Unterrichte. Es gibt in jeder Abteilung genau einen Arzt, der sich verantwortlich fühlt, fällt dieser aus, wegen OP, krank oder Urlaub, findet der Unterricht einfach ersatzlos nicht statt, was sehr schade ist. Jeden Dienstag gibt es Fortbildungen durch die Radiologen, die doch zuverlässiger sind.

Etwas außergewöhnliches gibt es doch noch zu berichten: Man konnte von den Unfallchirurgen aus, mit dem Notarzteinsatzfahrzeug mitfahren, das war sehr spannend. Man musste sich zuvor nur in einen Dienstplan (der im NEF-Büro hängt) eintragen und etwas unterschreiben und es konnte los gehen. Die Kleidung dafür wird von PJler zu PJler weitergegeben und so kann man den Unfallchirurgen auf 24h Schichten begleiten, also man bleibt davon so lange, wie man möchte. Man bekommt einen eigenen Pieper und kann sich dann selbst die Zeit vertreiben, ich war dann meist bei den Unfallchirurgen in der Notaufnahme.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
700

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
1
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93