PJ-Tertial Innere in Sankt Katharinen-Krankenhaus Frankfurt am Main (1/2023 bis 3/2023)

Station(en)
Allg. Kardiologie (3A), Herzkatheterstation (3B), Gastro/Infekt (L1+L2)
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Ich habe mich in der Inneren des Sankt-Katharinen-Krankenhauses wegen des angegliederten Cardiovasculären Centrums und seiner Koryphäe der interventionellen Kardiologie, Prof. Horst Sievert beworben (PTCA, PTA (incl. Nieren- und Mesenterialgefäße), PFO-Verschluss, PVI, TAVI).
Im Sankt Katharinen hat es mir insgesamt gut gefallen: ich habe die Grundlagen der Echokardiografie erlernen können, war sehr engagiert in meiner Woche im Herzkatheterlabor dabei und habe meine ersten Gastros und Kolos erleben dürfen. Das PJ ist didaktisch klug aufgeteilt in 2-wöchige Rotationen + 1 Woche Funktionsabteilung (Stat. 3A+Echo, Stat. 3B+HKL, Stat. L1/L2+Endoskopie/Sono, ZNA, Intensiv).
Wir waren ein tolles Team von 5 PJler:innen.

Los geht's um 7.45 mit der Frühbesprechung, danach eine Viertelstunde Besprechung und Aufteilung auf die Stationen unter uns PJlern, dann BEs und Zugänge, die der Blutentnahmedienst nicht geschafft hat. Danach ist die Visite vorgesehen, am Vormittag dann ärztliche Aufgaben wie Untersuchungsanmeldung, Therapieplanung, Briefschreiben und Entlassungsvorbereitung, wobei man ohne eigenen Computer tw. schlecht helfen kann. Meist sind wir PJler dann vor der Röntgenbesprechung um 13 Uhr essen gegangen, die Ärzt:innen danach (längere Pause). Nachmittags stand dann meist nur noch Briefeschreiben an, wo wir wie gesagt ohne eigenen PC schlecht helfen konnten. Alle machen möglichst um 16 Uhr Feierabend, was ich gut finde.

Das Fortbildungsangebot war groß, wenn man es einmal durchstiegen hatte: mittwochs um 11 Radio-Seminar, dienstags um 9 interdisziplinäre Notaufnahmefortbildung für's Haus (hab ich zu spät registriert), dienstags um 13 Uhr PJ-Fälle mit Prof. Schulze. Neu eingeführt wurde eine PJ-Fortbildung von Chef/Oberärzt:innen für die PJler aller Abteilungen. Eigentlich wöchentlich sollte die internistische Fortbildung für die Innere durch Assistenzärzt:innen (AÄ) stattfinden - war nicht immer der Fall, wenn es stattfand aber sehr gut.

Leider ist einen Monat lang der Blutentnahmedienst ausgefallen, weswegen wir PJler vormittags eigentlich nur mit BEs und Zugängen beschäftigt waren, die Visite verpassten und nachmittags dann auch nicht viel zu machen war, weil wir die Patienten schlecht kannten. Zum Ende des Monats haben wir Herrn D'Souza auf den Missstand angesprochen, welcher eine Reduzierung der BE-Anordnungen bei den AÄ veranlasste und ein kollegiales/gemeinschaftliches Abnehmen während der Visite vereinbart wurde. Herr D'Souza, leitender Oberarzt der Kardiologie, setzt sich auch unabhängig von dieser Intervention sehr für die Belange der PJler ein und ist an einem guten PJ interessiert.
Es gibt teilweise sehr engagierte AÄ, bei denen man die Visite unter Anleitung komplett alleine machen darf, die arterielle BGA erlernt und mit erfahrenen AÄ auch ZVKs legen kann.

Ab Februar 2023 neuer Chefarzt der Inneren, Dr. Bert, Gastroenterologe (und Hämato-Onkologe), der eine (Assistenten-)Kooperation mit dem nahen Bethanien-Krankenhaus initiieren will etc.

Das Wohnheim nebenan war ok, das Zimmer möbliert, das Gemeinschaftsbad frisch renoviert, die Gemeinschaftsküche allerdings unbrauchbar, weil versifft. Dafür fand ich die Hälfte des Gehalts als Mietkosten (190 von 399 Euro) etwas überteuert. Nahe Einkaufsmöglichkeiten (zB Aldi) und Waschsalon mit Trockner, falls man nicht im Keller waschen/Wäsche aufhängen möchte.

PRO:
- sehr nettes Team von AÄ bis Chefarzt sowie Pflege
- echter Kompetenzerwerb (u.a. strukturierte Echokardiographie, ZVK)
- zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten
- freie Wahl bei Notaufnahmediensten, ein Tag als Kompensation frei
- Blutentnahmedienst (CONTRA, wenn er ausfällt :D)

CONTRA:
- fehlende Computerarbeitsplätze für PJler
- bei niedrigem PJ-Gehalt kein kostenfreies Wohnheim
- etwas umständliche Gestaltung der Kautionsüberweisung (wollten keine Überweisung, sondern Kautionsbürgschaft von Bank/online, was aber für Gemeinschaftswohnheim schwer zu bekommen ist)
Bewerbung
Über's PJ-Portal. Im ersten Anlauf hat es nicht geklappt (Frankfurter Studierende hatten Vorrang), für's dritte Tertial hat es dann geklappt.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
EKGs
Punktionen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
399 €
Gebühren in EUR
ca. 190 € für's Wohnheimzimmer

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.47