PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Augsburg (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
10.5, KCH
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Allgemein:
Der PJ-Unterricht findet 3-4x/Woche statt. Es gibt verschiedensten Unterricht zu Differentialdiagnosen, Hämostaseologie, Lehrvisiten auf Intensiv, Patientendemo. Außerdem wurden auch Naht- und Gipskurse angeboten. Außerhalb der Semesterzeiten findet außerdem Freitag Vormittag Unterricht im Hörsaal statt. Während meines Tertials war es nur ein Termin. Ansonsten hatte man an dem Freitag frei.
Es gibt die Möglichkeit, an einer von zwei Wachen in Augsburg auf dem NEF mitzufahren. Das war auch eine coole Erfahrung.
Die PJ-Koordinatorin Kerstin Bauer ist wirklich super und stellt sicher, die Wünsche zu berücksichtigen. Es ist auch möglich, für eine Zeit fremdzurotieren. Man hat auch noch 5 extra Tage frei.

AVT:
Der Tag beginnt um 7:00 mit der Visite, anschließend ist die Morgenbesprechung und danach ist man zuständig für Blutabnahmen und Zugänge. Hier nimmt man auch viel Blut an ZVKs und Ports ab. Drainagen ziehen und Fäden ziehen gehören auch zu den PJler Aufgaben. Mein Team war wirklich lieb und hat sich untereinander gut verstanden, mir wurde einiges gezeigt und erklärt. Freitags sollte auch immer jemand da sein um Blut abzunehmen, das konnte man sich aber aufschreiben lassen und dafür wann anders freinehmen. Hier war auch die Pflege sehr fit, oft haben die uns direkt angesprochen, wenn sie etwas von uns gebraucht haben.
Nach dem Blut abnehmen konnte man in verschiedenen Sprechstunden in der Ambulanz mitgehen oder den Notaufnahme-AA/AÄ unterstützen.
Es gibt ein PJ-Telefon, auf dem man angerufen wird, wenn man im OP gebraucht wird. Im OP fand ich die Stimmung sehr angenehm, die meisten Chirurgen haben versucht etwas zu erklären, und wenn ich am Tisch stand durfte ich auch fast immer am Ende nähen/klammern. Das war auch kein Problem, wenn es etwas länger gedauert hat. Es finden einige laparoskopische/DaVinci-OPs statt, bei denen man gut zuschauen kann. Gegen 15:30 findet die Tumorkonferenz statt, wo man auch mitgehen kann.
Im Großen und Ganzen haben mir die 5 Wochen in der AVT gut gefallen. Als das 3. Tertial begonnen hat, waren wohl sehr viele PJler in der AVT und dadurch war sehr wenig zu tun und die meisten waren relativ unzufrieden. Dafür sind manche schon vor dem Mittagessen nach Hause gegangen.

Kinderchirurgie:
Hier wird man für 6 Wochen eingeteilt. Der Tag beginnt um 7:30 mit der Frühbesprechung/Röntgendemo. Anschließend geht man entweder in den OP, in die Notaufnahme oder auf Visite. In der Notaufnahme konnte man oft die Kinder selbst zuerst anschauen, Anamnese schreiben und mit dem zuständigen AA/AÄ besprechen. Im OP-Plan ist man fest zum Haken halten eingeteilt. Das Spektrum der OPs ist sehr weit, oft operiert wurden Leistenhernien/Hodenhochstand, Nävusexzisionen, es gab aber auch Tumorentfernungen und eine Analatresie-OP. Die Stimmung im OP hing oft auch von der Stimmung des Chirurgen ab und war des Öfteren wirklich schlecht. Man wurde angeschnauzt, was man denn alles falsch mache. Außer Haken halten hat man im OP nicht viel gemacht, erklärt wurde selten.
Zwischendurch waren wir auf der KCH zu viert eingeteilt, das war zu viel für die kleine Abteilung. Wir haben uns dann in Früh/Spät eingeteilt, manchmal haben wir auch einen Nachtdienst (bis ca. 22-24 Uhr) mitgemacht. Im Spät/Nacht hilft man hauptsächlich in der Notaufnahme mit. Die AÄ und FÄ sind alle nett. Durch die wechselhafte Stimmung im OP waren ich und andere PJler am Ende dann froh, als die Rotation vorbei war.

MKG:
Um meine letzten zwei Wochen zu füllen, habe ich Kerstin gefragt, was ich machen soll und sie empfahl mir die MKG. Die MKG ist im Klinikum Augsburg Süd und mit den Öffis eher schlecht erreichbar. Die MKG ist ein sehr kleines Team, man wurde sofort aufgenommen. In der Ambulanz sieht man verschiedene Patienten mit Frakturen, Tumoren oder Zahnproblemen. Auch das ZFA-Team war nett, man durfte oft anstelle von ihnen bei kleineren Eingriffen auf dem Stuhl assistieren. OP-Tage sind Donnerstagnachmittag und Freitag. Am Tisch wurde erklärt, man hat Haken gehalten und durfte manchmal sogar die Bipo benutzen :D OPs waren u.a. große Tumor-OPs mit Neck-Dissection, Gesichtsfrakturen, Zahnextraktionen. Für die wenigen Blutabnahmen/Zugänge die anfielen war man dann auch zuständig. Da es hier aber nicht immer PJler gibt, hielt sich das in Grenzen. Es war auf jeden Fall mal interessant hier reinzuschnuppern, da wir MKG im Studium auch nicht hatten. Früher nach Hause gehen war eher schwierig, die Chefärztin musste gefragt werden, wenn man früher gehen wollte.

Wohnen:
Ich habe im Personalwohnheim gewohnt. Das ist zwar für den Preis von etwa 180€ sehr günstig, aber dafür im schlechten Zustand. Die Zimmer waren geräumig mit Kühlschrank und Waschbecken im Zimmer. Das Zimmer war sehr warm, man musste im Winter kaum heizen. Die Heizung war – auch wenn sie ausgeschaltet war – sehr laut und hat nachts laute Klopfgeräusche gemacht. Die Gemeinschaftsräume sind sehr veraltet, die Küche wollte man nicht gerne benutzen. Es wurde nicht regelmäßig geputzt. Bettwäsche und -bezüge mussten selbst mitgebracht werden. Es gibt kein WLAN. Es ist möglich, einen Parkplatz für 10€/Monat zu mieten. Zu Fuß sind es etwa 30 min zur Klinik, mit den Öffis (zur Haltestelle ca. 7min zu Fuß) braucht man etwa 15 min. Ich würde es nicht weiterempfehlen. Das Personalwohnheim soll Ende 24 zur Renovierung geschlossen werden.

Fazit:
Wenn man ein großes Interesse an der Chirurgie hat, ist man in Augsburg wahrscheinlich nicht richtig aufgehoben. Durch die Flexibilität bei der Rotationswahl hat man aber die Möglichkeit, einige Fachbereiche kennenzulernen. Der PJ-Unterricht ist gut und die Freizeit/Ausgleichsregelung macht es einem gut möglich, das Tertial zu verkürzen.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Braunülen legen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87