PJ-Tertial Chirurgie in Herz Jesu Krankenhaus Hiltrup (7/2022 bis 10/2022)

Station(en)
5, 2A
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Ich wusste, dass ich nach dem Studium nicht in die Chirurgie gehen werde. Trotz allem mag ich das Fach eigentlich, habe hier auch fast alle meine Famulaturen gemacht. Im HJK dafür umso heftiger enttäuscht.
In der Allgemeinchirurgie wurde innerhalb der 5 Wochen dreimal im OP eingeplant. Die restliche Zeit durfte ich aus der Ecke im OP zugucken, habe also nichts gesehen und bin jeden Tag fast eingeschlafen. Auch nach mehrmaligem Ansprechen des Problems und meiner Motivation mitzumachen, wurde ich nur selten an den Tisch dazugeholt. Auf der Station habe ich gegen 7:15 mit den Blutentnahmen begonnen und wurde auch hier komplett alleine gelassen, auch wenn ich mal nach Hilfe gefragt habe. Das hat meistens bis 10/11:00 gedauert. Dazu muss man sagen, dass ich im Blutabnehmen sehr routiniert bin, trotzdem waren es so viele, dass es sich immer lange gezogen hat. Drainagen kamen dann meistens auch noch dazu, ansonsten konnte man auf Station auch nicht so viel erleben. Das Team ist insgesamt sehr nett, nur man lernt halt nicht wirklich was. Meinen Namen haben sich glaube ich nur zwei der Assistenten gemerkt, dem Rest war es egal. Ich hatte zur Pflege eine bessere Beziehung als zum Ärzteteam und ich glaube das spricht schon für sich.. nach mir wurden die PJs wohl öfter im OP mit eingeplant, also immerhin hat sich etwas verändert durch meine Beschwerden.
In der Unfallchirurgie ist das Team etwas witziger und zwei der Assistenzärzte sind echt bemüht einem was beizubringen. Hier war es ansonsten das komplette Gegenteil. Man musste sich morgens mit den Blutentnahmen total abhetzen (waren auch immer unnötig viele) und danach den ganzen Tag in den OP. Hier ist man mal im ambulanten OP, mal im großen OP. Die Hüft-Teps waren die absolute Hölle für mich, ich glaube das bleibt aber in keiner Klinik aus. Hier merkt sich auch kaum einer den Namen von einem. Die Stationsarbeit war Medikamentenpläne neu zu stellen und Briefe zu diktieren. Wenn mal interessant Fälle waren hat man immer erst im Nachhinein davon erfahren, angerufen wurde man nur für die Drecksarbeit. Mein Highlight in der Zeit war, dass ich als Dankeschön von einer Internisten fürs Übernehmen ihrer Blutentnahmen Süßes bekommen habe und der Stationsarzt das dann im vollen Bewusstsein einfach aufgegessen hat bevor mir davon erzählt wurde :)
In der Ambulanz und der Aufnahme hat man eigentlich am meisten Spaß. Man darf direkt nähen und sehr eigenständig arbeiten. Man hat die Möglichkeit Dienste mitzumachen für freie Tage und auch diese waren immer gut. Da setzt sich dann auch mal jemand mit einem hin und spricht die Fälle durch.
Essen war, wenn man nicht gerade im OP eingeplant war, immer sehr gut möglich und ist auch bis 7,50 pro Tag frei.
Die Seminare kann man von allen Fachrichtungen besuchen, vor allem das Innere Seminar war sehr lehrreich. Die Chirurgie Seminare waren immer um 7:00 freitags und sind öfters mal ausgefallen. In der Unfallchirurgie gab es noch einmal im Monat interne Forbildungen. Ich fand es etwas befremdlich, dass man als PJler morgens für diese Fortbildung Brötchen aus der Kantine holen und auch die benutzen Teller etc. wieder wegbringen musste.
Arbeitszeiten sind ca von 7:15 bis 15:00 in der ACH und in der UCH oft bis 16:00, wenn man im OP festgesteckt hat auch länger. Hatte oft Tage an denen ich nach den Assistenten nach Hause gegangen bin, was ich auch irgenwie komisch finde. Man hätte ja auch mal den Rufdienst reinnehmen können, der genau für sowas da ist aber gut.
Alles in allem waren alle nett, man ist aber am Ende nur der kleine PJler und ich habe mich an keinem Tag wie ein Teil des Teams gefühlt. Ich war extrem enttäuscht und finde das HJK hat seinen Lehrauftrag komplett verfehlt. Ich habe alle Probleme mit der PJ Beauftragten besprochen, diese ist sehr lieb und bemüht gewesen, aber geändert hat sich nix. Ich wünschte ich hätte das Tertial woanders gemacht und hoffe, dass andere Studenten eine bessere Zeit dort haben als ich.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Braunülen legen
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
22 Euro/Tag

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.4