PJ-Tertial Augenheilkunde in Universitaetsklinikum Mainz (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
überall ;-)
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Mainz
Kommentar
4 Wochen vor PJ-Beginn (nicht Tertial-Beginn!) kamen die ersten allgemeinen Informationen per E-Mail von der PJ-Sachbearbeitung. Diese E-Mail beinhaltete Infos u.a. zur Kittelkarte mit Kittel+Kasak+Hose und Kostenerstattung von 300€ im Monat + 320€ Essensgeld pro Tertial.
Knapp 2 Wochen vor Tertialbeginn erhielt ich von Frau Brill eine allgemeine Informationsemail zum Augentertial mit Einteilung in die Rotation. Zudem ist man im Dienstplan der Ärzte offiziell mit eingetragen, welcher jeden Tag bei der Morgenbesprechung vorgelesen wird.

In der Augenheilkunde an der UM Mainz erhält man einen eigenen PJ-ler Zugang zum SAP, der jedoch nur einen lesenden Zugriff bietet. Egal in welchen Bereich man rotiert, da reicht einem dieser einfache Zugang nicht aus für die Aufgaben die man hat. Deshalb ist man hier dennoch auf den Zugang eines Arztes angewiesen. Die Rotation jedoch ist gut strukturiert. Man nimmt jeden Tag an der Morgenbesprechung trotz Corona in Präsenz teil, die je nach Wochentag um 7:45, 7:50 oder 7:30 beginnt und bis 8 Uhr geht (Di und Do ab 7:30 wegen Fortbildungsvortrag).
Die ersten 4 Wochen verbringt man auf Station mit einem Assistenzarzt. Hier kann man während oder nach der Visite die Nutzung der Spaltlampe am Patienten üben, Augendruckmessungen machen, 5-FU-Spritzen geben, Ultraschall machen, ab und zu Blut abnehmen und Zugänge legen. Zudem schreibt man Arztbriefe. Wenn man sich sicherer fühlt, kann man im 2. Arztzimmer auch selbst Visite machen und Patienten in Absprache mit dem Assistenten entlassen. Mittagspause machte man dann nach Visite auf Station.
Weitere 4 Wochen verbringt man im OP wo man die Assistenz des OP-Vorbereiters ist. Dies ist ein Assistenz- oder Facharzt der bei den Patienten, die in Lokalanästhesie operiert werden, das OP-Monitoring anschließt, den Zugang legt, die Lokalanästhesie vornimmt, die Patienten für Ihre OP abruft und sonst alles im OP organisiert. Diese Aufgaben macht man als PJler dann auch. Zudem kann man in jedem OP-Saal entweder bei der Live-Übertragung auf dem Monitor oder über den Spion am OP-Mikroskop der OP zuschauen. Bei wenigen OPs die eine Assistenz brauchen kann man steril mithelfen, zB Schiel-OPs, Enukleationen, Strahlenträgeraufnähung oder irgendwelche Kryo-Koagulationen.
Die nächsten 4 Wochen arbeitet man dann in der allgemeinen Poliklinik bzw. ist auch mal in einer Sprechstunde eingeteilt. Hier arbeitet man nun zum ersten Mal selbstständig und (fast) wie ein vollwertiger Assistenzarzt. Man wird schon ziemlich ins kalte Wasser geworfen, da man sich erstmals so wirklich beschäftigt mit dem SAP-System, der DRG-Codierung, den genauen Abläufen in der Sprechstunde, der eigenständigen Untersuchung des Patienten mit Anordnung von Diagnostik (inkl. Aufklärung über Fluoreszenzangiografien) und dem Schreiben des Arztbriefes seiner Patienten. Zudem ist der Flur meist von Patienten überfüllt obwohl man selbst und die assistenzärztlichen Kollegen ohne Pause arbeiten. Offiziell übernimmt ab 14 Uhr der Nachtdienst die Ambulanzpatienten, aber wenn da noch ein Berg an ungesehenen Patientenakten auf dem Tisch liegt, entlastet man natürlich den Nachtdienst und übernimmt noch einige. Jeder Patient wird dann dem Poli-Oberarzt vorgestellt, auf den man manchmal längere Zeit warten muss. Hier schreibt man in die Akte handschriftlich alles was diktiert wird mit und der OA/die OÄ entscheidet dann was gemacht wird. Falls eine OP ansteht, muss man sich dann einen Assistenzarzt suchen, der die Aufklärung für einen übernimmt bzw. zumindest diese für einen unterschreibt. Das Schreiben der Arztbriefe schafft man dann entweder noch in der regulären Arbeitszeit bis 16:30, schiebt sie auf bis man dafür an einem anderen Tag Zeit findet oder man macht Überstunden. Ich war meist jeden Tag bis mindestens 17 oder 18 Uhr da. Man lernt natürlich sehr vieles in der Poliklinik, aber man hat kaum Einarbeitung und wird teilweise allein gelassen mit der Flut an neuer Arbeit. Die ein bis zwei Assistenzärzte die mit einem eingeteilt sind unterstützen einen gerne, aber haben selbst alle Hände voll zu tun. Man kann übrigens eine eigene Funduskopie-Lupe im 5. Stock gegen 50€ Pfand erwerben.
Die letzten 4 Wochen verbringt man in der Sehschule wo man zum Glück durch die Arbeit in der Poliklinik schon gut vorbereitet wurde. Hier kann man etwas entschleunigen, da hier, im Gegensatz zur Poliklinik, keine Hektik herrscht. Meist sitzt man mit einem Assistenzarzt zusammen in einem Zimmer und untersucht die Patienten gemeinsam. Nur wenn diese/dieser Nachtdienste hat, ist man alleine mit den Oberärztinnen eingeteilt, die wirklich super nett sind und einem gerne etwas erklären. Die Bestimmung des orthoptischen Status übernehmen die Orthoptistinnen und die allermeisten Arztbriefe werden von ihnen auch angelegt. Hier hat man also weniger Schreibarbeit und mehr Zeit für die meist kleinen Patienten. Zudem sind die Oberärztinnen immer vorort im Nachbarzimmer erreichbar und die Patienten stapeln sich dadurch nicht im Flur wie in der Poliklinik.

Insgesamt war ich mit dem Tertial in der Augenheilkunde in Mainz sehr zufrieden. Man hat hier sehr nette Kollegen. Zudem fühle ich mich jetzt sicher in der Nutzung der Spaltlampe und dem Funduskopieren. Applanatorische Druckmessungen sind nun so gut wie kein Problem mehr. Und man hat im OP-Bereich die wichtigsten OPs in der Augenheilkunde gesehen.
Zudem hat man jede 2. Woche für den Studientag einen ganzen Tag seiner Wahl frei und es gibt einen PJ-Beauftragten als Ansprechpartner, mit dem/der man zu Beginn jedes Abschnittes ein Gespräch führt. Zum Mittagessen kommt man, außer an manchen Poli-Tagen, immer.
Bewerbung
Als unieigene Studentin habe ich über das interne Bewerbungsverfahren teilgenommen.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Poliklinik
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
380 im Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13