PJ-Tertial Innere in Liechtensteinisches Landesspital (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Station, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Vorweg zu Liechtenstein:
Liechtenstein ist winzig, nicht besonders schön und hat abgesehen von den Bergen eigentlich nichts zu bieten. Zum Glück ist man sofort in der Schweiz und bis nach Feldkirch in Österreich sind es auch nur 20km. Dort ist Einkaufen und Tanken auch deutlich billiger als in Liechtenstein oder der Schweiz. Ich hatte vor Ort nur ein Fahrrad, ich würde aber dringend empfehlen mit einem Auto zu kommen. Dann kann man billig einkaufen und der Freizeitwert der Berge und der Region ist auch reduziert, wenn man nirgends hin kommt.

Jetzt zum Spital:
Das LLS ist das einzige Spital in Liechtenstein und hat ca. 35 Betten, die sich die Innere und die Chirurgie teilen. Arbeiten tut man entweder auf Station oder in der Notaufnahme. Grundsäzlich kann man in beiden Bereichen arbeiten, man muss sich dann natürlich mit der/dem anderen PJlerIn absprechen. Je nach Arbeitsaufkommen kann es auch mal sein, dass man auf Station oder in die Notaufnahme gerufen wird.
Auf Station unterstützt man i.d.R. die StationsärztIn, je nachdem wie viel Eigeninitiative man mitbringt kann das sein, dass man dann nur Briefe und Dokumentationen schreibt oder auch selber alles macht, als wäre man die/der zweite StationsärztIn. Die Hierarchien sind grundsätzlich sehr flach, man kann sich jederzeit an die OberärztInnen und den Chefarzt wenden und alle Fragen stellen, die einen interessieren.
Die Notaufnahme ist natürlich deutlich spannender. Auch hier kann man entweder nur mitlaufen, was aber natürlich wesentlich spannender ist, ist selber so viel zu machen, wie es geht. Ich habe viele PatientInnen alleine betreut, von Anamnese über Diagnostik bis Aufnahme, natürlich alles in Rücksprache mit der Oberärztin. Wenn man interessiert ist, kann man auch immer die chirurgischen Fälle mitmachen und darf auch ab und zu mal nähen oder so. Zusäztlich kann man auch immer mit auf den NEF, was auch sehr interessant ist. In der Notaufnahme und auf dem NEF habe ich wirklich mit Anstand am meisten gelernt, das war eine super schöne Zeit!
Das Team ist ebenfalls total nett. Da die AssistenzärztInnen in der Schweiz/Liechtenstein rege durch rotieren, weiß ich natürlich nicht, wie sich das Team verändert, nachdem ich weg gegangen bin. Die OberärztInnen, der Chefarzt und die Pflege auf der Notaufnahme sind aber durch die Bank super nett! Wenn man mal nichts zutun hat, macht es auch einfach Spaß mit denen rumzusitzen und einen Kaffee zu trinken.
Essen kriegt man auf 4CHF reduziert, es gibt ein sehr geiles Buffet von dem man sich den ganzen Teller voll stapeln kann. Zusätzlich gibt es eine Dachterasse, im Sommer wird Freitags auch noch gegrillt, was bei Alpenpanorama schon mega nice ist. Dann kann man sich mit Veggieburger, entspannter Mucke und alkoholfreiem Cocktail beim Mittagessen in der Sonne braten lassen und vergisst sehr schnell, dass man eigentlich auf der Arbeit ist.
Das LLS stellt einem freundlicherweise eine Unterkunft, die ca. 20 Minuten zu Fuß oder ein paar Minuten mit dem Rad entfernt ist. Bettwäsche und Handtücher werden ebenfalls gestellt. Die Unterkunft ist ein Ein-Zimmer-Appartment mit kleiner Küchenzeile und Bad.
Brutto kriegt man vom LLS 1200CHF, wovon noch das Appartment abgezogen wird, sodass netto 950CHF übrig bleiben. Wenn man sich rechtzeitig kümmert, gibt es noch eine ERASMUS-Förderung über 2000€ für das Praktikum, was auch sehr gut ist.
Ein Wehmutstropfen ist tatsächlich, dass das soziale Umfeld sehr vom aktuellen Personal abhängig ist. Ich habe vor allem was mit den PJlern (das sind insgesamt maximal 4, 2x Innere, 2x Chirurgie) und mit den Assistenten gemacht. Ich hatte Glück, dass die alle sehr cool waren, aber das weiß man natürlich im Voraus nicht. Im Idealfall geht man schon zu zweit (und mit Auto) nach Liechtenstein, sonst könnte es tatsächlich passieren, dass man dann da alleine hockt. Und da Liechtenstein klein ist und nicht besonders gut an die Außenwelt angebunden ist, gibt es echt sehr wenig, was man nach Feierabend machen kann. Gegen Ende meines Tertials waren die anderen PJler bereits weg, das Wetter war zu schlecht zum Wandern und es lag noch kein Schnee zum Skifahren und dann kann es schon schnell etwas einsam werden.

Nichts desto trotz kann ich unbedingt zu einem Innere- oder Chirurgie-Tertial in Liechtenstein raten! Man lernt viel, die Leute sind nett, die Landschaft ist super schön und man kriegt eine Menge Kohle.

Bewerbung
Ein Jahr im Voraus
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
EKGs
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
950

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13