PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Zentralklinik Bad Berka (11/2021 bis 1/2022)

Station(en)
H4
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Allgemeines zur Klinik: Insgesamt sehr gute Organisation. Man bekommt am ersten Tag einen Transponder für den entsprechenden Bereich, einen Spind, eine Zuteilung von Wäsche und innerhalb der ersten Woche einen Zugang zum Computersystem mit vollen Arzt-Rechten für die jeweilige Abteilung. Bei Wechsel der Abteilung muss man sich selbst kümmern, aber es war auch alles schnell umgestellt. Ein Zimmer im Wohnheim (500m von der Klinik entfernt) konnte ich für 70€ Zuzahlung/Monat bekommen. Man sollte aber auf jeden Fall danach fragen, bevor man den Platz nicht mehr tauschen kann, falls man nicht im Notfall pendeln könnte. Es ist wohl nicht sicher, dass dort immer ein Zimmer frei ist, die allermeisten PJler pendeln.

Zur Allgemein-/Viszeralchirurgie:
Das Team ist sehr nett, es gibt flache Hierarchien und man war als PJler sehr willkommen. Gern haben auch der Chefarzt oder die Oberärzte zur Besprechung extra für uns etwas erklärt.
Es sind in der Regel 2 PJler auf der Allgemeinchirurgie und ich muss sagen, in meinem Zeitraum war das zu viel. Es lief nur ein OP-Saal und maximal einer von uns war dort eingeteilt, oft auch niemand. Auf Station war oft nicht viel zu tun, was damit endete, dass man wirklich fast jeden Tag mehrere Stunden nur rumsaß, wenn man nicht im OP war.
Tagesablauf auf Station: 7:30 Beginn mit ein paar Blutentnahmen (nicht allzu viele, manchmal machen die Schwestern auch einige schon). Ab 8 Uhr Visite, die eigentlich maximal eine Stunde dauert. Teilweise sollte man nebenbei schon Verbände wechseln etc., sodass man auch einen Teil der anschließenden Visite wieder verpasst hat. Nach der Visite waren dann die restlichen Verbände dran, Drainagen ziehen, Klammern entfernen, ggf. noch irgendwo Blut abnehmen und Flexülen legen. Dann war es meist spätestens um 10 und man hatte lange nichts zu tun, bis mal der erste Patient zum Aufnehmen auftauchte. Die Patientenaufnahmen sind auch nicht allzu viele oder stressig gewesen. Es hat in der Regel auch nie wieder jemanden interessiert, was man da in die Aufnahme geschrieben hat. Wenns keine Patienten zum Aufnehmen gab, hatte man bis auf Kleinigkeiten bis zur Besprechung 15 Uhr gar nichts mehr zu tun. Nach der Besprechung konnte man eigentlich immer gehen. Arztbriefe konnte man höchstens mal ganz kurze schreiben, alles andere hieß es wäre zu "kompliziert", selbst wenn man drum gebeten hat, es mal versuchen zu dürfen. Leider war es oft so, dass auch seitens der Stationsärzte kein Interesse bestand, uns zumindest bei Untersuchungen etc. zuschauen zu lassen; da hat uns keiner Bescheid gesagt oder wir waren noch irgendwo mit Blut abnehmen etc. beschäftigt, während der Arzt das schnell gemacht hat. Nur einer von 3 Stationsärzten war sehr bemüht, ein bisschen Lehre nebenbei zu machen. Die Oberärzte waren selten auf Station. Der Oberarzt, über den in älteren Bewertungen so positiv berichtet wird, war aktuell als Assistent in der Gefäßchirurgie und hatte dementsprechend auch nur ganz selten Zeit, mit uns PJlern etwas durchzusprechen. Wenn auf Station nichts zu tun war, konnte man immer mit in die Sprechstunden gehen und zuschauen - allerdings war dort auch oft wenig los. Im OP zuschauen ging natürlich auch immer, aber außer bei Laparoskopien sieht man eigentlich nichts, wenn man unsteril daneben steht.

Im OP war die Stimmung meist nett. Die Operateure haben sich immer bemüht, uns die OP-Schritte zu erklären, wenn wir mit am Tisch standen. Fragen konnte man immer alles. Ansonsten hat man auch am Tisch nicht allzu viel gemacht außer Haken halten, Fäden abschneiden und andere Kleinigkeiten. Mal was nähen am Ende durfte ich nur sehr selten, meist war dafür keine Zeit - zumindest wurde es mir nicht angeboten. Vielleicht hätte ich aktiver danach fragen sollen, was ich mich allerdings nicht getraut habe.

PJ-Unterricht sollte es alle 2 Wochen nachmittags geben. Allerdings musste man auch immer nochmal fragen, ob es wirklich stattfindet, manchmal hatten es die Dozenten nicht auf dem Schirm.
Bewerbung
Ich habe auch aufgrund des Wohnheimzimmers ca. 8 Wochen vor Tertialbeginn schon nachgefragt. Dabei habe ich auch meine Abteilungswünsche angegeben und diese wurden dann auch so berücksichtigt. Also zeitig fragen ist nie ein Fehler, wenn man in eine bestimmte Abteilung möchte. Ansonsten bekommt man 5 Wochen vorher eine Mail, wo man gefragt wird, wo man hin möchte.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07