PJ-Tertial Innere in Klinikum Forchheim (6/2021 bis 9/2021)

Station(en)
21, 22, 23
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte mich aufgrund positiver PJ Bewertungen, Studientage und Gehalt für ein Innere Tertial in Forchheim entschieden. Leider wurde ich insgesamt enttäuscht. Wir wurden sehr freundlich vom Chefarzt empfangen und von den vorherigen PJlern rumgeführt. Diese hatten leider an unserem ersten Tag ihren letzten PJ Tag. Deshalb waren wir zwei neuen PJler ab Tag 2 für alle drei internistischen Stationen „zuständig“.
Der Dienst beginnt um 07:30 Uhr mit der Morgenbesprechung.
Station 21 zu meiner Zeit reine Covid-Station, 22 Normalstation mit ein paar Stroke-Betten und 23 internistisch und chirurgisch gemischte Privatstation sowie ein paar ausgelagerte Patienten auf chirurgischen Stationen. Man konnte sich die Stationen selbst einteilen, ebenfalls weitere Rotationen, solange „auf allen Stationen die Blutentnahmen und PVKs erledigt sind“. Gleiches Spiel für die Notaufnahme und Funktionsabteilungen. Guess what… dazu kam es nicht wirklich.
Ich hatte während meines Tertials alle drei Stationen gesehen, jedoch hat ohnehin das Telefon unaufhörlich geklingelt und die Assistenzärzten aller Stationen haben konsequent angerufen und um Blutentnahmen, PVKs, Covid-Abstriche und Aufklärungen gebeten. Bei 2-3 Assistenten hat man schnell gemerkt, dass man der Laufbursche ist, aber der Rest war eigentlich richtig richtig nett und super wertschätzend, wenn man geholfen hat. Nur hatten eben alle wirklich so viel zu tun, dass da kaum Zeit für Lehre war. Vor allem wenn noch der andere PJler frei hatte oder in der Abstrichstelle eingeteilt war, war ich eben gefühlt im ganzen Haus den Tag damit beschäftigt, Blut abzunehmen, Zugänge zu legen und Patienten über CT/MRT/Gastro/Kolo/TEE/… aufzuklären. Ab Mittag hab ich auch mal Briefe geschrieben. Ich hatte sehr oft darum gebeten, für die Visiten angerufen zu werden, dem Wunsch wurde allerdings nicht so regelmäßig nachgekommen. Ich hatte mehrfach versucht, Patienten selbstständig zu betreuen, allerdings war das nicht so leicht, wenn man die Visiten teils nicht mitbekommt und die Assistenten selbstständig doch wieder alles „schnell selbst machen“, weil die Zeit knapp war. Einen richtigen Arbeitsplatz hat man nicht. Man kann entweder am Visitenlaptop (furchtbares Ding) in der Mitte des engen Arztzimmers sitzen oder allein im Untersuchungsraum.
Der Kontakt zur Pflege war recht gemischt. Viele waren auch nett, aber es gab einige die einen sehr von oben herab behandelt haben.
Der PJ Unterricht fand wöchentlich Dienstags 45 min für alle PJler des Hauses mit gemischter Qualität statt.
Kleidung muss man selbst mitbringen. Es gäbe die Möglichkeit, diese zu labeln und in die Wäscherei zu geben. Laut Assistenzärzten gehe wohl echt viel verloren, weshalb ich (sehr hygienisch) daheim gewaschen habe.
Das Essen in der Mensa muss man selbst bezahlen und war sehr an die fränkische „Diät“ angepasst, deshalb nicht so mein Fall und ich hatte meistens selbst was dabei.
Zwei Mal im Monat musste man sich in eine Excel Tabelle für jeweils einen Vormittag in der Abstrichstelle eintragen, d.h. zig Schnelltests und PCR für Personal und Patienten.
In die Notaufnahme habe ich es so gut wie nie geschafft und die Funktionsabteilungen nur mit Mühe und Not in meinen letzten drei Wochen als dann die neuen PJler kamen und bei den Blutentnahmen geholfen hatten.
Im persönlichen Gespräch mit dem Chef hatte ich versucht, die Lage zu verbessern, aber richtig passiert ist nichts.
Wie gesagt, in Forchheim waren viele nett, aber das kompensiert leider nicht die fehlende Lehre. Ich wurde zum Vergleich in meinen anderen Tertialen weit mehr einbezogen, für spannende Sachen extra angerufen, durfte Visiten und Patientenvorstellungen selbstständig durchführen, Patienten selbst aufnehmen und betreuen, Interventionen selbstständig und unter Aufsicht durchführen, ausführlichen PJ Unterricht und das Einüben praktischer Fertigkeiten sowie sehr viel „Zwischendurch-Teaching“ genießen.
Die PJler nach mir hatten wohl zu sehr drastischen Maßnahmen gegriffen, weshalb sich vielleicht seitdem was getan hat, aber unterm Strich war ich bei weitem nicht zufrieden und hätte wirklich gern mehr aus dem Tertial mitgenommen.
Bewerbung
Ãœbers PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
EKGs
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
5
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 4