Mir hat das Tertial im Dreifaltigkeitshospital sehr gut gefallen! Hier bekommt man fernab der Uniklinik eine gute Betreuung und wird von allen sehr wertgeschätzt. Im Haus sind die Mitarbeiter sehr freundlich und es geht persönlich zu.
Ich konnte frei nach persönlichem Interesse durch die drei chirurgischen Abteilungen rotieren.
Allgemeinchirurgie:
Begonnen habe ich in der Allgemeinchirurgie. Hier wurde ich, wie in allen Abteilungen vom ersten Tag ins Team integriert und durfte meine Präferenzen äußern. Chefarzt Dr. Albert bemüht sich darum sehr, dass man alles sehen und lernen kann. Er hat auch mit mir als einzigen chirurgischen PJ'ler wöchentlich eine Fortbildung gemacht. Der Tag beginnt um ca. 7:20 Uhr auf Station mit der Visite mit Stations- und/oder Oberärzten. Nach der Frühbesprechung um 8:00 Uhr wird man dann fest im OP eingeplant oder kann mit auf Station oder in die Ambulanz.
Im OP bekommt man mit eigenem Interesse viel gezeigt und erklärt. Hier werden neben allgemeinchirurgischen Standardeingriffen auch öfter große Operationen wie Ösophagusresektiones, Whipple-OPs, Lungenteilresektiones, Neprektomien und ein breites Spektrum der Darmchirurgie (z.B. auch totale Kolektomien) durchgeführt. Im OP durfte ich auch auf verschiedene Arten nähen.
Um 15:30 beginnt die (chirurgische) Röntgenbesprechung und danach die Abschlussbesprechung.
An einem Tag war ich in der (internistischen) Endoskopie, um interdisziplinär etwas Einblick zu bekommen. Ich habe auch öfter in der Anästhesie zugeschaut und auch mal intubiert - all das ist je nach Wunsch möglich. Man darf alles ausprobieren.
Einmal in der Woche ist die interdisziplinäre Tumorkonferenz, an der ich freiwillig teilgenommen habe.
Gefäßchirurgie:
In der Gefäßchirurgischer ist der Ablauf ganz ähnlich. Hier war ich auch öfter in der Ambulanz und habe bei der Sonographie der Gefäße viel gesehen. Es wird zunehmend endovaskulär operiert, aber ich habe auch bei einer großen Aorta-OP assistiert. Außerdem sind TEAs von Carotis und Femoralis häufig.
Unfallchirurgie:
Auch in der Unfallchirurgie ist es ähnlich strukturiert. Hier konnte ich im OP unter Aufsicht viel praktisch machen und durfte am Ende unter Anleitung und Aufsicht vom Chefarzt eine OP selbst durchführen. Alles je nach persönlichem Interesse und Geschick. Hier gibt es ein breites Spektrum an unfallchirurgischen OP.
Viel gelernt habe ich auch in der Notaufnahme, z.B. die Grundzüge der Versorgung von Wunden und Verletzungen. Es gab ca. 1 mal pro Woche einen Patienten im Schockraum.
Angegliedert an die UCH ist eine belegärztliche Praxis für Neurochirurgie. Auch hier habe ich einen Einblick in die Grundzüge der mikrochirurgischen, operativen Versorgung von neurochirurgischen Krankheiten wie Prolaps von Bandscheiben und Spinalkanalstenosen erhalten und habe von der freundlichen Ärztin viel erklärt bekommen.
Man bekommt nach Absprache ein großzügiges Zimmer in einem Haus 3 min von der Klinik entfernt mit Garten frei gestellt. Frühstück und Mittagessen sind ebenfalls kostenlos und es war immer lecker und gute Portionen. Mittags gibt es im OP auch Brötchen, falls man sehr großen Hunger hat oder es mal nicht in die Cafeteria schafft. Die Organisation mit dem PJ-Koordinator war gut (DECT-Telefon, Schlüssel, Spind, Karten etc. sofort erhalten).
Ich kann das PJ am Dreifaltigkeitshospital sehr empfehlen! Gerade wenn man es persönlich mag und als Mensch wertgeschätzt werden möchte. Ich habe mich stets als Teil eines Teams gefühlt und konnte auch eigenständig Arbeiten. Die Stimmung im Haus ist insgesamt gut.
Ich habe vor allem viel praktisches Arbeiten gelernt, das man im späteren Beruf gut gebrauchen kann.
Lippstadt ist darüberhinaus eine äußerst schöne Stadt, die Menschen dort sind sehr nett.
