PJ-Tertial Chirurgie in Kreiskrankenhaus Demmin (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
ACHV; UCH; Notaufnahme; prästationäre Aufnahme.
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Chirurgie-Tertial am Kreiskrankenhaus Demmin kann ich nur weiterempfehlen! Ich hatte eine unglaubliche tolle und lehrreiche Zeit in dem Haus und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Man darf sehr viel selbst machen, wird gut angeleitet und das Team dort ist einfach klasse. Egal, ob man Chirurgie machen möchte oder nicht wird man sich in der Abteilung sehr wohl fühlen.

Tagesablauf: Visite startet um 7 Uhr. 7:30 Uhr findet die gemeinsame Frühbesprechung und Röntgendemo der Unfall- und Allgemein-/Viszeral-Chirurgie statt. Danach geht's in den OP (z.T. werdet ihr bei der Frühbesprechung den OP's zugeteilt) oder auf Station / in die Notaufnahme oder in die Ambulanz / prästationäre Aufnahme. Mittagessen bestehend aus einer Hauptspeise, Getränk und Nachtisch bekommt ihr umsonst, die Mensa in Demmin ist wirklich sehr gut, es gibt täglich auch ein vegetarisches Gericht. Um 15:30 Uhr ist Nachmittagsbesprechung, bei der dem Dienst die wichtigsten Infos übergeben werden und kurz von den OP's berichtet wird - direkt anschließend geht's in den Feierabend. Freitags ist die Mittagsbesprechung bereits um 12:30 Uhr, sodass ihr verfrüht ins Wochenende starten könnt! Ihr könnt bei Diensten mitlaufen, was super viel Spaß macht, ihr werdet gegen spätestens 22 Uhr heimgeschickt, dafür bekommt ihr einen Tag frei, den ihr nutzen könnt, wann ihr möchtet.

Rotationen: Ihr rotiert normalerweise für jeweils vier Wochen in die Unfall-, Allgemein-/Viszeral-Chirurgie, Notaufnahme und in die prästationäre Aufnahme, wobei ihr das untereinander ausmacht, wer wann wo ist. Da das gesamte ärztliche Chirurgie-Team eng zusammenarbeitet, bekommt ihr täglich mit, welche OP's oder Untersuchungen stattfinden. So könnt ihr ohne Probleme z.B. auch in eine OP der anderen Abteilung mitgehen, die ihr gerne noch sehen wollt - da müsst ihr euch als PJler nur untereinander absprechen.

Team: das Team in Demmin ist wirklich klasse! Die Ärzte sind vom Assistenten bis zum Chef super nett und binden einen ab dem ersten Tag in ihre Arbeit ein, es macht unglaublich viel Spaß diesem Team zusammenzuarbeiten. Die Hierarchien sind recht flach und die meisten sind sehr bemüht, dass man aus diesem Tertial das Maximum mitnimmt.

UCH: Blut abnehmen und Flexülen legen gehört zum Stationsalltag, ist aber von der Anzahl her sehr überschaubar - Blut wird meistens sogar schon von den Schwestern abgenommen, nur wenn einige ausfallen, muss man mal mithelfen. Auf Station kann man Briefe schreiben bzw. vorbereiten, von den Assistenten bekommt man auch meist ein Feedback dazu. Zwischendrin werden neue Gipse angelegt und Wunden versorgt. In den OP kann man jederzeit mitgehen, manchmal als Zuschauer aber sehr oft auch als 1. oder 2. Assistenz. Das OP-Spektrum ist recht weit und umfasst nahezu alles abgesehen von Knie- und Schulter-Endoprothetik sowie Wirbelsäulenchirurgie. Ihr dürft unter Aufsicht sehr viel selbst machen - Schnitte setzen, bohren, schrauben, hämmern, Material entfernen oder zunähen. Auch bei Arthroskopien dürft ihr Mal die Kamera ausprobieren oder shavern. Während der OPs wird viel erklärt und gezeigt. Natürlich gehört aber auch das Haken halten ab und zu dazu! Bei komplexeren OPs werden euch vorher auch der Ablauf und die Geräte erklärt. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht :)

ACHV: Die Stationsarbeit gleicht der auf der UCH und hält ich auch hier sehr in Grenzen. Zwischendrin wird auch mal ein Sono gemacht, bei dem auch mal schallen darf oder Verbandswechsel stehen auf dem Programm. Im OP ist man meist fest eingeteilt und häufig 1. Assistenz, bei komplexeren Eingriffen auch mal 2. Auch hier kann man für das kleine Haus ein recht großes OP-Spektrum sehen: Von Hernien, Abszessen und Venen-Stripping über Gallen und Appendizes bis hin zu komplexen Darm-OPs und Fundiplicatio ist alles dabei. Nähen ist fast immer möglich, bei Laparoskopien führt man die Kamera, natürlich muss man auch immer Mal wieder Haken halten - aber das gehört einfach dazu und es operiert sich ja schlecht alleine ;) Während der OPs wird das ein oder andere gefragt (nicht um euch bloß zu stellen, sondern um euren Wissenstand zu erfragen) und viel erklärt, sodass ihr immer aktiv mit einbezogen werdet. Besonders viel Spaß macht es am Tisch mit der Fachärztin der ACHV, es wird meist sehr lustig und sie traut einem viel zu! Ein kleines Highlight sind auch die OP-Tage mit dem Chefarzt, es macht wahnsinnig viel Spaß mit ihm am Tisch zu stehen, er erklärt (und fragt ;) ) sehr viel und lässt einen gleichzeitig auch viel machen, sodass man von diesen Tagen sehr viel mitnehmen kann!

Notaufnahme: Hier darf man eigenständig arbeiten und Patienten aufnehmen, Untersuchungen anmelden, Lokale setzen, nähen, gipsen und ab und zu auch schallen. Man lernt super viel und sieht sehr viele Krankheitsbilder! Auf jeden Fall ein weiteres Highlight des PJs.

Prästationäre Aufnahme: aufgrund der zweiten Corona-Welle fand diese Rotation nur zum Teil statt, um die Kontakte einzugrenzen. Ich selbst bin nicht in die prästationäre rotiert. Hier nimmt man zusammen mit einer Ärztin Patienten zu elektiven OPs auf, prüft die Indikation und legt einen Fall an. Bei Interesse kann man jederzeit (wenn nicht gerade Corona ist) mit in Sprechstunden gehen oder in die Endoskopie.

Seminare: Sowohl die Innere als auch die Chirurgie bieten Seminare an. Insbesondere die Chirurgie hat sich sehr viel Mühe damit gegeben, wir durften uns Themen wünschen und es wurde darauf geachtet, dass die prüfungsrelevanten großen Themen ausführlich besprochen wurden. Das Ganze fand für alle PJler des Hauses statt und wurde interaktiv gestaltet, sodass man sehr viel mitnehmen konnte :) Hier noch einmal ein großes Dankeschön an Anja für ihr Engagement.

Alles in allem durfte ich in Demmin eine wirklich tolle Zeit in einem sehr netten, lustigen und aufgeschlossenen Team verbringen. Vor dem PJ war Chirurgie für mich ausgeschlossen, dieses Tertial lässt mich nun meine Entscheidung nochmal überdenken :) Ich kann das Haus also absolut weiterempfehlen.
Bewerbung
Ãœber der PJ-Portal - Lehrkrankenhaus der Uni Greifswald.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Gipsanlage
Mitoperieren
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Punktionen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
200€ + 150€ Fahrtkostenerstattung

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07