PJ-Tertial Herz-/Gefäßchirurgie in Universitaetsklinikum Wuerzburg (8/2017 bis 10/2017)

Station(en)
Intensiv O11, O12
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zuerst einmal heißt es in Würzburg nicht Herzchirurgie oder wie hier Herz-/Gefäßchirurgie sondern Herz- und Thoraxchirurgie. Darauf wird so viel wert gelegt, dass man dieses Wahlfach an keiner anderen deutschen Uni machen kann, da es diese Kombination sonst nirgend gibt. Ich war 4 Wochen im Rahmen meines Chirurgie-Tertials in der HTC in Würzburg und kann es nicht weiter empfehlen, da ich in einer anderen Klinik das gleiche Fach gemacht habe und es dort deutlich besser war.

Beginn ist um 8 Uhr mit der Morgenbesprechung. Begrüßt werden am 1. Tag weder Famulanten noch PJ´ler. Alle Ärzte verlassen den Raum und man muss versuchen jemanden zu erwischen, um zu Fragen wo man denn hingehen soll. Man kann dann auf Station und dort der Arzthelferin beim Blut abnehmen helfen, je nachdem wie viel Ahnung der Assistenzarzt hat, wird auch ab und zu etwas erklärt.

Am besten ist es eindeutig auf Intensiv. Der Oberarzt dort war sehr nett und hat trotz des Zeitmangels versucht etwas zu erklären, leider war es aber immer hektisch. Die Schwestern waren auch mehr davon genervt, wenn man mal eine Frage hatte, was aber bei dem dortigen Arbeitspensum irgendwie auch verständlich ist.
Fortbildungen gibt es keine. Zeit Erkrankungen strukturiert durchzusprechen hat auch niemand. Wenn man gut Zugänge legen kann, wird man auch sehr schnell dazu missbraucht unter dem Aspekt "man soll ja noch was lernen".
Im OP ist es sehr unterschiedlich, je nachdem bei welchem Arzt man landet. Allgemein lernt man in der Thoraxchirurgie deutlich mehr. Hier muss man zwar während der OP Hacken halten, darf aber alles Fragen, bekommt viel erklärt und gezeigt und darf interessante Befunde auch selbst tasten. Ggf. darf man auch mal zunähen, je nachdem wie viel Zeit ist.
In den herzchirurgischen OPs darf man bei einigen Oberärzten/Oberärztin nicht mal mit an den OP-Tisch. Sollte man am Tisch stehen darf man aber häufig nichts anfassen und steht teilweise bis zu 4 Stunden dumm daneben. Selbst zum Saugen sind PJler wohl zu unfähig, das übernimmt dann lieber die Schwester. Nähen durfte ich hier nie. Das Bein wurde nach Venenentnahme lieber hektisch (und unschön) zu getackert, obwohl ich einige Male auch gesagt habe, dass ich schon bei vielen Herz-Ops dabei war und auch schon viele Beine zugenäht habe. Fragen werden im allgemeinen nur sehr ungern beantwortet, wenn dann muss es schon eine sinnvolle Frage sein. D.h. man benötigt eigentlich umfangreiches Vorwissen. Ansonsten kann es sein, dass man gefragt wird wieso man das denn nicht weiß.

Sollte der Chefarzt fragen, welches Fachgebiet man später machen möchte, ist die einzige richtige Antwort natürlich Herzchirurgie. Ansonsten kann es schon vorkommen, dass er sich zusammen mit Assistenzart über andere Antworten lustig macht. In einer anderen Klinik in der Herzchirurgie gewesen zu sein finden sie auch sehr lustig. Andere Kliniken werden dann auch mal als rückständig oder unfähig betitelt. Die Aussage einer Ärztin war z.B. " Um in der Herzchirurgie voran zu kommen muss man einfach ein Arsch sein". In dieser Abteilung hat mir auch erstmals ein Facharzt dringend davon abgeraten in die Herzchirurgie zu gehen.
Bewerbung
Keine, gibt immer freie Plätze.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.73