PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Niederberg - Velbert (6/2015 bis 10/2015)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Essen
Kommentar
Um direkt etwas vorweg zu nehmen, ich bin absolut unerfahren gewesen, was Chirurgie angeht, habe mich um jedes Praktikum in der Chirurgie herumgedrückt und in meinem ganzen Studium nur bis zum Beginn des PJs 3 mal mit an einem OP- Tisch gestanden und das im Rahmen meines Gyn-Pflichtpraktikums. Chirurgie hat mich nie angesprochen, weil ich direkt im ersten Pflegepraktikum schlechte personelle Erfahrungen mit Chirurgen gemacht habe, die sich leider an der Uniklinik Essen des öfteren wiederholt haben, was meinen Ehrgeiz Zeit in der Chirurgie zu verbringen nicht gerade gestärkt hat.
Ich habe mir gedacht an einem kleinen Haus, wo kaum PJler sind, kann ich mich gut um OPs drücken, weil das Haus es eh nicht gewohnt ist einen PJler mit am Tisch zu haben, deswegen bin ich auf die Idee gekommen im Klinikum Niederberg mein Chirurgie Tertial zu machen und nun wo es vorbei ist, kann ich nur sagen es war die beste Entscheidung die ich treffen konnte, nicht weil ich um die ganzen chirurgischen Tätigkeiten drumherumgekommen bin, im Gegenteil, sondern weil mich das Haus total von der Chirurgie begeistert hat, was ich nie für möglich gehalten hätte.

Mal kurz das Negative über das Tertial vorweg:
In den einzelnen Abteilungen der Chirurgie gibt es eigentlich nichts Negatives zu sagen, allerdings ist das Klinikum Niederberg an sich extrem Studentenunfreundlich! Es gibt weder Spritgeld, obwohl man ein Auto braucht um einigermaßen gut zu dem Haus zu kommen, noch gibt es Essensgeld, was ja mittlerweile eigentlich in fast allen Häusern etabliert ist. Das ist schon wirklich ärgerlich und schlägt ordentlich aufs Geld, wenn man sich jeden Tag für 4-5 Euro Essen in der Mensa kaufen will, dann lieber Essen von zuhause mitbringen, das ist aber wirkich der einzige Wermutstropfen bei einem Chirurgietertial in diesem Haus.

Nun das Positive:
In dem Haus gibt es sowohl eine Unfall-und Orthopädie, als auch eine Allgemeinchirurgie. Ich habe in beiden Abteilungen mein Tertial verbracht und muss sagen, dass mich beide Abteilungen fasziniert haben. In beiden Abteilungen sind absolut nette Chefs vertreten, wie ich es in einer Chirurgie nicht erwartet hätte. Die Chefs haben großen Wert darauf gelegt, dass ich was lerne, mit auf Visiten und in den OP komme, viel sehe und nicht so viel Blut abnehme. Die Blutentnahmen haben die Ärzte sich jeden Tag untereinander aufgeteilt, sodass nicht ich dazu degradiert wurde, sondern jeder jeden Tag 2-3 Blutentnahmen hatte und das somit schnell erledigt war.
Da ich ja wie oben schon erwähnt absolut unerfahren im OP war, hat man mir alles von ganz vorne beigebracht, angefangen bei dem chirurgischen Händewaschen und sterilem Einkleiden. Bestimmt habe ich den ein oder anderen mit meiner Unerfahrenheit genervt, allerdings habe ich das nie zu spüren bekommen, mir wurde soviel Zeit gegeben wie ich brauchte und selbst wenn ich mal mich oder auch ein Tuch unsteril gemacht habe, war das überhaupt kein Prooblem, dann ziehe ich mich eben neu an und fertig war die Kiste.
Mit genauso viel Geduld habe ich nähen und knoten gelernt, auch wenn die OPs knapp von der Zeit kalkuliert waren durfte ich trotzdem oft die Wunden verschließen, auch wenn sich die Zeiten dadurch verzogen haben.
Ich habe ebenfalls viel Zeit in der Notaufnahme verbracht, habe am Ende komplett selbstständig arbeiten dürfen, meine eigenen Patienten bekommen, Röntgenscheine ausgefüllt, Wunden zugenäht und Patienten stationär aufgenommen. Ich konnte immer Fragen stellen, wenn ich mir nicht sicher war, wenn ich aber eigenständig Diagnosen gestellt habe, wurden diese angenommen. Ich habe mich sehr aufgenommen und integriert gefühlt, wobei das bei dem unglaublich netten, jungem und dynamischen Team in beiden Abteilungen auch überhaupt kein Problem war.

Obwohl in eine Stelle in der Anästhesie angenommen habe und mir das Tertial in der Anästhesie sehr gut gefallen hat, muss ich sagen, dass ich, womit ich niemals gerechnet hätte, das schönste Tertial in der Chirurgie verbracht habe. Die Arbeit war nie langweilig und jeden Tag habe ich was Neues gelernt und zudem war das Team einfach absolute Spitze.
Ich kann jedem nur empfehlen in diesem Haus das Chirurgie Tertial zu machen!!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Tätigkeiten
Gipsanlage
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
250

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1