Ich konnte bereits während einer Famulatur das Krankenhaus in Bad Doberan kennenlernen. Da ich mich bereits während der Famulatur dort sehr wohlgefühlt hatte, wollte ich auch ein Tertial meines PJ´s dort verbringen. Irgendwie klappte das dann auch:-)
Sofort wurde ich herzlich aufgenommen. Von Anfang an war ich Teil des Teams. Jede Frage wurde geduldig und ausführlich beantwortet - egal in welcher Situation. Zu meinen Aufgaben zählte auch Blut abnehmen und Flexülen legen. Vielmehr aber nahm ich Patienten auf, durfte Vorschläge machen, welche Anordnungen zu treffen sind und war natürlich häufig im OP und in der Ambulanz. Dort durfte ich nähen, klammern und knüpfen und kleinere Eingriffe unter oberärztlicher Aufsicht sogar selbst ausführen (Thoraxdrainage u.a.). Ich schrieb recht häufig Arztbriefe, was allerdings nicht erwartet wurde.
Ansonsten begann der Tag um 7h mit der Visite, 7.30h Röntgenbesprechung und dann ging es in den OP oder auf Station - später dann auch in die Ambulanz. In den ruhigeren Momenten auf Station nahm sich einer der Ärzte häufig Zeit, um mit mir prüfungsrelevante Themen zu besprechen, Patienten zu besuchen und dort z.b. einfach mal eine neurologische Untersuchung zu üben, Dermatome zu bestimmen oder mir zu zeigen, wie man eine umfassende sonographische Untersuchung durchführt. Danke!!!!
Jeder PJ´ler wird zusätzlich von einem Oberarzt betreut. Er nahm sich immer wieder Zeit zum ausführlichen Erklären im OP, während der Visite oder auch für ein spontanes Seminar mit mir und der PJ´lerin der Nachbarstation.
Wer mag, darf übrigens auch von den Anästhesisten lernen. Mir wurde angeboten u.a. das Intubieren und die Maskenbeatmung zu üben. Ich habe das Angebot dankend angenommen :-)
Jeder PJ´ler kann freiwillig Dienste mitmachen und bekommt dafür einen Tag frei. Ich habe in meinem Dienst viel gelernt und würde es jedem empfehlen!
Jeden Mittwoch findet eine praxisnahe Fortbildung für die wenigen PJ´ler des Hauses statt. Es wird besonders darauf geachtet, dass nicht zum x´ten Mal der Stoff via PowerPoint präsentiert wird, der einem bereits seit dem dritten Semester aus den Ohren quillt, sondern, dass Wissen vermittelt wird, das man an der Uni eben nicht lernt. So konnten wir auf der ITS CPAP-Masken ausprobieren und bekamen erklärt, wie man eine Abwehrspannung wirklich erkennt. Freitags findet eine hausinterne Weiterbildung statt. Hier sollte mal jemand auf die Idee kommen, eine riesengroße Kanne Kaffee mitzubringen;-) Anschließend kann man nach Rostock zum PJ-Seminar fahren.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich während meiner Zeit in Doberan eine Menge gelernt habe, mich pudelwohl fühlte und jederzeit wieder mein PJ dort absolvieren würde!