PJ-Tertial Chirurgie in Spital Uster (3/2010 bis 6/2010)

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Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Ich habe mein Chirurgie Tertial in der Schweiz im Spital Uster verbracht.
Die Tage liefen so ab, wie in den anderen Berichten beschrieben.

Ich will nur die positiven und negativen Aspekte beschreiben.

Positiv:
- sehr flache Hierarchie
- die Assistenzärzte sind fast alle wirklich super!! Sehr freundlich, hilfsbereit und versuchen, wenn es möglich ist, einen anzuleiten und viel beuzubringen. Sie waren selbst teilweise erst kurz da und frisch vom Staatsexamen, sodass sie nicht soviel Erfahrung hatten
- wunderschöne Umgebung, tolles Land
- breites Sprektrum der Operationen: man sieht Traumatologie, Viszeralchirurgie, wenig Urologie, viel Orthopädie, fast keine HNO (in dén anderen Berichten steht teilweise, dass man da oft hinkommnt; war bei uns nicht so... es stand in den 4 Monaten einmal ein candmed für die HNO drauf, vielleicht 6mal für die Urologie, wobei aber nur 2 Einsätze nötig waren)
- Notaufnahme: man darf dort sehr viel selbst machen (von dem ersten Kontakt über Röntgenanmeldung bis zum Wundverschluß)
- die Dienste haben oft viel Spaß gemacht
- die Weiterbildungen waren oft sehr interessant

Negatives:
- von den chirurgischen Oberärzten ist fast niemand daran interssiert einem was beizubringen; vielleicht mal ein bisschen Wundnaht im OP, aber fachliche Inhalte werden fast nie vermittelt (absolute Ausnahme: ein Oberarzt), auf Fragen kriegt man teilweise keine Antwort
- die Orthopäden sind sehr viel hilfsbereiter und erklären viel.. allerdings weiß man nach der 5. Knie TEP was nun gemacht wird ... ;-) so dass die Lernkurve irgendwann absinkt
-wenn man Glück hatte, und ein chirirgischer OA grad mal Lust hat, kriegt man mal einen Sachverhalt kurz erklärt, aber das war selten
- die meisten Oberärzte (Chefärzte sowieso) wissen auch nach 4 Monaten den Namen nicht ( was das große Interesse zeigt...)
- an den Visiten teilzunehmen ist nur selten möglich, aufgrund der straffen OP Planung und der vielen Aufnahmen



Fazit: Ich blicke trotzdem positiv auf die Zeit zurück. Es hat Spaß gemacht und ich habe mich in dem Team wohl gefühlt. Das lag aber nur an den Assistenzärzten!!! Es ist traurig, dass dort niemand von " den Oberen" (außer der eine Oberarzt) auch nur ein geringes Interesse hat den Unterassisten was beizubringen.
Im OP bei den Orthopäden herrscht meist ein netter Ton. Sie antworten Immer auf die Frage, lassen einen auch mal was machen.
Die OP`s mit den Chefärzten sind meist nicht schön gewesen: wie man es auch Deutschland kennt: Keine Erklärungen und wenn was schief glaufen ist, ist der Unterassistent Schuld.
Man bekommt leider nur wenig Theorie- was ja aber wichtig fürs Staatsexamen ist- mit (allerdings kann man das ja nachlesen :-) ). Die OP`s sind interessant, aber große Viszeralchirurgische OPs werden nicht durchgeführt.
Bei den laparoskopischen OP`s ist man leider nicht eingeteilt, da kann man aber zuschauen.
Was ich sicher gelernt habe ist Traumatologie- Röntgenbilder beurteilen - und Patienten in kurzer Zeit aufnehmen.
Wer mal Chirurgie machen will, sollte keinesfalls nach Uster gehen!! Dafür lernt man zu wenig.
Wer allerdings eine Auslandserfahrung haben möchte und in einem netten Team arbeiten will, dem kann ich das empfehle. Man ist selbst für sich verantwortlich- wenn man des Fragens nicht müde wird und auch mal selbst in ein Buch guckt nimmt man auf jeden Fall was mit!!
Also nur Mut! Und auch wenn einiges so negativ klingt (ich habe versucht sehr ehrlich zu sein)... ich würde immer wieder nach Uster gehen für das chirurgische Tertial!! Man lernt nähen und sieht wichtige chirurg. OP`s (Leistenhernien und Co) wirklich häufig!
gesamtnote: 2,3
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.47