Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Organisatorisches:
Man bekommt eine Schlüsselkarte mit Zugang zum Wäscheautomaten, eine Orbis-Zugang und ein PJ-Telefon, und umgezogen wird sich mit den Assistent*innen in der Dienstwohnung.
Man darf kostenlos entweder frühstücken (was ich nie in Anspruch genommen habe) oder Mittag essen.
Je nach Verfügbarkeit gibt es Apartments im Personalwohnheim, dafür verlangt das EV allerdings 535€ Miete/Monat (!).
An Rotationen sind Audiometrie, Audiologie und Phoniatrie vorgesehen.
Tätigkeiten:
Auf Station startet man 7:30 mit einer kurzen Visite, dann ist 7:45 Frühbesprechung und anschließend werden Verbands- und Trachealkanülenwechsel etc. im Untersuchungszimmer gemacht.
Ab Mittag kommen dann die prästationären Aufnahmen, nachmittags stehen Post-operative Visiten an.
Als PJler*in ist man für die Blutentnahmen und neue Viggos zuständig (die sich allerdings absolut in Grenzen halten), und hilft ansonsten mit wo man kann und macht natürlich auch zunehmend Sachen selbstständig.
Im OP ist man als PJler*in vor allem bei Halseingriffen (Parotidektomien, Neck dissections etc.) als erste Assistenz eingeteilt, kann aber auch immer bei OPs zugucken, bei denen keine Assistenz gebraucht wird. Alle Operateur*innen haben viel gezeigt und erklärt und ich durfte fast immer zunähen.
In der Hochschulambulanz bin ich eine Woche mitgelaufen und habe dann selbstständig Patient*innen gesehen und oberärztlich vorgestellt.
In meiner Zeit in der Ambulanz war ich auch ab und zu mit in der Notaufnahme, außerdem bin ich zwei Dienste mitgelaufen.
Die Personalsituation war während meines Tertials etwas angespannt bis zeitweise wirklich schwierig (Erkältungszeit), deshalb habe ich ziemlich schnell ziemlich viele Sachen alleine gemacht, ich habe mich aber nie alleine gelassen gefühlt und hatte immer eine*n Ansprechpartner*in.
Lehre:
PJ-Unterricht als solchen gibt es am Evangelischen Krankenhaus nicht, was ich manchmal ein bisschen schade fand, vor allem weil es so gar keine Vernetzung zwischen den PJler*innen gab.
Ich habe aber auch so viel durch die Arbeit an sich gelernt und konnte jederzeit Fragen stellen.
Ich konnte durch mehrere Famus schon relativ gut untersuchen bzw. bin schnell wieder reingekommen, hätte mir aber trotzdem an mancher Stelle etwas mehr Anleitung gewünscht (hätte das aber auch sicherlich offensiver einfordern können/sollen).
Team:
Das Team ist absolut super. Ich wurde direkt sehr herzlich aufgenommen und habe mich mit allen gut verstanden. Auch in stressigen Momenten habe ich mich und meine Arbeit sehr gewertschätzt gefühlt.
Auch der Kontakt zur (OP-) Pflege war gut und insgesamt ein wirkliches angenehmes Arbeitsklima.
Fazit:
Ich hatte eine sehr gute Zeit in meinem HNO-Tertial und kann es auf jeden Fall empfehlen, vor allem wenn man viel selbstständig arbeiten möchte.