PJ-Tertial Kinder/Jugendpsych. in Josefinum Augsburg (9/2025 bis 12/2025)
Station(en)
C3, C7
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Einmal vorneweg: Ein KJP-Tertial im Josefinum kann ich ganz klar weiterempfehlen.
Erst die paar kleinen Contras:
- mein Start war von der Organisation her etwas holprig und bis ich Schlüssel, PC-Zugang, Telefon und Namensschild hatte, ist relativ viel Zeit vergangen, was mich ziemlich frustriert hat, weil ich die erste Woche dadurch kaum etwas machen konnte
- insgesamt merkt man, dass im Josefinum bisher nur wenige PJlerInnen waren und z.B. der Umgang mit PJ-Fehltagen fürs Sekretariat neu war (ließ sich aber immer alles klären)
- auch bezüglich der Aufgaben, die man als PJlerIn übernehmen kann/ soll/ darf herrschte teils etwas Unsicherheit und es gibt keinen festen Rotationsplan
Und jetzt die lange Liste an Pros:
- ich war die einzige PJlerin in meinem Zeitraum und konnte komplett frei entscheiden, welche Bereiche ich sehen möchte
- ich durfte eine eigene Fallführung übernehmen und habe durch das selbstständige Arbeiten in enger Rücksprache mit der Stationsärztin wahnsinnig viel gelernt (Voraussetzung dafür war, den Großteil des Tertials auf einer Station zu bleiben)
- die Stimmung im gesamten Team ist total unterstützend und herzlich und die allermeisten ÄrztInnen haben sich sehr viel Mühe gegeben, mir etwas beizubringen
- ich habe mich sehr willkommen gefühlt und habe viel Dankbarkeit und Wertschätzung für die Mitarbeit auf Station erfahren
- dadurch dass das Josefinum ein relativ großes Haus mit vielen verschiedenen Stationen und Spezialambulanzen ist kann man ein großes Spektrum an Krankheitsbildern und Therapieansätzen sehen
- außerhalb meiner Stammstation konnte ich jederzeit mal in einem anderen Bereich hospitieren, hierbei waren wirklich alle sehr entgegenkommend und immer bereit, mich mitzunehmen
Auch wenn während meines Tertials durch viele Krankheitsfälle der Workload auf Station ziemlich hoch war, habe ich mich immer gut und sehr kompetent betreut gefühlt und konnte meine Fragen stellen. Meine Aufgaben auf Station waren neben der Betreuung meines "eigenen" Patienten mit Einzelgesprächen, Familiengesprächen, Brief schreiben usw. auch die anfallenden Blutentnahmen und körperlichen Untersuchungen und die Dokumentation der Oberarztvisite. Außerdem habe ich die Gruppentherapien mitbetreut. Ansonsten habe ich mir einige PatientInnen ausgesucht, bei denen ich versucht habe, bei den Therapien immer dabei zu sein. Im Verlauf konnte ich dann auch bei diesen oft Teile der Einzelgespräche übernehmen oder diese zusätzlich zu den Therapiestunden mit den FallführerInnen ergänzend noch einmal sprechen, wenn Themen offen geblieben sind. Im Verlauf habe ich dann auch immer mehr Kommunikation mit den Eltern übernommen.
Es gibt keinen speziellen PJ-Unterricht, aber 2x wöchentlich klinikinterne Fortbildungen. Die haben in meinem Tertial erst nach der Hälfte begonnen, da es eine lange Sommerpause gab. Sobald sie stattgefunden haben, waren sie aber meistens spannend und hilfreich.
Offizielle Arbeitszeiten waren von 8:30 bis 17 Uhr, meistens war ich diese Zeit auch tatsächlich da. Länger geblieben bin ich wenn dann ganz klar freiwillig wenn noch etwas interessantes anstand, von den ÄrztInnen wurde auf jeden Fall darauf geachtet, dass ich pünktlich gehen kann. Wenn ich mal früher gehen musste, war das nach Absprache auch kein Problem.
Einen Dienst mitzumachen und dafür unter der Woche frei zu bekommen war auch möglich und sehr interessant.
Wenn man gerne etwas lernen und sich aktiv einbringen möchte, kann man im Josefinum wirklich viel mitnehmen. Man sollte sich aber vorab Gedanken machen, welche Krankheitsbilder oder Altersgruppe einen besonders interessieren und muss glaube ich vor allem anfangs vergleichsweise viel Eigeninitiative zeigen und wenn man eben auch selbstständig Aufgaben übernehmen möchte das gut kommunizieren.