Ich war für zwei Monate auf der Urologie im St. Georg und kann die Abteilung wirklich jedem fürs PJ empfehlen. Ursprünglich hatte ich Urologie als Fachrichtung gar nicht in meiner engeren Auswahl, doch die Wochen dort haben mich komplett umgestimmt.
Das Team ist echt toll– allen voran die Assistenzärzte, mit denen man als PJler am meisten zu tun hat, aber auch die Oberärzte und die Pflege.
Zum Tagesablauf: Der Dienst beginnt pünktlich um 7 Uhr mit der Oberarzt- bzw. mittwochs der Chefarztvisite. Es ist gern gesehen, dass man sich selbst ein Zimmer auswählt, die Patient*innen vorstellt und die geplanten Schritte kurz erläutert. Wenn man mal etwas nicht weiß, ist das absolut kein Problem – die Atmosphäre ist sehr entspannt und ideal, um das Vorstellen zu üben. Um 7:40 Uhr folgt die Abteilungsbesprechung, in der die letzte Nacht sowie die wichtigsten Punkte der Visite und des Tages kurz durchgegangen werden. Anschließend übernimmt man als PJler die Blutentnahmen und das Legen von Flexülen. Meist sind es etwa 5-8, also gut machbar. Und falls es doch mal zu viel wird, bekommt man jederzeit Unterstützung von den Assis.
Danach stehen einem viele Möglichkeiten offen: Notaufnahme, Aufnahme, Stationsarbeit inklusive Ultraschall, endourologischer OP, der „große“ OP mit DaVinci-Eingriffen und nicht zu vergessen der ambulante OP (eines meiner Highlights), wo man beispielsweise bei Zirkumzisionen mitarbeiten kann bzw. am Ende fast selbst operieren darf. Also insgesamt bekommt man einen wirklich mega guten Einblick in alle Facetten der Urologie. Der Tag endet mit der Nachmittagsbesprechung um 14.45 Uhr und nach der wird man nach Hause geschickt.
Was ich im PJ immer sehr nervig finde ist, wenn man, nur rumsitzt und wartet bis der Tag vorbei ist. Das passiert einem dort eigentlich nicht.
Eine einzige Sache, die man vielleicht wissen muss, ist dass die Hierarchie noch recht hoch ist und der Ton manchmal etwas rough. Allerdings ist man als PJler nie in der Schusslinie und wird extremst wert geschätzt und auf Augenhöhe behandelt. Also auf keinen Fall ein Grund, nicht ins Georg auf die Urologie zu gehen! ;)
Noch eine sehr coole Sache am St. Georg sind die 2days4you: Es gibt in dem Sinne keinen wöchentlichen PJ-Unterricht, aber dafür 2 Tage/Monat, in denen man am ersten theoretische Vorträge hat und am zweiten das vom Vortrag in der Praxis geübt wird (z.B. Ultraschall, Thorax-Drainage, Nahtkurs).
Ansonsten hat man noch pro Tertial 3 Studientage. Die PJ-Gemeinschaft innerhalb des Krankenhauses war auch sehr cool und es wurde immer zwischen 12 und 13 Uhr gemeinsam Mittag gegessen.
Bewerbung
3 Monate vorher über Herrn Ziegler in der Personalabteilung. Mega gute Organisation!