PJ-Tertial Innere in Klinikum Ludwigsburg (3/2025 bis 5/2025)

Station(en)
Gastro, Funktion, ZNA, Kardio, Pulmo
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich würde generell sagen ich stand vor dem Tertial dem Pflichtbereich Inneren Medizin recht neutral gegenüber. Einerseits habe ich Innere mit nie endendem Blutabnehmen verbunden, andererseits finde ich, dass die Grundlagen der Inneren einfach für alle notwendig sind und wollte hier dementsprechend auch etwas mitnehmen. Nach dem Tertial kann ich nun sagen, dass mich vor allem die Gastro sehr begeistert hat und ich mir vorstellen könnte hier zu arbeiten bzw. generell in der Inneren anzufangen :)

Man durchläuft als PJ immer Kardio, Gastro, Pulmo und Notaufnahme. In der Gastro ist eine Woche fest für die Funktionsabteilung eingeplant. Es gibt die Möglichkeit auf dem NEF 2 Tage mitzufahren.

Es gibt einen BE-Dienst, der kommt oft montags nicht und manchmal möchte er gern von den PJs entlastet werden und lässt einem dann BEs stehen. Wenn BEs nicht morgens angemeldet sind, fallen sie auch in die PJ-Aufgaben. Manche kamen daher oft nicht hinterher mit abnehmen. Bei mir war es so im Schnitt 1x/Woche wirklich viel, an den anderen Tagen hatte man so seine 6-10 BEs (oft über den Tag verteilt) und ein paar Viggos. Zum Üben echt gut.

Unterricht findet jeden Tag nachmittags statt, montags wechselnd zu verschiedenen Fächern, an den anderen Tagen fest ein Fach oder sogar mehrere Fächer. Dieser findet sehr regelmäßig statt, nur selten fällt etwas aus und oft wird dann ein Ersatztermin angeboten oder jemand anderes übernimmt spontan (sofern genug Interessierte sind). Größtenteils (vor allem in der Inneren Medizin, Pathologie, Neurologie, Päd, Radio, Anästhesie) fand ich den Unterricht wirklich gut und einige Dinge haben mir auch im Examen noch weitergeholfen.

Nun folgt mein persönlicher Bericht, andere PJ haben es sicher anders erlebt und es kommt auch stark darauf an wann und mit wem man im Tertial ist:

Auf der Kardio-Station waren die AÄ wirklich sehr nett und auch viele OÄ waren bemüht. Leider gab es durch Krankheit und generell etwas schlanke Besetzung oft keine Zeit eigene Patienten zu übernehmen. Auf Visite konnte ich aber oft mitgehen. Leider musste man hierfür etwas kämpfen, denn die Stationssekretärin war der Meinung die PJs müssten den BE-Dienst entlasten und hat oft behauptet dieser würde nicht kommen. So war ich öfters mit BEs beschäftigt (und das auch gerne etwas länger, vor allem wenn man dann allein auf Station mit 25 BEs ist). Nach Rücksprache mit den AÄ wurde man dann aber oft für die Visite "abgeholt", sodass man hier dann etwas mitnehmen konnte (aber eben leider dann nicht vorher einlesen/neue Untersuchungsergebnisse sichten). Alles in allem war es aber echt ok, ich konnte Punktionen zusehen, eine eigene hat sich leider nicht ergeben. Ich habe auch einen Tag in der Funktion verbracht, hier wurde ich sehr nett empfangen und konnte bei einigem zusehen. Gerne wäre ich etwas länger dort gewesen, um z. B. auch etwas TTE-Skills mitzunehmen (hierzu gabs aber auch sehr guten Therorie-Unterricht von einem der OAs), das habe ich mich aber durch den Workload auf Station und Unterricht nicht getraut (etwas unklar, ob das erwünscht ist oder nicht, im Nachhinein und nach einigen Tertialen mehr Erfahrung, hätte ich es natürlich einfach tun sollen).

Gastro hat mir wirklich sehr gut gefallen, hier habe ich total viel gelernt und auch die OÄ waren einfach total nett. Die Funktionswoche fand ich auch echt total, es werden hier wirklich sehr interessante Eingriffe vorgenommen, über die Standard Gastro/Kolo/ERCP hinausgehend. Man darf immer alles fragen und kann zwischen den Räumen springen. Mir hat das sehr geholfen, vor allem auch im Hinblick darauf so etwas vielleicht mal aufklären zu müssen. Auch die Möglichkeit sich mit ins Abdomensono zu setzen (und viel selbst zu schallen unter Top-Anleitung) gibt es immer und ist echt für 1-2 Tage empfehlenswert. Von der Infektionsstation würde ich als PJ eher abraten, aber auch nur weil mir BEs und BKs im Isokittel noch weniger Spaß machen.

ZNA war zu meiner Zeit etwas voll, einige Famus und PA-Studis waren auch noch dort. Daher haben wir uns auf die Dienste aufgeteilt. IN der ersten Woche hatte ich etwas mehr "Glück" und konnte etwas mehr sehen. Danach habe ich viel, vor allem "grüne" Patienten selbst übernommen (Anamnese und Untersuchung: KU, Sono) und diese dann wieder den Zuständigen übergeben und besprochen. Hier lernt man vor allem eine eigene Routine, das fand ich echt gut. Manchmal wäre ich aber auch lieber bei den spannenden Fällen dabei gewesen, da muss man sich dann sehr aktiv dazustellen/fragen. Hier kommt es aber auch sehr darauf an wer gerade da war. Eine OÄ hat mit uns sogar extra eigenen Unterricht gemacht und wir durften zu den Fortbildungen dazu, dort habe ich wirklich super viel mitnehmen können.

Es gibt die Möglichkeit direkt an der Klinik ein Einzelapartment zu mieten oder etwas weiter entfernt (ca. 20 min Fußweg/5 Stationen mit dem Bus) ein Zimmer (275€) (Vorsicht: auch einige der Appartements liegen außerhalb). Hier lohnt es sich frühzeitig die Wohnungsverwaltung anzuschreiben.
Die Apartments haben ein eigenes Badezimmer, Bett, Couch, Schreibtisch, Schrank, Regal/Vitrine und kleine Küchenzeile. Die Zimmer haben Bett, Schreibtisch, Schrank, Waschbecken und Kühlschrank. Die meisten hatten auch einen Balkon. Es gibt in keinem von beidem WLAN! Bei mir war zusätzlich leider auch sehr schlechter mobiler Empfang.

Bei mir haben sich theoretisch 7/8 Zimmer 2 Toiletten und 1 Dusche, kleine Küche geteilt. Beides war leider sehr alt und wurde durch Krankheit etc. nur sehr unregelmäßig und dürftig geputzt. Andere haben die Dusche ganz gemieden und waren lieber im Freibad duschen. Die Küche war bei zumindest sehr ordentlich, nur der Backofen leider nicht. Generell konnte quasi jeder im Haus alles mitbenutzen, da es keine schließende Tür gab zum Stockwerk. Auch die Bewohner sind sehr durchmischt. Außerdem auch einige Kakerlaken unterwegs. Die Wohnsituation hat mich leider etwas belastet und mein Tertial leider sehr negativ überschattet. Würde jedem PJ raten ein Apartment zu mieten.

Das Essen ist sehr gut und ist auch wirklich regelmäßig möglich. Im Schnitt kostet es 5 €.

In Lb gibt es keine Verpflichtung Dienste zu übernehmen, dies ist lediglich freiwillig.

Fazit: Ich hätte mir etwas mehr eigene Patientenbetreuung gewünscht, vor allem in der Kardio (läuft aber z. B. auf der 14 ganz anders). Die AÄ waren aber überall einfach so bemüht den PJs etwas beizubringen, dass es das einfach für mich total ausgeglichen hat und ich gerne "zugearbeitet" habe. Ich habe erst im Nachhinein gemerkt wie viel ich eigentlich in der Zeit (auch im Vergleich zu meinen anderen Tertialen) mitgenommen habe! Leider hat wirklich nur meine Wohnsituation sehr negativ gewirkt und die eine oder andere Diskussion mit dem BE-Dienst (aber auch nicht allen). Wirklich positiv überrascht hat mich auch die Unterrichtsdichte und -qualität!
Bewerbung
Über das PJ-Portal, LB ist zugehörig zur Universität Heidelberg. Bei Fragen ist Frau Peters zuständig und wirklich sehr sehr bemüht!
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
EKGs
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
839

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2