PJ-Tertial Innere in Kreiskrankenhaus Wolgast (6/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Innere und Geri
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Innere UND Geriatrie:

Mein PJ-Tertial in der Inneren Medizin war insgesamt eine solide und lehrreiche Zeit, insbesondere im Bereich der internistischen Grundlagen. Es gab keine Studientage, zudem wurde Fehlen – auch bei Krankheit – explizit dokumentiert, was man im Vorfeld wissen sollte.

Die Assistenzärztinnen und -ärzte waren durchweg sehr nett, engagiert und haben sich Mühe gegeben, Inhalte zu erklären und einem etwas beizubringen. Wer motiviert ist und sich aktiv einbringt, kann hier fachlich definitiv profitieren und ein gutes Basiswissen der Inneren Medizin erwerben.

Ein klarer Nachteil waren die sehr langen Frühbesprechungen, die sich häufig gezogen haben und neben fachlichen Inhalten auch Raum für den Austausch persönlicher Befindlichkeiten boten, was den Arbeitsbeginn auf Station spürbar verzögert hat.

Die Abteilung eignet sich besonders für Studierende, die echtes Interesse an der Inneren Medizin haben und bereit sind, sich aktiv einzubringen – für diese ist das Tertial fachlich sehr passend. Als kritisch habe ich jedoch den strengen Umgang mit Arbeitszeiten empfunden: Früheres Gehen bei geringer Arbeitsbelastung oder krankheitsbedingtes Fehlen wurde durch die Chefärztin sehr kritisch gesehen und penibel dokumentiert, was das Arbeitsklima teilweise unnötig angespannt gemacht hat. Studientage gibt es nicht.

Fazit:
Fachlich bietet das Tertial eine gute Möglichkeit, die Grundlagen der Inneren Medizin zu erlernen. Organisatorisch ist jedoch mit klaren Strukturen, wenig Flexibilität und einer strengen Zeiterfassung zu rechnen. Für intrinsisch motivierte PJ-Studierende dennoch eine gute Wahl.

GERIATRIE:

Die Zeit in der Geriatrie habe ich als fachlich, organisatorisch und menschlich äußerst problematisch erlebt. PJ-Studierende werden hier weitgehend alleingelassen (“Sie sind jetzt der Stationsarzt”), eine strukturierte Einarbeitung oder verlässliche ärztliche Supervision findet kaum statt. Die Oberärztinnen und Oberärzte habe ich als fachlich wie menschlich nicht tragbar erlebt – Unterstützung, Anleitung oder Rückhalt waren praktisch nicht vorhanden.

Fachlich entstand häufig die paradoxe Situation, dass man sich als PJ-Studierende*r plötzlich als kompetenteste Person auf Station wiedergefunden hat. Zeitweise war ich gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten ohne deutsche Arbeitserlaubnis allein für eine komplette Station verantwortlich oder musste parallel neue Kolleginnen und Kollegen einarbeiten, fachliche Fragen klären und teilweise sogar Deutschunterricht geben. Dieses Maß an Verantwortung ist für PJ-Studierende absolut nicht tragbar und ein klares No-Go.

Besonders kritisch ist zudem, dass die Rotation in die Geriatrie verpflichtend ist, wenn man die Innere Medizin in Wolgast absolviert. Diese Zwangsrotation ist unter den gegebenen Bedingungen nicht vertretbar.

Das unfreiwillige „Learning“ bestand häufig darin, Medizin entlang der Natur zu beobachten – im Sinne von: alte Menschen sterben, zumindest dann, wenn über längere Zeit nichts aktiv unternommen wird.

Nicht ohne Grund kam es bereits bei mehreren PJ-Studierenden zu psychischen Dekompensationen während dieser Rotation. Das spricht leider sehr deutlich für die belastenden und unzureichenden Arbeitsbedingungen.

Fazit:
Die Geriatrie ist in der aktuellen Form nicht als PJ-Rotation geeignet. Fehlende Supervision, unklare Verantwortlichkeiten, massive Überforderung von Studierenden und eine insgesamt problematische Führungskultur machen diesen Abschnitt fachlich wie psychisch hoch belastend. Von dieser Rotation ist in der derzeitigen Struktur dringend abzuraten.

Innere: 2 aber Geriatrie ne 5
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
4
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
4
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
4

Durchschnitt 2.87