PJ-Tertial Innere in Schön Klinik Neustadt (6/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Gastro, Pulmo, Kardio, Intensiv, Notaufnahme, NEF, HKL
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Meine Zeit in Neustadt in Holstein in der Inneren Abteilung war super schön. Das Team ist super lieb, man begegnet sich auf Augenhöhe und das Arbeiten macht Spaß. Ich würde eine 1+ mit Sternchen geben.

In der Klinik gibt es 6 Internistische Bereiche, auf denen sich die Studierenden sinnvoll aufteilen können. Es gibt eine Privatstation 15, eine Pulmologische Station 30, Gastroenterologische Station 13, Kardiologische Station 12 (3teilig mit Überwachungsmonitoren), die Intensivstation und die Notaufnahme. Ich empfehle sich mit allen bereits anwesenden PJlern einen kleinen Rotationsplan zu erstellen, damit jeder alles sieht was er sehen möchte und keiner benachteiligt wird. Es ist kein Muss alle Stationen zu durchlaufen, aber sicher sinnvoll, da man viel sieht und mit verschiedenen Leuten zusammenarbeiten und von jedem etwas mitnehmen kann. Wir waren im Schnitt immer zu sechst, das war toll, weil man sich gut aufteilen und auch nach der Arbeit etwas zusammen unternehmen konnte.
Darüber hinaus kann man sich immer frei interessante Dinge in der Endoskopie, im HKL, in der Sonographie sowie im OP (Schrittmacherimplantation) anschauen. Zudem kann man ein paar Tage am NEF verbringen, wenn man dazu Lust hat.

Aufgaben auf der Station:
Morgenbesprechung, Pflege Besprechung, Visite (mit den Assist:Innen, teilwiese plus Oberarzt oder Chefarzt), med. Verlaufsdoku, Briefe schreiben, Diagnostik anmelden, Angehörigen Gespräche, Befunde anfordern, Blutentnahmen & Viggos (wurden eigentlich immer durch die Pflege übernommen, die sich aber immer über Unterstützung gefreut haben), Schellong-Test,…. Man hat seine eignen Patienten bekommen, die man betreuen durfte meist 2. Mit dem Assistenzarzt zusammen weitere diagnostische/ therapeutische Arbeiten: Sonographie sowie Punktionen, ÖGD, Kolos, EKs, etc. Diagnostik Auswerten: Langzeit EKG, RR, etc.
Mittags ist immer eine Besprechung in der die stattgefunden Bildgebung sowie komplexere Fälle zusammen diskutiert werden. Manchmal gabs auch eine knappe Mittwochsvorbildung. Auch die Studierenden durften einen Vortrag halten, ich war aber die Einzige die das gemacht hatte. Da wir einen spannenden Fall auf der Station hatten und ich empfand es als eine gute Übung.

In der Notaufnahme kann man total frei Patienten aufnehmen und untersuchen. Es ist immer Zeit alles rückzusprechen, auch wenn man vielleicht mal warten muss, weil eine neue Patientenwelle kommt. Motto: Hands On! Man konnte sich einen Therapieplan überlegen, EKG befunden, Briefe schreiben, Schockräume mit begleiten. Ich hab für die anderen Studierenden auch einen kleinen Ultraschall-Punktions-Parkour gebaut, als mal Luft war oder wir haben wichtige Themen durchgesprochen.

Auch auf der Intensivstation gab es einiges zu sehen. Morgens erfolgte eine gemeinsame Visite mit der Besprechung des weiteren Vorgehens. Danach konnte man selbstständig die Patienten untersuchen sowie einen Visiteneintrag schreiben und gemeinsam mit den Ärtz:Innen weitere diagnostische sowie therapeutische Maßnahmen durchführen (Punktionen, Sonographie, Abstriche, Extubationen, NIV,…) . Wenn etwas Luft war, konnte man gut wichtige Dinge durchsprechen, z.B. BGA, Beatmungsgeräte und -techniken.

Ich empfehle jeden Fall auch die Fahrt auf dem NEF, um sich mit Notfallsituationen und deren Versorgungsabläufen vertraut zu machen. Zwar sind in Neustadt nicht übermäßig viele Einsätze, jedoch ist es immer eine Mitfahrt wert. Die Organisation erfolgt über die Anästhesie sowie das Rote Kreuz (direkt neben der Klinik). Kleidung bekommt man gestellt, teilweise auch Schuhe, wer Stahlkappen Schuhe besitzt, sollte diese aber selbst mitbringen.

Mein Add on war: Ich war einen Tag auch in der Radiologie, um das Fach ein wenig aufzufrischen, das war auch überhaupt kein Problem, durfte da den verschiedenen ÄrztInnen über die Schulter schauen.

Super Pluspunkt ist auch der PJ-Unterricht:
3-4x die Woche, wenn man auch zu den Unterrichten der anderen Fachbereiche geht.
Aus der internistischen Unterrichtsreihe gabs von jedem Oberarzt bestimmte Themen, welche zusammen besprochen wurde. Zusätzlich erfolgte einmal die Woche eine Lehrvisite, die unterschiedlich gestalten war. Z.B. Fallbesprechungen, Visite am Patienten mit Prüfungssimulation, Sonographie, ... Natürlich gab es auch manchmal Ausfälle, aber alle waren super bemüht. Häufig ist auch Dr. Klatt eingesprungen und hat einen EKG-Kurs gegeben (sehr zu empfehlen!!). Außerdem gab es auch noch Unterricht aus der Chirurgie, Anästhesie, Neurologie – alle sehr zu empfehlen. Man hatte das Gefühl, dass alle Lust haben einem etwas beizubringen, es war absolut vielfältig und ein großer Zugewinn. Frau Galkin war auch stets für uns da, wenn etwas organisatorisch zu klären war und setzte sich für uns ein.

Es gibt 3 Studientage, sowie 3-5 weitere, durch das Absolvieren eines Spätdienstes. 3 soll man mindestens machen.

Neustadt als Ort:
Ich liebe die Ostsee und kannte die Umgebung gut aus meiner Kindheit. Man kann viele Orte besuchen und vor allem im Sommer sind so viele Veranstaltungen und Konzerte herrlich. Das Wasser direkt vor der Haustür - was will man mehr. Schwimmen. Wind- oder Kite Surfen. Radfahren. Am Strand chillen. Kunst und Kultur. Museen. Fischbrötchen. Segeln. Tagesausflüge nach Lübeck, Kiel, Hamburg, Schwerin und Bad Segeberg, sehr zu empfehlen. Eine Überfahrt nach Dänemark, kein Problem. Es war eine schöne Zeit, wir haben viel unter uns Studierenden unternommen, genial.
Bewerbung
Für die Schön Klinik Neustadt habe ich mich über das PJ-Portal beworben. Es waren zu meinem Tertial 3 Plätze verfügbar.
Ich habe direkt nach der Buchung mit der Personalabteilung (Herrn G...) Kontakt aufgenommen bzgl. einer Unterkunft, da es für mich sonst nicht möglich gewesen wäre das Tertial in Neustadt wahrzunehmen. Anfänglich wäre nur für einen Teil des Tertials ein Platz frei gewesen, aber im Verlauf ergab es sich Gott sei Dank, dass ich mein komplettes Tertial über im Personalwohnheim unterkommen konnte. Leider hatten nicht alle PJler das Glück und mussten für einen Teil ihres Tertials sich eine eigene Unterkunft organisieren. Es gibt vereinzelt Untermieten in der Umgebung, jedoch sind durch die touristische Lage Neustadts die Mieten eher teuer und teilweise ist man etwas abgeschieden. Viele pendeln auch von Lübeck, da einige auch dort studiert haben. Es gibt eine direkte Zuganbindung von Lübeck nach Neustadt, jedoch ist die Klinik am anderen Ende der Stadt.
Kurz vor Beginn nahm die Personalabteilung sowie Frau Galkin (Chefarzt Sekretariat Innere) mit mir Kontakt auf, um einen reibungslosen Start zu ermöglichen. Alle sind total lieb und sehr hilfsbereit.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
EKGs
Patienten untersuchen
Punktionen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500
Gebühren in EUR
ca. 280€ für die von der Klinik gestellten Unterkunft monatlich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1