Ich habe mein Wahltertial in der Geriatrie im Albertinenkrankenhaus verbracht, da ich Innere Medizin machen möchte und dies als sinnvoll erachtet habe. Das war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.
Das Team der Geriatrie ist unglaublich nett. Dadurch, dass diese vorher sehr lange keine PJler hatten, wurde man sehr herzlich empfangen. Alle haben sich über die Unterstützung gefreut und zB auch darüber, dass man etwas über ihr Fach lernen möchte. Zu meinem Zeitpunkt war noch Dr. Otte Chefärztin. Diese hat sich extrem Mühe gegeben und mich beispielsweise sogar einmal angerufen, damit ich mit ihr Sonografieren konnte oder eine Aszitespunkten machen konnte. Ebenfalls hat sie mir beigebracht, wie man in der Leiste arteriell/venös punktiert. Auch alle Oberärzte haben einen wertgeschätzt und in ihren Oberarztvisiten versucht einen Mehrwert zu bieten. Die Assistenzärzte waren alle extrem nett, jung und haben uns PJler in ihr Team aufgenommen - und zwar so sehr, dass sie uns nach dem M3 sogar mit Sekt empfangen haben. Insgesamt habe ich mich also sehr wohl gefühlt!
Eingesetzt wurde man auf allen 3 Stationen. Es gibt die Akutgeriatrie, welche von Dr. Frilling geleitet wird. Diese Station hat mir am meisten gefallen, weil dort die Patienten direkt aus der ZNA aufgenommen wurden und man dementsprechend alle möglichen Krankheitsbilder gesehen hat. Dann gibt es die Alterstraumatologie, welche für das M3 sicherlich sehr sinnvoll war, ansonsten allerdings nicht so mein Ding, da ich internistische Fälle lieber mag. Dann gab es noch zwei weitere Stationen für die geriatrische Komplexbehandlung. Hier konnte man die Patienten über 2 Wochen mitbetreuen und hat daher unterschiedlichste Fälle miterlebt. Aufgaben als PJler waren Blutabnehmen, Braunülen legen. Dann ist man mit zur Visite gegangen. Teilweise durfte man auch eigene Zimmer visitieren unter Supervision. Danach war dann Zeit um Neuaufnahmen zu machen, Bedside Sonos, Röntgenbesprechung zwei Mal pro Woche oder die wöchentliche Besprechung für die geriatrische Komplexbehandlung. Nachmittags durfte man meistens gehen, wann man wollte. Da es aber so Spaß gemacht hat, war ich auch bis zum Ende da.
Insgesamt habe ich viel gelernt, dadurch, dass man sich selbst so viel einbringen durfte und auch eigene Patienten übernehmen konnte.
Unterricht: am Albertinen hatte man im Wahlfach zwei Mal die Woche interdisziplinären Unterricht. Am besten gefallen hat mir der Unterricht von Dr. Janneck, dem Leiter der Nephrologie, welche einmal pro Woche stattfand. Hier hat man wirklich etwas gelernt, der Unterricht war sehr fordernd. Unterricht war außerdem verpflichtend.
Sonstiges: die Geriatrie ist seit etwa einem Jahr auch im Albertinen Krankenhaus und nicht mehr im Albertinenhaus. Daher ist man im Neubau, alles ist super schick und neu, es gibt im Chefarztbereich eine tolle Kaffeemaschine, die Umkleide ist super modern, es gibt Automaten für die Kleidung. In der Mensa kriegt man ein kostenloses Essen pro Tag und ein kostenloses Glas Wasser (richtig bescheuert). Leider erhält man kein Geld, aber das Tertial hat sich trotz finanzieller Pleite gelohnt. Ich kann nicht verstehen, warum die Geriatrie so underrated ist. Wenn man Innere Medizin machen möchte, ist das meiner Meinung das beste Tertial ever gewesen, ich würde es immer so wieder machen.