Die Kinderchirurgie ist geteilt zwischen dem Universitätsklinikum Essen und dem Elisabeth Krankenhaus, die Notenbewertungen betreffen das Uniklinikum, im Text werde ich zwischen beiden unterscheiden. Es gibt einmal pro Woche Studentenunterricht am Uniklinikum, zu welchem man hinmuss, egal ob man gerade am UK oder am Eli arbeitet, ab und zu fällt dieser auch aus, weil kein Arzt kommt. Der Studentenunterricht am Eli ist einmal pro Woche für uns freiwillig gewesen.
Kinderchirurgie Uniklinikum:
Ablauf: 7:45Uhr Frühbesprechung auf der AC3/4, anschließend Visite und ggf Blutentnahmen/Viggos legen, falls Patienten auf der AC3/4 liegen. Wenn die Patienten in der Kinderklinik liegen (häufiger), dann kümmern sich die Pädiater um das meiste, abgesehen von der Op. Die Visite zieht sich häufig sehr lang und die Arbeitsteilung könnte manchmal etwas besser organisiert sein.
Zum Mittagessen geht das gesamte Team immer in die Mitarbeitermensa. Nachmittags gibt es an bestimmten Tagen noch die Ambulanz. An Tagen ohne Ambulanz ist es nachmittags manchmal sehr träge.
Das Team ist nett, aber viel teaching gab es nicht. Auf Nachfrage wird aber meist erklärt. Generell wird aber eine Selbstrecherche empfohlen. Ein Teil der Ärzte ist definitiv interessierter am Teaching, also hängt man sich am besten an die paar. Ich habe auch angefangen kleine Vorträge über chirurgische Krankheitsbilder zu machen. Das ist definitiv kein muss, ich habe das selber vorgeschlagen, hat mir aber das meisste Teaching gebracht.
Man bekommt kein Telefon, aber häufig war eines der Assistenzärzte frei. Prinzipiell ist das aber auch nicht notwendig, da das Team sehr klein ist und man eigentlich immer alles mitbekommt, egal wo man mitläuft. Wenn man im Op gebraucht wird, bekommt man in der Frühbesprechung bescheid. Man kann eigentlich immer mit in den Op, häufig ist aber am Tisch kein Platz mehr, da Chefarzt, OA und Assi am Tisch stehen wollen, sodass man häufiger bei der Anästhesie steht. Die sind wirklich alle super nett und geben einem auch gerne ein Anästhesie-teaching.
Im Op wird eher weniger erklärt was gemacht wird. Meistens ist man dort zum Haken halten, ganz selten auch mal zunähen oder tackern. Wenn man hier etwas lernen möchte, dann muss man das forcieren. Es gibt auch einen Op Tag extern, hier war ich aber nie dabei. Soll aber auch ganz gut sein und anscheinend darf man hier etwas mehr im Op selber machen.
Dann werden ab und zu Broviaks gezogen, das darf man auch unter Aufsicht selber machen, wenn man es ein paar mal gesehen hat.
Man kann auch in die Kinderurologie mitgehen, dort hat man auch Op und Ambulanz. Gefühlt gab es hier ein bisschen mehr teaching.
Am Tagesende gibt es immer ein Signout, wo man anwesend sein soll, danach kann man gehen. Das war dann meist erst um 17 Uhr. Gegen Ende war es dann eher 16-16:30Uhr, es kommt ein bisschen auf den Tag drauf an.
Elisabeth Krankenhaus:
Die PJ Beauftragte hier ist Gold! Man bekommt super schnell einen Zugang und ein Telefon. Es gibt einen Aufenthaltsraum mit Computern und Snacks.
Das Team ist auch super nett und erklärt auch viel. Beginn ist um 7:30Uhr mit der Frühbesprechung, danach gibt es Visite und Op. Und die Notaufnahme läuft auch immer parallel. Die Visite ist kurz und knackig. Hier folgen dann Verbandswechsel und Sonos. Beides kann man, anfangs unter Aufsicht, selber machen. Wenn man sich bei irgendetwas unsicher ist, kann man immer nachfragen und bekommt Hilfe. Im Op gibt es leider häufig auch keinen Platz am Tisch, aber man bekommt mehr Erklärungen. Ich war hier häufiger am Tisch, als am Uniklinikum und zum Teil auch als erste Assistenz. Auch das Eli hat einen Tag extern, der war auch super, hier ist man immer erste Assistenz und darf manchmal sogar die Aufgaben des Operateurs übernehmen. Die Krankheitsbilder unterscheiden sich natürlich extrem. Am Uniklinikum sind es häufig schwierige Fälle, Multimorbide Patienten und am Eli hat man häufiger Leistenhernien, Appendix, Metallentfernungen und eingewachsenen Zehennägel. Daher ist es auch verständlich, dass man am Eli mehr machen darf, als am UK.
Mittagessen wird auch immer mit dem gesamten Team in der Cafeteria gegessen, das Essen lässt leider etwas zu wünschen übrig.
Dann kann man immer in die Notaufnahme. Hier darf man auch immer vorarbeiten und sich den Patienten alleine anschauen, sich ein Therapiekonzept überlegen und den Brief schreiben. Dann stellt man den Patienten einem Assi/OA vor. Die Notaufnahmezeit fand ich die beste. Hier konnte man am meisten selber machen und lernen. Der Kontakt zur Pflege ist im Eli auch sehr viel besser und es wird viel miteinander kommuniziert, ab und zu wird auch zusammen gegessen.
Man kann im Eli auch in die Kinderurologie schnuppern, es gibt an und zu auch Fälle im Kinderschutz. Es ist spannend hier einen Einblick zu bekommen, wie sowas abläuft.
Außderdem kann man bei Spätdiensten und Wochenenden mitmachen. Hier gibt es nur selten Ops, aber ich kann es trotzdem nur empfehlen, weil man umsomehr Erfahrungen in der Notaufnahme sammeln kann. Wenn es so richtig voll wird, dann merkt man auch, dass die Ärzte dankbar für die Hilfe sind.
Während der Schulferien gibt es auch mal arge Durststrecken, wo man den ganzen Tag nichts zu tun hat. Also klare Empfehlung zu diesen Zeiten die Kinderchirurgie zu vermeiden!
Es kommt hier ein Chefarztwechsel, also muss man abwarten, wie sich das entwickelt.
Bewerbung
über meine Heimatuni. Essen macht leider beim PJ-Portal nicht mit.
