PJ-Tertial Kardiologie in Universitaetsklinikum Erlangen (2/2010 bis 6/2010)

Station(en)
Grüntzig
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Ich hatte mir von diesem Tertial sehr viel mehr erhofft, gerade auch, weil das Kardio Blockpraktikum sehr gut organisiert ist und die Praktikanten einen hohen Stellenwert haben. Als PJler hatte ich den Eindruck, war das nicht so - man ist eine eingeplante und wertvolle Unterstützung für die Station.
Das Team und auch die Schwestern sind sehr nett, allerdings haben v.a. die Ärzte zwar den Willen, aber einfach keine Zeit die PJler auszubilden, weil sie nur am Entlassbriefe schreiben sind.
Es wurden leider keine Krankheitsbilder mit Differenzialdiagnosen besprochen, auch nicht Blutwerte oder EKGs auf Station mit uns PJlern durchgegangen (dafür gab es am Ende des Tertials einen EKG-Kurs). Das war in sämtlichen Famulaturen, die ich vorher hatte anders!
Ich habe den Patienten meist nur zum Blutabnehmen, Schleuseziehen oder Nadellegen gesehen und konnte somit den Behandlungsverlauf oder auch verschiedene medikamentöse Überlegungen bei den meisten kardiologischen Krankheitsbildern in diesem Tertial nicht vertiefen.
Die PJ-Fortbildung fand für alle PJler der Inneren 1mal wöchentlich statt und bestand aus einer Fallvorstellung, die von den PJlern selbst erarbeitet wurde - ein Oberarzt war zu 90% mit anwesend für Fragen oder Verbesserungen.
Insgesamt bestand unser Aufgabenfeld also aus Aufnahmen, Blutentnahmen, Nadellegen und Schleuseziehen (!!!) nach dem Herzkatheder (auf Station, aber auch im HKL bei ambulanten Patienten). Zur Erklärung: Schleuseziehen heißt, dass man die Schleuse nach dem Herzkatheder aus der A. femoralis zieht und dann so lange manuell komprimiert, bis die Blutung gestoppt ist - min. 20 min - danach wird noch ein Druckverband angelegt.
Wegen den vielen Blutenetnahmen hat man es nicht zur parallel laufenden Visite geschafft oder eben nur 1 Zimmer mitbekommen - die Alternative wäre gewesen für die Blutentnahmen die informative Morgenbesprechung zu versäumen. Dort allerdings werden die neuen Patienten besprochen oder auch einmal Röntgenbilder/Sonos/Kathederfilme gezeigt oder Fortbildungen gehalten am Montag.

Negativ ist auch, dass man in der Inneren in Erlangen immer noch nicht in verschiedene Kliniken rotieren darf!

Sehr positiv zu bewerten ist die Rotation (je 1 Woche Funktion, Notaufnahme, Intensiv und Kathederlabor) - wobei der größte Lerneffekt auf der Intensivstation war, hier war eindeutig das Ziel mir etwas beizubringen! Ich wäre gerne länger als eine Woche geblieben.
Auch positiv ist 1 Studientag pro Woche, den man in Absprache mit den anderen PJlern auf Station nehmen kann.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07