Kann das Innere-Tertial im Philippusstift nur empfehlen! Man kann sich wirklich sehr viel eigenständig austoben und es hat, im Vergleich zu meinen anderen beiden Tertialen, deutlich mehr Spaß gemacht, weil man wirklich viele Freiheiten mit super guter Betreuung hat. Selbst mein Wahlfachtertial, welches letztendlich auch meine angestrebte Facharztrichtung sein wird, hat mir nur halb so viel Spaß gemacht (Internist werde ich dennoch nicht werden. ;)). Man wird vor dem Tertial durch das Sekretariat für Neurologie, welche das PJ koordiniert, kontaktiert und gefragt, ob man eine Rotation in die Kardiologie, die Gastroenterologie oder beides möchte. Weitere Rücksprache diesbezüglich kann man auch mit der zuständigen Oberärztin halten, die wirklich unglaublich lieb ist und sich sehr bemüht, dass man die Wünsche berücksichtigt werden.
Meine Rotation begann mit der kardiologischen Station, der Kontakt zu den Assistenten ist hier top, die Pflege ebenso freundlich! Es gibt für das Haus einen Blutentnahmedienst, weshalb man nicht ewig mit Blutentnahmen beschäftigt sein wird und sich somit auf andere ärztliche Tätigkeiten konzentrieren kann: Planung der Therapie, Medikamentenanordnung, Arztbriefschreibung, Bildgebungs- und Rehaanordnungen sowie Aufklärungen. Zusätzlich kriegt man einen oder zwei Patienten zugeordnet, für die man dann selbstständig verantwortlich ist (ist bei mir leider ein wenig kurz gekommen, weil die OÄ, die für meine Seite verantwortlich war wohl nicht sonderlich Bock drauf hatte (oder auf mich, ich weiß es bis heute nicht so recht, lol)).
Danach ging es für mich zunächst einmal auf die Intensivmedizin: hier fängt man deutlich früher um 7:15 an, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe (der Rest fängt immer um 8 mit einer Frühbesprechung des gesamten Teams an). Die Assistenzärzte hier sind auch super, lassen einen sehr viel selbstständig machen und nehmen sich gerne Zeit euch etwas zu zeigen und zu erklären (wichtige Info: nach dem ersten ZVK unbedingt Kuchen mitbringen! Ich dachte das war ein Scherz, aber tatsächlich macht man das wohl wirklich so 😂 gab es von mir dann einige Tage später). Ansonsten darf man hier gerne Pleurapunktionen durchführen, eigenständig sonographieren, viele arterielle Zugänge legen und bronchoskopieren. Der leitende Oberarzt der Intensivmedizin ist wirklich super und erklärt auch sehr viel. Einziges Problem, das ich mit der Intensivmedizin hatte: es gab einige Pflegekräfte, die einem wirklich unfreundlich gegenübergestellt waren, das muss man dann doch irgendwie aushalten können. Nichtsdestotrotz: die beste Rotation in diesem Tertial! Reanimieren darf man auch, ist bei mir "leider" aufgrund DNRI-Status bei mir jedoch nicht vorgekommen, bei einem Mit-PJler jedoch schon.
Zentrale Notaufnahme: hier kann tatsächlich alles landen, da das Philippusstift das einzige Krankenhaus im Essener Norden ist: Vorhofflimmern, dekompensierte Herzinsuffizienz, Cholezystitiden und tatsächlich einmal einen Schockraum mit einem Mesenterialinfarkt. Auch hier darf man sich selbstständig austoben, es ist immer mindestens ein Assistent im Hintergrund und die Pflege ist wirklich super lieb. Man kann dann schon einmal mit der Anamnese und der körperlichen Untersuchung anfangen, das ganze dann dokumentieren, ehe man dann mit dem Assistenten den Fall sowie die weitere Diagnostik- und Therapieplanung bespricht.
Gastroenterologie: tatsächlich war das meine Rotation, die mir am wenigsten gefiel. Kann aber auch aufgrund des Personalmangels, der während meiner Rotation herrschte, gewesen sein: direkt an Tag 1 hieß es quasi "Ja, die eine Assistentin ist jetzt beim Arzt, aber Sie könnten ja schon einmal die Hälfte der Station übernehmen". Fand ich weniger lustig für mein erstes Tertial und meinen ersten Tag auf dieser Station, da man persönlich ja die Abläufe nicht kennt und wenn man dann noch kaum Ahnung über Gastro hat: yay. Das Team war dennoch sehr nett, insbesondere der andere Assistent, der mit mir die Station quasi geschmissen hat, er hat sich viel Zeit genommen, obwohl er seine eigenen Patienten hatte und eigentlich eine andere Assistentin eher zuständig gewesen wäre. Ich persönlich hatte dennoch weniger Spaß in dieser Rotation als meine PJ-Kolleginnen.