In der Regel ist das Innere Tertial am AVK so geplant, dass man 8 Wochen auf der Infektio / Gastro / Onko und dann 8 Wochen auf der Kardio verbringt. Außerdem soll man fest eine Woche in die ZNA rotieren. Wir (2 PJler) waren zu unserem Tertial aber eigentlich sehr zufrieden, weshalb wir mit den PJlern auf der Kardio nach Absprache mit dem PJ-Beauftragten auf unseren jeweiligen Stationen bleiben konnten. Auf der Kardio sei der Umgangston etwas rauer, dafür kann man hier auch in die Funktionsdiagnostik und auf die Intensivstation rotieren, was andere PJler uns als sehr cool beschrieben haben. Meine ZNA Rotation habe ich am Ende nicht gemacht, da ich in der ZNA schonmal eine Famu gemacht habe und meine Woche so spät im Tertial war, dass der Zeitraum schon in meinen Urlaub fiel.
Für mich war das Innere Tertial war mein letztes Tertial, weil ich eigentlich keine Lust darauf hatte. Am Ende hat es mir die Zeit auf der Infektio extrem viel Spaß gemacht, war lehrreich und angenehm. Der Chefärztin Dr. Isner liegt extrem viel daran, den PJlern auf ihrer Station viel Wissen mitzugeben und sie aufs M3 vorzubereiten.
Sie legt daher auch Wert darauf, dass man mindesten 1-3 Patienten eigenständig und in Rücksprache mit den AÄs / OÄ betreut. Das Team war zu jeder Zeit super nett und hilfsbereit, vorallem OA Hacker macht fantastische Lehre, achtet immer darauf, dass die PJler auch an Punktionen teilnehmen können und nimmt sich viel Zeit, Patienten zu besprechen oder Fragen zu beantworten.
Die Infektiologie hat einen Schwerpunkt in der HIV-Behandlung, aber man sieht hier ein breites Spektrum an verschiedenen infektiologischen Erkrankungen: Tuberkulose, Erysipele, HIV-assoziierte opportunistische Erreger, HWIs, Spondylodiszitis, Malaria, FUO, atypische Pneumonien, Meningitis, Katheter-assozierte Infektionen etc. pp.
Die OA teilen sich die Stationsbetreuung und wechseln (soweit ich verstanden habe) alle paar Wochen zwischen den verschiedenen Vivantes Häusern um dort Konsildienst zu machen. Die AÄ waren zu unserer Zeit extrem freundlich und hilfsbereit und haben viel versucht, uns in den Stationsalltag einzubinden und haben ebenfalls Patienten mit uns besprochen. Wir sind auch regelmäßig zusammen essen gegangen. Bei der OA und CA Visite kann man üben, seine Patienten vorzustellen, da läuft alles sehr wohlwollend und es gibt ein bisschen Teaching. Konnte auf Station einige Punktionen machen und hatte das Gefühl, dass ich wirklich viel mitgenommen habe. Zum Abschluss der Zeit in der Infektiologie wünscht sich Frau Dr. Isner immer ein kleines "Prüfungsgespräch" um für das M3 zu üben, was ich auch für sehr sinnvoll halte.
Ansonsten fallen die üblichen PJ Aufgaben wie Flexülen und BEs an, aber zu meiner Zeit gab es eine sehr nette und kompetente MTA, die auch an den meisten Tagen da war, sodass man selten mehr als 6 BEs / Flexülen gemacht hat. Außerdem wird man hier wirklich wertgeschätzt. Auch die Pflege ist sehr nett und der Umgangston ist viel besser, als ich ihn in vielen anderen Häusern / Abteilungen mitbekommen habe.
Die Arbeit in der Inneren ist zwar trotzdem nichts für mich (sehr viel Sozialarbeit bei Versorgungsproblemen etc.), aber ich habe in dem Tertial sehr viel gelernt und bin sehr froh, dass ich in der Infektiologie gelandet bin.
Zwischenzeitlich war ich auch ein paar Tage auf der Gasto zum aushelfen. Dort waren die AÄ auch sehr nett und echt wertschätzend. Durfte da nach einem Tag unter guter Anleitung auch Aszitespunktionen machen und fand die Zeit dort auch sehr nett. Leider hatten sie zu der Zeit keine MTA, weshalb die BEs und Flexülen schon hauptsächlich bei den PJlern liegen blieben.