Ich habe während meines Studiums die Chirurgie aufgrund negativer Vorerfahrungen gemieden und muss sagen, dass mich die Allgemein- und Viszeralchirurgie des GRN-Krankenhauses Schwetzingen trotzdem voll überzeugt hat. Das PJ wird dort sehr gewissenhaft von einem der chirurgischen Oberärzt*innen organisiert, für Details und Kommunikation ist der PJ-Sprecher verantwortlich. Der PJ-Unterricht ist von hoher Qualität und interdisziplinär, als chirurgischer PJ'ler sitzt man also auch im radiologischen oder gastroenterologischen Kurs. Seit August 2025 hat sich die Klinik dazu entschieden, die PJ-Vergütung auf den Bafög-Höchstsatz zu erhöhen und Pflichtdienste abzuschaffen! Dienste (7-22 Uhr) organisiert man unter den PJ'ler*innen und erhält dafür einen Ausgleichstag.
Tätigkeiten: Morgens stehen natürlich die Blutentnahmen und Braunülen an. Das kann auch mal viel werden, wenn man der*die einzige ist, die Assistenzärzt*innen helfen dann aber auch regelmäßig aus. Im OP wird man häufig gebraucht, erhält dort aber bei Interesse auch entsprechend Lehre: Zunähen ist regemäßig drin, es wird viel erklärt und beantwortet, egal, ob man mit dem Chef oder einer Assistenzärztin am Tisch steht. Da ich mich dabei ganz gut geschlagen habe, wurde ich des öfteren fest für die Lap-Kamera eingeplant. Da ich als künftiger Gastroenterologe ein Interesse an minimalinvasiven Verfahren habe, fand ich das immer total cool, vor allem, wenn man mal einen schwierigen Verwachsungsbauch hatte. Überhaupt gibt es recht vielfältige Eingriffe zu sehen, auch TEAs, Nephrektomien oder Gastrektomien waren dabei. Wer Interesse an der Chirurgie hat, wird hier sicherlich gut gefördert.
In den Diensten ist man in der Notfallambulanz eingeplant und hat dort die Möglichkeit, Wundversorgung zu erlernen. Dort lernt man in Sachen Differenzialdiagnostik am meisten, weshalb es sich empfiehlt, ein paar Dienste zu machen. Die freien Tage kann man sich auch aufsparen.
Das Team ist total cool und hat eine sehr hohe Frauenquote, was für die Chirurgie oft ungewöhnlich ist. Als PJ'ler wird man wirklich gesehen (sogar der Chef kennt einen mit Namen) und erhält bei guter Arbeit auch entsprechend Anerkennung. Außerdem hat die Allgemeinchirurgie das gemütlichste Arztzimmer, das ich bisher besucht habe.
TLDR: Sehr coole Abteilung, sehr gutes Teaching und sehr gute Vergütung. Dieses Haus verdient mehr PJ'ler*innen!
Bewerbung
Ganz normal zu den gegebenen Zeiten über PJ-Portal