PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Martha-Maria Halle-Doelau (6/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Thoraxchirurgie, Allgemein- / Viszeralchirurgie, Orthopädie/ Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Allgemein hatte ich ein überdurchschnittlich gutes Chirurgie-Tertial. Ich habe mich das ganze Studium über für Chirurgie interessiert, war dann aber durch die Uni eher abgeneigt und habe hier in der Allgemeinchirurgie wieder richtig Lust auf das Fach bekommen.

Allgemeines/ Orga: Das KH ist außerhalb von Halle, da mein Tertial im Sommer war konnte ich gut mit dem Fahrrad fahren, ansonsten ist ein Auto sinnvoll, wenn man sich nicht auf den Bus verlassen möchte. Die Organisation klappt ganz gut, der Arzt, der für uns verantwortlich war ist sehr nett und immer ansprechbar, am ersten Tag gab es direkt Kleidung, Spind, Transponder, Namensschild und Mitarbeitendenausweis, auf den man fürs Bezahlen in der Mensa Geld aufladen kann (Mittagessen kostet um die 5€). Außerdem sagenumwobene 990€ Aufwandsentschädigung, davon kann man bei hallensischen Mieten sogar überleben :) Im gesamten Tertial bekommt man drei Studientage, die man jeweils einzeln nehmen kann wann man will. In die verschiedenen Fachgebiete wird man eingeteilt, ich war in der Orthopädie, Allgemeinchirurgie und Thoraxchirurgie. Arbeitsbeginn ist je nach Fach circa 7:00, Ende offiziell 15:30. Einmal die Woche findet wenn man Glück hat Unterricht zu einem internistischen oder chirurgischem Thema statt.

Ortho: Ich interessiere mich wirklich wenig für Orthopädie und konnte leider auch nicht auf eine andere Station wechseln, da sie mich schon fest eingeplant hatten. Viele Ärzte*innen sind wirklich nett und bemüht einem etwas beizubringen, allgemein ist die Stimmung im Team allerdings gemischt (einmal haben sich zwei Assistentinnen in meiner Anwesenheit angeschrien). Im OP wird man ungefragt namentlich eingeteilt, ich war mehrmals in OPs geplant die über die Arbeitszeit hinausgingen, ich hab mich beschwert aber das hat an der Situation leider nichts geändert. Vor allem brauchen sie einen als zweite Assistenz für Hüft-Teps, mein persönlicher Albtraum, da man absolut nichts vom OP Feld sieht und 2-4h lang still Haken/Extremitäten halten soll, was auch körperlich ziemlich anstrengend ist. Dafür kriegt man allerdings zumindest Dankbarkeit. Wenn man mal wo anders eingeteilt war, wurde es auch spannend und die Operateure erzählen einem gerne etwas, ab und an darf man Knoten und Hautnähte machen. Auf Station nimmt man Patient*innen auf und schreibt Briefe. Essen war je nach OP Plan möglich, da die Chefärztin darauf besteht, dass auch wir bei jeder Nachmittagsbesprechung dabei sein müssen, konnte man auch wenn absolut nichts zu tun war idR nicht früher gehen.

Thorax: Kleines Team, nette Menschen, sehr nette Pflege. Besonders der leitende OA ist sehr nett und möchte einem etwas beibringen, im OP wurde ich sogar regelmäßig gefragt, ob ich okay bin und ob ich mich zum Mittagessen ablösen lassen möchte. Im OP hält man viel Kamera, da es viele VATS gibt, das ist manchmal eintönig, dafür sieht man immer was gerade passiert. Auf Station macht man alle möglichen ärztlichen Aufgaben, wenn das Personal knapp ist, ist man auch mal ein paar Stunden alleine und koordiniert mit Hilfe der Pflege die Aufnahmen und OP Vorbereitungen. Ich konnte oft etwas früher Heim und quasi immer Mittagessen.

Allgemein/ Viszeral: Hier hat es mir am besten gefallen, auch fachlich. Aus mir unerklärlichen Gründen gibt es total viele OAs und kaum AÄ, die sind aber alle nett und ich habe mich schnell im Team wohl gefühlt, man kann sich auch über fachfremde Themen unterhalten und ich hab mich als Mensch gesehen gefühlt. Hier gibt es leider ein paar mehr Blutentnahmen und Flexülen, sonst ist man auf Station vor allem für Aufnahmen zuständig. Es gibt mehrere Viszeralchirurgische OP Säle mit OPs verschiedener Länge, in der oft eine zweite oder dritte Assistenz gebraucht wird. Obwohl wir mehrere Studis auf Station waren, war ich idR jeden zweiten Tag im OP und hab spannende Dinge gesehen, durfte teilweise als erste Assistenz auch selbstständig mithelfen und selten mal Haut nähen. An sich konnte ich immer mit in den Saal, wenn mich etwas interessiert hat, da es auch genug Personal auch auf Station gab. Hin und wieder bin ich mit in die Notaufnahme, wenn es was spannendes gab und konnte dann auch schonmal mit Anamnese, KU und Sono anfangen. Die Stimmung im Team ist gut, Mittagessen ist immer möglich und man wird nach der Übergabe nachmittags aktiv heimgeschickt.

Ich kann das Chirurgie Tertial hier sehr empfehlen, gerade wenn man Lust auf OP hat, die Stimmung im Saal war hier deutlich besser, als ich es aus anderen Kliniken kannte, ich habe mich auch mit den meisten OTAs, ATAs und Anästhesist*innen gut verstanden :)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Mitoperieren
Braunülen legen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
990

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2