PJ-Tertial Chirurgie in Siloah St. Trudpert Klinikum (6/2025 bis 10/2025)

Station(en)
11,12,13,23,43
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für mich war Chirurgie das 3. Tertial, deshalb war ich nur 3 Monate da und habe diese wie folgt aufgeteilt:

- 5 Wochen Ortho- und Unfallchirurgie (OUC)
- 2 Wochen Gefäßchirurgie (GCH)
- 5 Wochen Allgemeine- und Viszeralchirurgie (AVC)

Im Vorfeld wurde alles durch die wunderbaren Sekretärinnen organisiert. In allen 3 Abteilungen sind sie super nett und stehen euch immer mit Rat und Tat zur Seite. Für alles Organisatorische mit den Bescheinigungen sind die Sekretärinnen der AVC zuständig. Ihr bekommt einen Transponder für alle Türen/Bereiche in der Klinik und in jeder Abteilung ein eigenes Telefon. Urlaub oder freie Tage lassen sich ganz flexibel nehmen. Auch konnte man bis auf der GCH überall Dienste mitmachen für ein zusätzliches Frei.

Angefangen habe ich auf der OUC:
Das Team macht es einem sehr leicht, anzukommen – sowohl ärztlicher- als auch pflegerischerseits. Es herrscht eine sehr familiäre Stimmung, und man wird direkt herzlich aufgenommen. Besonders der Chef ist sehr locker und zeigt euch viel im OP. Er stellt auch mal Fragen, reagiert aber entspannt, wenn man die Antwort nicht weiß, und freut sich umso mehr, wenn man sie weiß.
Als PJler muss man schon auch mal Haken halten – bei der einen oder anderen Knie- oder Hüft-TEP –, aber das ist absolut machbar. Ich hatte außerdem das Gefühl, dass sie wissen, dass man als Frau da nicht ganz so viel Kraft hat. Dabei wechselt ihr euch mit der PA ab. Wie alle im Team ist auch die PA superlieb und zeigt euch gerade am Anfang sehr viel.
Blutentnahmen fallen nur wenige an, weil es Phlebotomistinnen gibt. Viggos legt man maximal drei am Tag, meist weniger. Eigentlich könnt ihr euch – außerhalb der Hüft- oder Knie-TEPs – komplett frei einteilen. Ich war viel bei Aufklärungen dabei, aber auch in der ZNA, wo man sehr viel selbstständig untersuchen und betreuen kann. Dabei ist man nie komplett alleine und kann immer jemanden fragen. Ansonsten war ich auch häufig auf Station und habe mir die prä- und postoperative Frakturversorgung angeschaut. Drainagen, Klammern- und Fadenentfernung sowie Verbandswechsel habe ich immer sehr gerne übernommen – es waren meist zwei bis drei pro Tag.
Egal, wie stressig manche Tage waren, ich hatte immer das Gefühl, dass ALLE im Team einem etwas zeigen und beibringen wollen.
Die Mittagspause war übrigens immer möglich, und ich kam auch nie zu spät raus.
Zum Rotationsende bekommt ihr ein kleines Schmankerl: Ihr dürft unter Anleitung selbst einen Gammanagel einbringen.
Am Ende war ich wirklich traurig, zu wechseln, und habe mich noch bis zum Ende des Tertials oft beim Mittagessen zu den OUClern gesetzt.

Danach kam ich auf die GCH:
Ein Urteil fällt mir hier tatsächlich schwer.
Die Gefäßchirurgie ist eine eher kleine Abteilung mit sehr engagierten und herzlichen Oberärztinnen, einem netten Assistenzärzteteam, tollen MFAs und einer super lieben Sekretärin. Fachlich konnte ich in der Zeit dort viel lernen – sowohl bei den Visiten als auch im OP, in der Ambulanz und während der regelmäßigen Abfragen durch den Chef, die ich als fordernd, aber sehr sinnvoll und lehrreich empfunden habe.
Das Arbeitsklima habe ich persönlich jedoch als herausfordernd erlebt. Der Chef zeigte sich teilweise cholerisch, und die Stimmung kippte häufig bereits während der morgendlichen Besprechung. Das restliche Team ging damit routiniert um, aber meine Laune hat es schon gedämpft. Gerade im Kontrast zur Rotation vorher, fiel es mir dann schwer dort anzukommen.
Gegen Ende kam es leider zu einem Missverständnis: Mir wurde nachgesagt, ich hätte negativ über die Abteilung gesprochen, was in diesem Ausmaß nicht zutraf. Möglicherweise lag ein Kommunikationsfehler oder ein klassischer „stille-Post“-Effekt vor. Von mir wurde nur obige Kritik geäußert. Schade war, dass diese Situation das Miteinander am Ende etwas überschattete, obwohl ich das Team sehr mochte und die Zusammenarbeit als angenehm empfand.
Viggos und BEs gibt wenige und meistens klappen die auch nicht besonders gut bei entsprechendem Gefäßstatus - hier hat uns oft die Oberärztin gerettet. Die Pflege bestand aus einem sehr jungen und netten Team, mit dem man gut Hand in Hand arbeitete. Immer morgens bei Visite waren die Verbandswechsel, die zwar immer zackig erfolgten, aber es waren nicht so viele, da die Station eher klein ist.
Positiv hervorzuheben ist der strukturierte Ablauf mit frühem Feierabend – in der Regel zwischen 13:30 und 15:00 Uhr – sowie die Möglichkeit, in allen Bereichen (OP, Ambulanz, Station, ZNA) praktische Erfahrungen zu sammeln

Zum Ende des Tertials war ich in der AVC:
Die Allgemein- und Viszeralchirurgie ist eine sehr angenehme und lehrreiche Abteilung. Das gesamte AVC Team ist ausgesprochen nett, motiviert und bemüht, einem möglichst viel zu zeigen und zu erklären. Man ist täglich im OP eingeteilt, sieht dort sehr unterschiedliche Eingriffe und allen ist wichtig, dass ihr alles, was für euer M3 relevant ist, einmal von Nahmen gesehen habt. Ihr könnt aber auch sonst zu allen anderen OPs mit dazu. Besonders die OPs am DaVinci fand ich richtig cool. Die Fragen in den OPs waren meistens gut zu beantworten und die Reaktion des Fragenden nie unangenehm. Andersrum konnte man selber auch immer Fragen stellen, die immer geduldig und freundlich beantwortet wurden.
Der Tag beginnt immer mit der Visite, gefolgt von der Frühbesprechung und anschließendem OP-Programm. Zwischendurch hat man immer wieder die Möglichkeit, in der ZNA mitzulaufen oder bei Aufklärungen dabei zu sein.
Zu den täglichen Aufgaben gehören gelegentliche Blutentnahmen (meist wenige, da es Phlebotomistinnen gibt), das Legen von Viggos, Verbandswechsel, Drainagen- und Klammerentfernung. Die Zusammenarbeit mit der Pflege war insgesamt gut.
Auch hier könnt ihr Dienste mitmachen. Ich mochte das sehr gerne, weil man etwas eigenverantwortlicher arbeitet und den ärztlichen Alltag nochmal unter anderen Bedingungen kennenlernt. Immer mittwochs gibt es eine Fortbildung im Team, die meist von einem Assistenzarzt oder Facharzt gehalten wird.

Ein besonderes Highlight ist der etwa 20 stündige Examensvorbereitungskurs, den der Chefarzt persönlich für Examenskandidaten anbietet. Das ist wirklich außergewöhnlich und sehr wertschätzend.

Ich möchte mich hier auch nochmal bei Yvonne und Alexandra, den Sekretärinnen der AVC, für alles bedanken - sei es Hilfe bei Fragen, moralischer Support oder Organisatorisches - ihr wart eine klasse Unterstützung und habt uns das Tertial echt versüßt.


Allgemeines:
Mittwochs ist der PJ-Unterricht. Hier gibt es einen Plan und die Abteilungen wechseln sich ab. Meistens fand der Unterricht statt und war auch gut.
Das Essen müsst ihr selber bezahlen, aber die Portionen sind von guter Größe und es schmeckt wirklich sehr gut.
Wohnheimzimmer gibt es unkompliziert schon im Vorfeld über Frau Prang, die nach der Buchung im PJ Portal Kontakt mit euch aufnimmt.

Alles in allem kann ich das Tertial wirklich empfehlen. Man lernt viel, wird meistens sehr herzlich und wertschätzend empfangen und verdient überdurchschnittlich viel.
Bewerbung
einfach über das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
812
Gebühren in EUR
300 für das Wohnheim, 1,80-3,50/Mittagessen

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2