PJ-Tertial Kinderchirurgie in Klinikum Klagenfurt am Wörthersee (8/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Kinder - und Jugendchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Tag auf der Kinderchirurgie startet um 7:30 Uhr in der Morgenbesprechung. In dieser werden die Röntgen des Vortags und die stationären Patient:innen durchbesprochen und der restliche Tag geplant. In dieser und auch in der Mittagbesprechung erklärt der Primar viel und häufig, angepasst an den Wissensstand der Studierenden, wodurch man schnell viel lernen konnte. In der Morgenbesprechung kann man sich dann basierend auf dem OP-Plan überlegen, wo man an diesem Tag hinmöchte, da dies nicht fest eingeteilt ist. Am Anfang meiner zwei Monate waren wir 5-7 KPJ-ler/Famulanten, was leider echt zu viel war, da durch die Sommerferien auch viele OPs nicht stattfanden. Dies haben wir dann aber untereinander so geklärt, dass einige Dienste gemacht haben, um einige Tage nicht anwesend zu sein. Im September waren wir dann aber nur noch zu zweit, da konnte man wirklich bei allem mitgehen, was einen interessiert hat.

Als KPJ-lerin oder Famulantin hat man auf der Kinderchirurgie wenige fixe Aufgaben. Dazu zählen die stationäre und ambulante präoperative Aufnahme von Patient:innen und die erste Assistenz in der Tageschirurgie, welche am Montag und Donnerstag stattfindet, sowie Assistenz im HauptOP, wenn jemand der Ärzt:innen ausfällt oder wenn man Platz am Tisch hat und sich deshalb einwaschen konnte.
In der Tageschirurgie arbeitet man dabei vor allem mit Assistenzärzt:innen zusammen, was einen riesigen Mehrwert hat, da diese sich noch genau erinnern, was man gerne lernen und ausprobieren möchte. In der Tageschirurgie finden vor allem Operationen der Vorhaut (Zirkumzisionen, WELSH-Plastiken und Konglutinationslösungen), Nävus - und Warzenentfernungen und Operationen von eingewachsenen Zehennägeln statt. Bei all diesen wusste man dann relativ schnell, wie man am Besten assistieren kann und hat nach einiger Zeit dann auch nähen, koagulieren und mit dem scharfen Löffel hantieren dürfen.
Im großen OP durfte ich bei Hodenhochständen, Verbandswechseln nach Verbrühungen, Anlage von PEG-Sonden, laparoskopischen und offenen Operationen von Appendizitiden und Entfernungen von Materialien wie Schrauben oder intramedullären Nägeln nach Knochenbrüchen assistieren. Außerdem konnte ich bei größeren Operationen wie Hypospadiekorrekturen, einer Ösophagusatresie, einer Laparotomie nach einem Unfall und einer Behandlung einer Pylorusstenose zuschauen.

In der Ambulanz durfte ich Patient:innen mitbetreuen und eigene Ideen für die Behandlung einbringen, selbst interne Berichte schreiben und Röntgenbilder anfordern. Dabei gab es auch dort eine große Varianz an Krankheitsbildern. Dadurch, dass Sommer war und es in der Nähe der Klinik eine große Trampolinhalle gibt, waren ein großer Teil der Patient:innen solche mit traumatologischen bzw. orthopädischen Problemen: viele Knochenbrüche, Kreuzbandrisse und Verstauchungen.
In der urologischen Ambulanz wurden unter anderem Phimosen, Hodenhochstände und Hypospadien untersucht und Behandlungen eingeleitet.
Man konnte auch viel schallen, da sich viele Kinder und Jugendliche mit Bauchschmerzen präsentiert haben.

Ich selbst möchte später Pädiatrie machen, deshalb habe ich mich auch für die Kinderchirurgie entschieden, da man laut Berichten doch viel Zeit in der Ambulanz verbringen kann. Diese Zeit hat mir auch sehr viel gebracht, da ich viele Krankheitsbilder sehen konnte, die man später auch als Pädiaterin kennen muss (Neurostatus bei Babys, die vom Wickeltisch fallen, kleine Platzwunden, genereller Umgang mit Bauchschmerzen und Verletzungen jeder Art).
Ich bin kein großer Chirurgie-Freund, größtenteils, weil mein Kreislauf selten lange mitspielt. In diesen 2 Monaten habe aber sogar ich mich auf den OP gefreut. Die OPs der Tageschirurgie sind alle relativ kurz, wodurch die Assistenz mir dann auch echt Spaß gemacht hat. Bei größeren OPs habe ich eher zugeschaut, als assistiert, aber auch das war spannend, da doch viel erklärt wurde und es auch verhältnismäßig seltene Eingriffe gab, bei denen man viel lernen konnte.
Der Umgangston untereinander ist vor allem im Vergleich zu anderen chirurgischen Stationen super nett, es gibt eine flache Hierarchie und auch als Studierende wurde man gewertschätzt und konnte sich auch einfach mal bei Gesprächen zur Freizeit einbringen, was ich nicht aus allen Häusern so kenne. Einige Witze, die teilweise gefallen sind, würde ich weglassen. Dies ist in der Chirurgie aber wahrscheinlich Wunschdenken, dass diese irgendwann komplett wegfallen würden, es gab aber auch keine Situationen, die ultra unangenehm gewesen sind.

Ich würde jedem die Kinder - und Jugendchirurgie in Klagenfurt empfehlen. Sogar Chirurgie-Hassern und jenen, die später nicht ubedingt mit Kindern arbeiten wollen. Das Team ist unglaublich toll, es wird alles geduldig erklärt, man lernt super nette KPJ-Kolleginnen kennen und darf viel selbst entscheiden, wie man seine Zeit dort verbringen möchte. Die Pflege ist sowohl in der Ambulanz als auch im OP super nett zu Student:innen und man ist schnell im Team integriert, wodurch man auch super viel Spaß haben kann. Und man kann dadurch auch wahnsinnig vieles lernen - ich kann nur hoffen, dass der Rest meines KPJs gleich gut weitergeht.
Bewerbung
2 -3 Jahre im Voraus über die Website der KABEG
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
900€ brutto

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1