PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Praxis (7/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Praxis Geiersthal
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Kurzfassung:
- Selbstständiges Arbeiten mit Anamnese, KU, Therapie, Sono, langfristiger Betreuung von Patienten
- Sehr herzliche Praxisteams mit reichlich Erfahrung im Umgang mit Studierenden
- Eigene Wohnung
- Bis zu 1300 Euro monatlich über KVB Förderung
- Wöchentliche Online Fortbildungen und Fallbesprechungen
- Wunderschöne Gegend mit reichlich Outdooraktivitäten.

Langfassung:

Mein letztes Tertial habe ich in der Gemeinschaftspraxis im Bayerwald absolviert und rückblickend war es auch definitiv das beste Tertial meines PJs. Dies hat verschiedene Gründe.

Ich hatte einen festen Arbeitsplatz in der Praxis in Geiersthal und wurde hier von Tag 1 sehr herzlich in das Team mit aufgenommen. Außerdem durfte ich sehr zügig äußerst selbstständig arbeiten und konnte so eigenständig die Anamnese erheben, Untersuchungen durchführen, ggf. Sono machen, Therapievorschläge entwickeln und langfristig eigene Patienten betreuen. Nach einer kurzen Einarbeitungsphase hatte ich mein eigenes Sprechzimmer und habe jeden Patienten anschließend noch einmal kurz Frau. Dr. Sujova vorgestellt und mit ihr die Therapie besprochen. Ich habe so in der ersten Woche im Bayerwald schon mehr Patienten untersucht, als es in dem Rest meines PJs der Fall war (und meine anderen Tertiale waren eigentlich auch recht gut). Dadurch sieht man einfach Tag für Tag verschiedenste Patienten mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern, was meinen eigenen Erfahrungsschatz enorm erweitert hat. Außerdem kann man über die Förderung des KVB "PraktischesJa" bis zu 1300 Euro monatlich bekommen, was ebenfalls deutlich mehr ist, als ich in meinen anderen Tertialen verdient habe.

Normalerweise arbeitet man von 08 - 12 Uhr und anschließend nachmittags noch einmal zwei Stunden z.B. von 16 - 18 Uhr. Da meine Praxis nicht jeden Nachmittag offen hatte, bin ich montags und dienstags am Nachmittag noch in andere Praxen rotiert und konnte hier den Arbeitsstil anderer Ärztinnen und Ärzte kennenlernen und durfte natürlich auch hier wieder selbstständig arbeiten. Generell haben alle Praxen Erfahrung mit Studierenden und können einen so gut in den Arbeitsalltag integrieren. Am Anfang dachte ich, dass mir die lange Mittagspause nicht wirklich zusagt, doch ich habe mich schnell daran gewöhnt und konnte die Zeit eigentlich auch immer gut nutzen. Mittwoch Nachmittag hat man frei, um lernen zu können. Wir haben uns als PJler immer getroffen und haben dann einige Themen durchgearbeitet. Freitag Nachmittag ist dann ganz frei :)

Zudem gibt es wöchentlich Fallvorstellungen und eine Weiterbildung zu einem allgemeinmedizinisch relevanten Thema. Des Weiteren gibt es einmal im Monat einen Journal Club und in der Regel ebenfalls monatlich einen Vortrag mit anschließender Diskussion von einem Gastredner zu verschiedenen Themen bspw. zum Thema "KI in der Hausarztpraxis". All diese Veranstaltungen finden online statt.

Falls man nochmal einen Blick in eine andere Fachrichtung erlangen will, kann Dr. Blank einen Kontakt zu anderen Kliniken/Praxen vermitteln. Ich war z.B. noch in einer orthopädischen Reha-Klinik für einige Tage, was sich richtig gelohnt hat!

Ich glaube, ein ganz klarer Vorteil ist es, wenn man sein eigenes Auto hat. Es muss nicht zwingend sein, aber es ist schon deutlich komofortabler und auch am Wochenende ist man viel ungebundener. Man ist eben auf dem Land und der ÖPNV ist .... ausbaufähig. Es gibt aber auch ein Praxisauto, was man mieten kann. Falls ihr also kein Auto habt und in den Bayerwald wollt, würde ich das vorab einfach besprechen. Man findet sicherlich eine Lösung dafür.

Ich habe in der Wohnung in Kirchberg gewohnt mit einem wunderbaren Ausblick über die Gegend. Generell gibt es in der Wohnung alles, was man braucht. Zur Zeit gibt es einen Nachbarn, der im Erdgeschoss wohnt und ab 22 Uhr absolute Stille verlangt, was nicht immer ganz konfliktfrei ablief. Während meines Aufenthalts suchte Dr. Blank noch einmal das Gespräch zu ihm, was wohl die Wogen etwas geglättet hat.

Alles in allem ging mein Tertial im Bayerwald super schnell vorbei und am Ende war der Abschied sogar echt schwer! Ich hab das ganze Praxisteam einfach echt ins Herz geschlossen und das Arbeiten hat mir wirklich große Freude bereitet. Falls jemand mit dem Gedanken an die Allgemeinmedizin spielt, dem sei das Tertial im Bayerwald wärmstens empfohlen. Ich glaube, nirgendwo kann man im PJ einfach selbst so viel machen und sich schon so sehr in der Rolle des Arztes bzw. der Ärztin erproben, wie hier.
Bewerbung
Ich hab mich ein Jahr im Voraus beworben
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
EKGs
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche fest
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1