Am ersten Tag wurden wir herzlich von der Sekretärin begrüßt und anschließend vom Chefarzt in die Frühbesprechung mitgenommen, wo wir uns dem Team vorstellen durften. Danach konnten wir uns selbstständig für die verschiedenen Stationen einteilen, was ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichte.
Auf Station wurden wir sehr freundlich aufgenommen. Die Ärztinnen und Ärzte waren durchweg bemüht, uns viel zu erklären – sowohl während der Visite als auch zwischendurch, wenn wir Themen von uns aus ansprachen. Von Anfang an wurde offen kommuniziert, dass unsere Mithilfe bei Blutentnahmen und dem Legen peripherer Venenkatheter (pVK) gerne gesehen ist, aber der Fokus unserer Zeit dort auf dem Lernen liegen soll. Zudem wurde uns Unterstützung angeboten, falls wir es einmal zeitlich nicht schaffen sollten.
Tagesablauf:
Typischerweise begannen wir den Tag damit, vor der Frühbesprechung bereits einige Blutentnahmen zu erledigen. Danach konnten wir selbst entscheiden, ob wir an der Frühbesprechung teilnehmen wollten. Freitags und an einem Mittwoch im Monat fanden im Anschluss daran zusätzliche Fortbildungen statt.
Im Anschluss begleiteten wir die Visite, bei der wir teilweise selbstständig Patienten betreuen oder dokumentieren durften. Dabei wurde uns viel erklärt – sowohl von den Assistenzärztinnen als auch von den Oberärztinnen – und wir wurden aktiv in die Patientenversorgung eingebunden.
Mittags wurde gemeinsames Essen im Team gefördert und auch meist gut umgesetzt. Für PJ-Studierende ist das Essen im Klinikum Starnberg kostenlos und qualitativ wirklich gut.
Nachmittags fanden nicht immer regelmäßig Fortbildungen statt. Wenn sie jedoch stattfanden, waren sie inhaltlich sehr hilfreich, und alle Fragen konnten problemlos gestellt werden. Zusätzlich unterstützten wir beim Schreiben von Arztbriefen, wofür wir hilfreiches Feedback und zu Beginn eine gute Einführung erhielten.
Praktische Fähigkeiten:
Im Verlauf des Tertials konnten wir viele praktische Fähigkeiten erlernen – z. B. das Abnehmen arterieller Blutgasanalysen oder eigenständige Sonographien auf Station. Ich durfte regelmäßig an Kardioversionen teilnehmen und diese auch selbst durchführen, was für mich besonders lehrreich war.
Rotation und Dienste
Während des Tertials war es möglich, in verschiedene Bereiche wie die Notaufnahme, die Intensivstation oder die Funktionsdiagnostik zu rotieren. Die Einteilung erfolgte eigenständig durch die PJ-Studierenden und war somit sehr flexibel. Auch Spätdienste in der Notaufnahme oder auf Intensiv sowie tageweise Fahrten mit dem Notarzt waren möglich.
Vor allem in der Notaufnahme fühlte man sich als PJler sehr willkommen. Das Team war durchweg bemüht, uns alles verständlich zu erklären und uns – soweit möglich – aktiv in praktische Tätigkeiten einzubinden. Die Betreuung von Patientinnen konnte dort unter Rücksprache mit den Ärztinnen auch relativ eigenständig erfolgen. Auch bei der Versorgung von Schockraumpatient*innen wurden wir aktiv miteinbezogen und durften an allen Abläufen teilnehmen, sofern wir Interesse zeigten.
Rahmenbedingungen:
Ein Gehalt wird in Starnberg leider nicht gezahlt. Dafür steht einem ein Studientag pro Woche zu, den man flexibel nutzen kann – einzige Voraussetzung war, dass man die Stationsärzt*innen vorher informiert. Krankheitstage wurden kulant behandelt und nicht als Fehltage gezählt.
Während meiner Zeit auf der Intensivstation war die Belegung teilweise gering, aber sobald es etwas zu tun gab, wurde ich aktiv eingebunden. Das Team dort – sowohl Assistenz- als auch Oberärzt*innen – war stets bemüht, Dinge zu erklären.
Fazit:
Insgesamt hat mir das Innere-Tertial in Starnberg sehr gut gefallen und meine Erwartungen deutlich übertroffen. Das gesamte Team – vom Chefarzt bis zu den Assistenzärzt*innen – war darauf bedacht, uns viel beizubringen und uns aktiv in den Alltag einzubeziehen.
Wer gerne selbstständig arbeitet und Eigeninitiative zeigt, kann aus dem Tertial in Starnberg unglaublich viel mitnehmen. Besonders angenehm war das sehr gute Arbeitsklima, das durch ein eingespieltes und harmonisches Team geprägt ist.
Ich habe rückblickend sehr viel gelernt und würde mein Innere-Tertial jederzeit wieder in Starnberg machen und es jedem Weiterempfehlen.
Bewerbung
Die Bewerbung lief über das PJ Portal. Da pro Tertial 8 Plätze in der Inneren Medizin zur Verfügung stehen, ist es relativ leicht, einen Platz zu bekommen.
Wenn man einen Platz im Wohnheim möchte, muss man sich allerdings sehr zeitig kümmern, da diese beliebt und schnell vergeben sind.