PJ-Tertial Chirurgie in Marienhaus Klinikum Saarlouis (6/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Allgemein-/Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Kinderchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
PJ-Beauftragter ist der Chefarzt der Gefäßchirurgie, PD Dr. Christian Denzel. Man erhält von ihm am ersten Tag allgemeine Infos über den Ablauf und noch eine kurze Führung durch das Haus. Bei Fragen oder Anliegen jeglicher Art kann man sich immer an Dr. Denzel oder seine Sekretärin (Fr. Stolz) wenden, welche wirklich sehr bemüht sind alles im Sinne der Studenten zu regeln.
Grundsätzlich erhält man zusätzlich zum Gehalt kostenloses Essen. Mittags gibt es ein Menü (+ vegetarische Alternative), für welches man sich im Vorfeld über eine ausliegende Liste anmelden muss. Frühstück ist ebenso möglich, wobei die erlaubte Menge vom Wohlwollen der Cafeteria-Mitarbeiter abhängt (letztendlich ist vieles möglich, man sollte es allerdings nicht zu schnell übertreiben, sonst kippt das Wohlwollen, daher langsam aufdosieren).
Dienstags findet die PJ-Fortbildung von 15:30 bis ca.16:00/16:30 statt (rotierend durch alle Fachrichtungen des Hauses). Die Anwesenheit wird erwartet und per Unterschriftenliste kontrolliert.
Freitags haben PJler ab 12:00 zum Selbststudium frei.

Wir waren während meines Tertials knapp 10 PJler + mehrere Famulanten in der Chirurgie, weshalb Dr. Denzel einen Rotationsplan für die einzelnen Abteilungen erstellen musste, ansonsten kann man sich diese relativ frei aussuchen (normal 4 Wochen je Bereich).

Zu den einzelnen Abteilungen:
Allgemeinchirurgie:
Visite um 7:30, dann Blutabnahmen. Man sollte sich regelmäßig den OP-Plan anschauen, da man für die zahlreichen Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsen-OPs vom Chef als 2.Assistent gebraucht wird und dafür angerufen wird. Ansonsten kann man prinzipiell machen was man möchte. Es wird gern gesehen, wenn man zu anderen OPs dazukommt. Bei der Stationsarbeit helfen kann man, indem man die Bundesmedikationspläne vorbereitet. Wenn man allerdings neben den Blutentnahmen und den Schilddrüsen lieber Pause macht oder lernt, stört das auch keinen.
Gegen 15:30/16:00 ist eine tägliche Mittagsbesprechung im Büro des Chefs, für die man angerufen wird und hingehen sollte.

Gefäßchirurgie:
Visite um 7:30, dann Blutentnahmen, ABI-Bestimmung und Verbandswechsel. In den OP kann man eigentlich immer mitgehen, wenn man nachfragt, alternativ sind Besuche in der Angio möglich. Bei mehreren PJlern verteilt der Chef diese gerne tageweise auf OP und Angio, jeweils zusätzlich zu den Stationsaufgaben.
Zum Gefäßzentrum gehört noch die Angiologie. Es lohnt sich auf jeden Fall ein paar Tage dort mitzugehen, da man selbst viele Sonos machen darf und der Angiologie gerne viel erklärt.
Grundsätzlich habe ich in allen Abteilungen größtenteils sehr positive Erfahrungen mit den Ärzten gemacht, aber die Gefäßchirurgie ist nochmal ein Stück besser und definitiv die coolste und angenehmste Abteilung.

Kinderchirurgie:
Visite um (Punkt) 7:30 , anschließend OPs. Im Laufe des Vormittags werden meist Sonos und Verbandswechsel gemacht, zu denen der Chef einen immer anruft. Er erwartet Eigeninitiative, also dass man selbstständig im Blick hat, was für den Tag geplant ist und z.B. die Kinder schonmal vorbereitet und ihn dann dazu ruft. Wenn man zwischendurch Zeit hat, sollte man Arztbriefe vorbereiten und die Visite dokumentieren.
Um 12:00 geht man mit dem Chef Mittag essen, von 13:00 bis ca. 15:30 ist dann Sprechstunde in der Ambulanz (Freitags ist um 12:00 Schluss). Anschließend geht man meist nochmal mit hoch, falls man noch was fertig zu machen hat, ansonsten ist dann Schluss.
Die Abteilung ist besteht neben dem Chef lediglich aus einem Oberarzt und ist normalerweise nicht als PJ-Rotation vorgesehen. Man rotiert nur hin, wenn sehr viele PJler da sind oder u.U. wenn man es explizit wünscht. Da die Abteilung so klein ist, wird man stark in den Tagesablauf integriert und viel mehr ein Teil des Teams als in allen anderen Abteilungen. Der Lerneffekt ist dadurch und in der Kinderchirurgie definitiv am größten. Uneffizientes Arbeiten und Zeitverschwendung mag der Dr. Aspenleiter gar nicht und das kann er sich hinsichtlich des Arbeitsaufkommens auch gar nicht leisten. Wenn man dahingehend also mal einen Spruch bekommt, sollte man es nicht persönlich nehmen. Er erklärt wirklich sehr viel und ist sehr nett.
Klare Empfehlung !!!

Orthopädie/Unfallchirurgie:
7:30 Visite, 8:00 Frühbesprechung in der Aula, danach unterschiedlich. Je nachdem, an welche Stationsärzte man gerät, sitzt man entweder größtenteils im Arztzimmer und diktiert Arztbriefe, man nimmt Blut für 3 Stationen ab und kommt zu sonst nichts mehr oder man hat keine Aufgabe und kann z.B. in den OP. Da wir zu meiner Zeit gleich mehrere PJler + Famulanten in der Ortho waren, konnten wir uns quasi nach Interessenlage aufteilen. Letztendlich ist man (normalerweise, jedoch war das nicht bei allen so) keinem Arzt und keiner Station zugeteilt, sodass man wöchentlich oder sogar täglich dorthin gehen kann, wo es einem besser gefällt.
Das Einzige was ärztlicherseits erwartet wird ist, dass in der unfallchirurgischen Chefvisite (Dr. Greiner) mind. 1 Zimmer vorgestellt wird. Diese findet Dienstags und Donnerstags auf Station 31 statt. Letztendlich geht es nur darum, sich im Vorfeld die Patienten in dem jeweiligen Zimmer einmal anzuschauen, den Krankheitsverlauf, den Grund der Aufnahme und den therapeutischen Plan zu kennen. Das berichtet man dann Dr. Greiner und manchmal fragt er etwas nach. An seine stets sarkastische Art muss man sich erst etwas gewöhnen, aber wenn man erstmal seinen Humor verstanden hat, geht´s.
Man sollte aufpassen, der Stationssekretärin der Station 33 und der angestellten Blutentnahmefrau nicht allzu sehr entgegen zu kommen, sonst ist der Arm schneller ab, als man schauen kann und man wird penetrant zu den Blutentnahmen für 3 Stationen inkl. aller Außenlieger genötigt, weil sie die Anwesenheit der PJler "ja schließlich ausnützen müssen, solange die da sind". Für die eigenen Blutentnahme- und Viggo-Skills ist das sicherlich sehr förderlich, allerdings bekommt man dann auch nichts anderes mehr gemacht. Ich empfehle die OPs und Ambulanzen, die einen interessieren, zu priorisieren und drumherum Hilfe bei den Blutentnahmen anzubieten.


Ingesamt hat mir das Tertial sehr gut gefallen. Man darf im Prinzip alles machen, was einen interessiert, wird teils sehr gut integriert und kann wirklich einiges lernen und ausprobieren.
Ich würde mein Tertial jederzeit wieder in Saarlouis absolvieren!
Bewerbung
Die üblichen Zeiten des PJ-Portals
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Poliklinik
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
735

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13