PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetshautklinik Tuebingen (6/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Konservative Station, operative Station, Privatstation, Poliklinik, Autoimmunsprechstunde, Allergologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Das Dermatologie-Tertial in Tübingen ist extrem lehrreich (10/10!) sowie abwechslungsreich. Es hat mich gut auf den ärztlichen Beruf vorbereitet und dafür gesorgt, dass ich mich dafür bereit fühle.

Kurz vorab: für den Einteilungsplan sind die PJler selbst zuständig. Es wird vorgegeben, dass die drei Stationen (36, 37, 38) mit PJlern abgedeckt sind. Das hat einerseits Vor- und andererseits Nachteile. Der Nachteil ist, dass ein Plan, der für alle passt und fair ist, nicht leicht realisierbar ist. Der Vorteil ist, dass man sich dadurch sein PJ relativ selbstständig gestalten darf. Wir hatten das Glück, dass wir so viele PJler waren, sodass wir viele Wahlrotationen machen konnten und Verschiedenes sehen durften.

Auf den Stationen 36, 37 und 38 ist es so, dass Blutentnahmen und PVKs reine PJler-Aufgaben sind. Aber keine Sorge, man verbringt wenig Zeit des Tages mit diesen Tätigkeiten.
Dass PJler an den Visiten teilnehmen, ist hier natürlich die Norm! Hier sind wir für die Visitennotizen zuständig und man sieht, vor allem auf konservativen Stationen, sehr viel. Außerdem gehören Shave- oder Stanzbiopsien sowie Hautkrebsscreenings zu den PJler-Tätigkeiten. Wir durften auch IL2-Injektionen machen. Generell ist es sehr abwechslungsreich. Ich hatte nicht das Gefühl, repetitive, niedere Tätigkeiten auszuüben. Außerdem wurde ich auf allen Stationen wertgeschätzt. Man erfährt Dank für die Hilfe und wirklich viel Wertschätzung. Ich hatte auch das Gefühl, immer bescheid sagen zu können, falls ich mich mit irgendwas überfordert gefühlt hätte. Man darf auch auf allen Stationen selbstständig Patienten übernehmen, Briefe schreiben und Patienten vorstellen, wenn man möchte!
- Station 36 (Privat): Hier hatte man zwar die meisten Aufgaben, aber ich habe extrem viel gelernt. Hier ist der PJler für alle Aufnahmen zuständig (Abhören, Hautkrebsscreening). Ich habe mehr Übung im Abhören des Herzens und der Lunge erfahren und definitiv mehr Herzgeräusche gehört, als in meinem Innere Medizin-Tertial. Diese Station war super wertschätzend und cool, es hat Spaß gemacht!
- Station 37 (OP): hier haben die Ärzte viele Tätigkeiten selbstständig ausgeführt, daher auch relativ wenige "starre" PJler-Aufgaben im Vergleich zu den anderen Stationen. Es ging hier auch unglaublich nett zu! Zwischendurch konnte man sich viel durchlesen und lernen.
- Station 38 (konservativ): hier mehr Blutentnahmen, PVKs und Biopsien als auf den anderen Stationen, die Ärzte beginnen am Vormittag derweil bereits mit den Aufnahmen. Viele interessante Krankheitsbilder!
Man darf auch in die Autoimmunsprechstunde, Wundsprechstunde, Allergologie sowie Tumorsprechstunde rotieren. Besonders die Allergologie ist empfehlenswert und lehrreich. Wenn es ein freies Untersuchungszimmer gibt, kann man hier auch eigene Patienten unter ärztlicher Aufsicht betreuen. In der Autoimmunsprechstunde hatte ich eher das Gefühl, dass es leider wenig Zeit für Teaching oder für das Beantworten von Fragen gibt.
Poliklinik: das war eigentlich die beste Rotation, hier durften wir selbstständig in einem eigenen Untersuchungszimmer Patienten aufnehmen (Anamnese, Untersuchung) und je nachdem, bei wem man war, durfte man selbstständig Rezeptieren. Hier lernt man wirklich extrem viel, auch was das Prozedere bzw. die Therapien betrifft. Der einzige „Nachteil“, der erst inmitten unseres Tertials durchgesetzt wurde, war, dass wir dazu angehalten wurden, dass ein PJler bis zum Nachmittag beim Diensthabenden bleibt. Dadurch hat man nahezu täglich den Arzt gewechselt, mit dem man zusammenarbeitet, was doch irgendwie verwirrend war, weil jeder seine eigene Art und Weise hat und man sich ständig umgewöhnen musste. Hier hatten wir gegen Ende deswegen leider eher das Gefühl, dass wir in der Poliklinik beim zügigen Abarbeiten der Patienten helfen, als dass die Rotation dazu dient, dass wir viel lernen.

Täglich gibt es um 13 Uhr eine Vorstellung von interessanten Patientenfällen der Klinik.
PJ-Unterricht hatten wir 1x Dienstags um 14 Uhr, hier hatten PJler mehrere Patienten von Station mit interessanten Hautbefunden bzw. Krankheitsbildern mitgebracht, die besprochen wurden. Das war ebenfalls sehr lehrreich.

Halbe Studientage haben wir - sofern wir dies mit den Ärzten auf Station oder anderen PJlern abgesprochen hatten - frei nehmen dürfen.
Ich hatte vor dem Tertial mal aufgeschnappt, dass PJler teilweise bis zum späten Abend in der Hautklinik geblieben seien und dass es schrecklich streng ablaufen soll. Sowas in die Richtung wurde wirklich von keinem PJler von uns erwartet. Es geht sehr nett und verständnisvoll zu!
Die Kleidung wird gestellt, wir haben oft einen Kittel über unsere Klamotten geworfen. Man darf sich aber auch Kasacks und Hosen nehmen, leider haben wir jedoch keine Umkleide und keinen Spind und hätten uns im Arztzimmer umziehen müssen.
Zum Mittagessen gehen die meisten in die Mensa der Frauenklinik (hier gibt es vergünstigte Preise für Mitarbeitende).
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
525

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87