PJ-Tertial Chirurgie in St. Martini Krankenhaus (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Organisation und erster Tag
Die vorrangehende Organisation war im Allgemeinen gut umgesetzt, man hat mit dem Personalbüro das meinte geklärt und bekam einen Parkplatz kostenfrei gestellt. Da wir Freunde aus dem vorangehenden Tertial in der Klinik hatten, wurden wir von diesen direkt eingewiesen, da das aber keine Regel ist wird man sonst aber in der Regel durch die anderen PJs oder dem Oberarzt der Chirurgie begrüßt. Sobald das Personalbüro aufhat, kriegt man dann auch seine Sachen wie Zugangskarte, Namenschild etc. Man hat seinen eigenen Spint (pro), aber der Wäscheautomat ist leider so n Ding (contra), der hat leider die Angewohnheit deine Größe nicht zu haben oder dir ein angebliches „M-Kasack“ (in meinem Fall) zu geben, was mir zuletzt vor 15 Jahren gepasst hätte. Irgendwas findet man aber meistens trotzdem, oder zieht dann halt eine grüne Hose aus dem OP an, die sind immer gut vorrätig.
Mittagessen gab es kostenlos über ein Bestellsystem mit Zetteln, was ganz in Ordnung funktioniert hat. Da es kostenlos war kann ich nicht viel Schlechtes darüber sagen, es ist in etwa das Essen, was auch die Patienten kriegen, also sollte man jetzt auch nicht zu viel erwarten. Es gibt immer ein vegetarisches Gericht, man sollte sich aber dann darauf einstellen, öfter ein „Süßes“ Gericht zu bekommen. Ich war in der Regel zufrieden.

Tagesablauf und Flexibilität
Man startet wie für Chirurgie üblich mit der Frühbesprechung um 7:15, wenn man schon um 7 Uhr auf Station ist und 1-2 Blutentnahmen geschafft hat ist das aber auch gern gesehen. Ende des Tages ist meistens gegen 15:30 nach der Spätbesprechung, wenn wirklich nichts zu tun ist lassen die einen aber netterweise auch früher gehen. Wenn es viele Blutentnahmen gibt, helfen die Ärzt*innen auch ganz selbstverständlich bei den Blutentnahmen, überwiegend machen wir das aber (und das ist meiner Meinung nach auch in Ordnung so).
Riesiger Pluspunkt ist meiner Meinung nach die Flexibilität, die einem das Krankenhaus bietet, es besteht eigentlich immer die Möglichkeit einen Dienst mitzumachen, also nach der eigenen Arbeitszeit einen der ärztlichen Kolleg*innen mit in den 24h-Dienst zu begleiten (muss aber in der Regel nicht zwangsläufig komplett bis zum nächsten Tag bleiben). Das kann ich nicht nur aus fachlicher Sicht absolut empfehlen, man kriegt in der Notaufnahme zum Abend hin viel zu sehen und kann viel selbst machen (Nähen, eigene Patienten betreuen etc.), sondern hat dann auch den nächsten oder einen der folgenden Tage frei, wodurch man Fehlzeiten bei eigenen Terminen im kleineren Rahmen ganz gut ausgleichen kann. Wenn man mal für eine OP länger bleibt ist es auch kein Problem, dann am darauffolgenden Tag etwa ein wenig später zu kommen, etc. Hierfür wirklich 1+, das war wirklich kulant.

Team und OP
Das Team empfand ich wirklich als sympathisch, die Assistenzärzt*innen waren wirklich alle total nett und haben immer versucht einen mitzunehmen und mit einzubeziehen. Auf der Oberärztlichen und Chefärztlichen Ebene variiert die Stimmung von wirklich nett zu etwas grummelig, es wurde aber nie wirklich unangenehm. PJler wurden hier auch immer wertgeschätzt. Zum Kontakt mit der Pflege kann ich nicht so wahnsinnig viel sagen, es ist weder positiv noch negativ aufgefallen, die Zusammenarbeit funktionierte eigentlich immer gut.
Zweiter großer Pluspunkt war der OP, wenn man interessiert ist, kann man überall mit am Tisch stehen, teilweise auch in 1. Assistenz. Gerade Mittwoch sollte man auch schauen, dass dort alle Plätze belegt sind, weil dort Hilfe für die Endoprothesen gebraucht wird. Das Team im OP ist wirklich super nett, gerade wenn man noch nicht so viel OP-Erfahrung hat, nehmen die einen immer an die Hand und gehen auf einen zu. Hier kann man wirklich viel von profitieren und seine Scheu vor den OP-Sälen verlieren, die man evtl. in der Uni oder anderswo bekommen hat. Auch die ärztlichen Kolleg*innen bemühen sich immer viel zu erklären, das gilt auch für die manchmal etwas grummeligen Ärzt*innen. Ich habe nicht erlebt das irgendwer ernsthaft im OP angeschrieben wurde oder sowas, also an dieser Seite gibt es keine Kritikpunkte.

Studentenunterricht
Der Studentenunterricht ist wiederum der größte Kritikpunkt, den ich an dem Tertial aufzubringen habe, das wurde hauptsächlich durch einen Oberarzt (Herr Hoffrogge) getragen, was zwar meiner Meinung nach gute und lehrreiche Untersuchungskurse waren, doch leider hatte er dann in unserer Zeit viel Urlaub, wodurch der dann recht ersatzlos weggefallen ist. Die Kritik hatten wir weitergegeben, vielleicht tut sich da jetzt noch etwas, um den Unterricht regelmäßiger stattfinden zu lassen. Von internistischer Seite gab es etwas unregelmäßig auch Unterricht, wobei wir am Ende sogar eine M3-Simulation machen konnten, die wirklich gut war.

Fazit
Ich hatte alles in allem eine gute Zeit in Duderstadt, was vor allem an dem netten Team lag, ärztlich und im OP. Wirklich gut war auch die einem gebotene Flexibilität, größter Kritikpunkt war der unregelmäßige Studentenunterricht. Daher kann ich das so weit gut weiterempfehlen, gerade wenn man gerne ein bisschen in den OP möchte, ohne das toxische Klima an manchen anderen Standorten mitzunehmen.
Bewerbung
Über das PJ-Portal problemlos möglich.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Briefe schreiben
Gipsanlage
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
700-850

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93