Ich habe mein Tertial in der Plastischen Chirurgie an der BGU in Frankfurt absolviert und kann diese Station insgesamt sehr empfehlen. Von Beginn an wurde ich fest ins Team integriert und hatte das Gefühl, ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags zu sein. Ärzte wie auch Pflegekräfte waren durchweg freundlich, offen und hilfsbereit, sodass jederzeit eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre herrschte. Besonders positiv hervorheben möchte ich, dass es einen festen Ansprechpartner für die PJler gab, der bei Fragen oder Problemen stets erreichbar war und immer ein offenes Ohr hatte.
Das Arbeiten auf der Station war abwechslungsreich und man bekam die Möglichkeit, viel selbstständig zu übernehmen – einschließlich der eigenständigen Betreuung von Patientinnen und Patienten. Dadurch konnte ich nicht nur mein medizinisches Wissen, sondern auch meine praktischen Fähigkeiten erheblich erweitern. Insgesamt herrschte im Team eine sehr gute Stimmung, die eine volle Integration der PJler ermöglichte.
Wissen sollte man allerdings, dass das PJ in der Plastischen Chirurgie an der BGU eher weniger für diejenigen geeignet ist, die während ihres Tertials besonders viel Freizeit haben möchten. Die Einbindung ins Team bedeutet auch, dass man regelmäßig und verlässlich im Stationsalltag gebraucht wird. Für alle, die aktiv mitarbeiten, viel lernen und ein hohes Maß an praktischer Erfahrung sammeln wollen, ist das Tertial jedoch eine ausgezeichnete Wahl.
Der Tag beginnt in der Regel 20 vor 7 mit der Blutentnahme und den Legen von Braunülen. Um 7:15 - 7:20 fängt dann die Frühbesprechung an, die meistens ca. bis 8 Uhr geht. Wenn man in den OP geht verlässt man früher den Raum, um den Patienten vorzubereiten und zu lagern, bevor die OP anfängt. Mittwochs findet immer morgens vor der Frühbesprechung ein Journal Club statt, bei der auch wir PJler ein Paper vorstellen. An bestimmten Tagen finden morgens noch Fortbildungen statt (die genauen Termine findet man im PJ Logbuch). Auch findet an einigen Tagen das Extremitätenbord Teil, an dem man teilnehmen kann, das immer sehr interessant ist. Der PJ Unterricht fand immer sehr regelmäßig statt. Wichtig ist es, dass man sich unter den PJlern abspricht, wann dieser am besten stattfinden soll, damit möglichst viele Studenten teilnehmen können und nicht alle im OP sind. Die Ärzte sind was das angeht, sehr flexibel und richten sich da nach ,Pflichtkriterien mach uns.
Wenn man als PJler im OP ist darf man super viel machen. Angefangen von Patienten Lagerung und Vorbereitung, assistieren bei der OP, Zunähende von Hebestellen bei Lappenplastiken, assistenz am Mikroskop bei Mikrochirurgischen Eingriffen, Metallentfernungen, annähen von Drainagen, debridements, etc.
auch Dienste kann man in Absprache mit den Ärzten mitmachen. Hier kann man eigenständig Patienten in der Notaufnahme betreuen, Wunden zunähen und versorgen und im OP assistieren. Wenn es mal keine plastisch chirurgischen Patienten in der Notaufnahme gibt, freuen sich die UCler auch immer über Unterstützung und erklären total viel.
Auf Station sind die Aufgaben für uns PJler sehr vielfältig: Blutentnahmen, arterielle BGAs, Braunülen legen, Serome punktieren, Sonographie von Perforatoren, Sonografie von Hämatomen/ Seromen, Schreiben von Patientenaufnahmen und Arztbriefen, Dokumentation der täglichen Visite, Anmeldung von Diagnostik wie Röntgen CT etc, Anlegen von Verbänden/ Gips, vorstellen von Patienten bei Visite, führen einer Stationsliste, wechseln von VAC- Verbänden, aber auch eigenständiges Betreuen von Patienten. Man hat auf jeden Fall viel zu tun und langweilig wird es einem sicherlich nicht.
Sprechstunde: wenn man nicht innen OP oder auf Station ist kann man auch in die Sprechstunde gehen. Auch hier kann man eigenständig Patienten untersuchen und Therapievorschläge machen. Alles das, kann man dann im Anschluss mit einem Arzt besprechen. Alle sind sehr hilfsbereit und helfen einem gerne wobei Fragen.