PJ-Tertial Chirurgie in Euregio-Klinik (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Das Tertial in Nordhorn war ein super Einstieg ins PJ. Alle Kritikpunkte sind auf jeden Fall Meckern auf hohem Niveau, insgesamt haben wir dort eine tolle Zeit verbracht. Man bekommt im Vorfeld einen Rotationsplan durch die chirurgischen Abteilungen, dabei kann man auch Wünsche äußern, wo man länger bzw. kürzer bleiben möchte. Zusätzlich kann man eine Woche Intensivstation oder Anästhesie einplanen und dort hinrotieren. Am ersten Tag wird man herzlich in Empfang genommen und wird durchs Haus geführt, alle organisatorischen Sachen werden gemeinsam erledigt. Man bekommt ein eigenes Telefon, Kleidung, Spind, freies Frühstück und Mittagessen, b.B. ein Fahrrad und ein WG-Zimmer in einer der beiden PJ-WGs. Nordhorn ist eine süße kleine Stadt nah an der holländischen Grenze. Freizeittechnisch kann man viele Ausflüge in nahegelegene Städte machen, aber auch Nordhorn selber hat ein Kino, ein Schwimmbad und eine kleine Innenstadt mit reichlich Festen und Aktivitäten. Alles in allem geben sich alle viel Mühe, dass man sich in Nordhorn wohl fühlt!

Zu der Zeit in der Klinik:
Die verschiedenen Bereiche werden nacheinander durchlaufen. In jeder Abteilung hat man die Möglichkeit, die Sprechstunde zu begleiten, im OP aktiv und passiv dabei zu sein, Stationsarbeit und Notaufnahme mitzumachen. Das Haus hat einen Blutentnahmedienst der vom Labor gestellt wird. Für Viggos oder Blutentnahmen außer der Reihe wird man mal mehr und mal weniger angerufen. (Kommt ein bisschen drauf an wer so da ist und wie viel los ist. Wenn es Überhand nimmt kann man aber auch dezent nachfragen, ob das nicht auch vom Blutentnahmedienst oder einer Physician Assistant gemacht werden kann ;-))

Unfallchirurgie: relativ großes Team, betreut die ZPA (Notaufnahme) chirurgisch, hat aber auch eine eigene Station. Man wird z.T. fest für Knie-/Hüftprothesen eingeplant, kann sich aber auch fast immer zu anderen spannenden Eingriffen steril und unsteril mit in den OP stellen. Der Ton ist leider typisch unfallchirurgisch, männerdominiert und etwas gewöhnungsbedürftig. Man kriegt eig. schnell ein Gefühl, mit welchen ärztlichen Kollegen (ich gender hier absichtlich nicht!) man gut zusammenarbeiten kann und mit wem weniger. Keiner ist böse, aber manche einfach sehr speziell.

Gefäßchirurgie: Das Team ist sehr klein und besteht aus nur 1-2 Assistenten, 3 Oberärzten, dem Chefarzt und einer Physician Assistant (PA). Auch hier ist der Ton gewöhnungsbedürftig. Zu den PJlern sind eig. alle sehr nett, man muss sich aber SEHR aktiv einbringen, wenn man was lernen will. Zwei KollegInnen kommen aus Holland und reden untereinander konsequent holländisch, wenn man mit den beiden Konsile o.ä. macht und kein holländisch kann - leider Pech gehabt. Man kann sich aber auch gut Arbeit mit den anderen Kollegen suchen :-) Der Ton im OP, wenn der Chef dabei ist, ist teils sehr harsch, aber nie gegen einen persönlich gerichtet. Wenn man das weiß, kann man es aushalten. Spaß macht es aber leider nicht immer. Wenn man aber Bock auf Gefäßchirurgie hat bekommt man vom Chef regelmäßig "Privatunterricht", kriegt super viel erklärt und gezeigt und kann wirklich was lernen.

Viszeralchirurgie: Das Team der Viszeralchirurgen ist wieder relativ groß. Auch hier gibt es den einen oder anderen Kollegen, mit dem man nicht so gerne am Tisch steht, aber das ist absolut die Minderheit. Ich habe sehr viel gelernt, konnte vom 1. Tag an bei kleinen und großen OPs assistieren und habe definitiv meine etwas irrationale Angst vorm OP verloren :-) Hier passiert es leider häufiger, dass man für Viggos und BEs auf Station abgestellt wird, wenn z.B. gerade die Visite oder eine große OP läuft. Da muss man aufpassen, dass man sich nicht dran gewöhnt, dass alle BEs morgens von uns gemacht werden, sonst kommt man von Station nicht mehr weg. Auf Station selber hätte ich mir mehr Mitnahme durch die Assistenten gewünscht. Die Assistenten schreiben hauptsächlich Briefe, die Visite ist mehr ein Gespräch mit dem Patienten und wenig körperliche Untersuchung, man kann also wenig selbstständig arbeiten.

Anästhesie/Intensivstation: Es gibt quasi 3 Intensivstationen, die z.T. anästhesiologisch und z.T. internistisch geführt werden. Die chirurgischen Patienten werden anästhesiologisch betreut. Die Anästhesisten sind alle super nett und nehmen gerne PJler mit. Auch im OP darf man super viel machen und hat nicht das Gefühl, im Weg zu stehen oder zu nerven. Eine Rotation dorthin kann ich auf jeden Fall empfehlen!

Außerdem ist es möglich, NEF-Dienste zu begleiten. Die Einsatzfrequenz ist eher gering, wenn dann aber was passiert ist es wirklich spannend und man kann viel lernen, wenn man mit den richten Leuten unterwegs ist :-)
Bewerbung
Nordhorn ist Lehrkrankenhaus der Uni Münster und kann über das PJ-Portal in den entsprechenden Fristen gewählt werden
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
EKG
Bildgebung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
EKGs
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
22,50 € pro anwesendem Tag (Standard der Uni Münster) + 400€ mtl. Förderung durch Landkreis
Gebühren in EUR
-

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13