Die Gynäkologie und Geburtshilfe war eine sehr coole Abteilung, die ich absolut empfehlen kann. PJ-Studierende werden dort in einen Rotationsplan zusammen mit den Turnusärzten integriert und rotieren zwischen Gynäkologie-Station, Geburtshilfe mit Kreißsaal, den verschiedenen Ambulanzen und dem OP. Da wir vier PJler waren, konnten wir auch untereinander tauschen. Bereits zu Beginn wurden wir gefragt, welche Bereiche uns besonders interessieren, und die Einteilung wurde entsprechend angepasst. Wer gerne in den OP wollte, wurde mindestens zweimal pro Woche dort eingeteilt. Ich selbst wollte vor allem in die Ambulanz und auch dieser Wunsch wurde berücksichtigt.
Teilweise kam es sogar vor, dass wir eigenständig für die Gynäkologie-Station zuständig waren. Morgens ging man mit dem Oberarzt zur Visite, anschließend war man Ansprechpartner für die Pflege, etwa bei Blutabnahmeschwierigkeiten und übernahm Aufklärungen, Arztbriefe und Aufnahmen. Da man ein eigenes Telefon hatte, konnte man jederzeit die Turnusärzte kontaktieren, wenn man unsicher war. Dadurch fühlte man sich wirklich wertgeschätzt, abgesichert und als gleichwertiges Teammitglied wahrgenommen, da kaum ein Unterschied zwischen uns und den Turnusärzten gemacht wurde.
Im OP waren manche Teams besonders nett, nahmen sich Zeit zum Erklären und auch die OP-Pflege war entspannt. Wenn man sich aktiv einbrachte und zu den richtigen Ärzten ging, wurde einem viel erklärt und man durfte auch einiges selbst machen, von Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren bis hin zu Spekulumuntersuchungen.
Auch organisatorisch passte vieles: Das Mittagessen war kostenlos und von guter Qualität, die Atmosphäre insgesamt sehr angenehm. Vor allem mit manchen Hebammen habe ich mich super verstanden. Die Stimmung unter uns PJlern und Turnusärzten war außergewöhnlich gut!