PJ-Tertial Infektiologie in Centre Hospitalier du Luxembourg (4/2025 bis 6/2025)

Station(en)
Infektiologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Krems (Oesterreich)
Kommentar
Für mich war die Infektiologie schon immer das spannendste Fach innerhalb der Inneren Medizin, deshalb wollte ich sie unbedingt im PJ kennenlernen. Da ich in Wien keinen Platz bekommen habe, schaute ich ins Ausland und entdeckte, dass man auch in Luxemburg ein PJ-Tertial machen kann. Weil Luxemburg drei Amtssprachen hat, Deutsch, Französisch und Luxemburgisch, dachte ich, dass ich mit meinem Deutsch, Englisch und etwas Französisch gut zurechtkommen würde. Das habe ich allerdings unterschätzt, denn am Klinikum ist Französisch klar die Hauptsprache, was im Vorfeld nirgends erwähnt wurde.

Die Organisation war dagegen hervorragend. Paul ist die zentrale Ansprechperson für Studierende, er kümmerte sich um alles, vermittelte mir mein Zimmer, antwortete schnell auf Fragen und hatte immer ein offenes Ohr. Besonders positiv war auch das neue Mitarbeitergym, das modern und sehr gut ausgestattet ist, sowie die Mensa, in der das Essen nur 2,60 € kostet und wirklich ausgezeichnet ist.

Die Pflege in Luxemburg ist sehr kompetent: Blutabnahmen, Zugänge und sogar Transfusionen werden selbstständig durchgeführt. Für mich bedeutete das, dass ich mir Gelegenheiten zum Üben eher erkämpfen musste, weil nicht klar war, warum ich als PJ-Student solche Tätigkeiten übernehmen wollte. Sprachlich war es ebenfalls schwierig, da viele Pflegende nur Französisch sprachen. Mit den Assistenzärzten verständigte ich mich meist auf Englisch, weil die meisten aus Frankreich kamen und kein Deutsch sprachen. Viele waren freundlich, hatten aber wenig Lust, dauerhaft auf Englisch zu reden, sodass man sich häufig allein fühlte. Die Besprechungen waren fast ausschließlich auf Französisch, von denen ich vielleicht 20–30 % verstand. Mit den Oberärzten konnte ich häufiger Deutsch sprechen, da viele Luxemburger waren, allerdings waren sie oft stark eingebunden, sodass ich ungefähr die Hälfte der Zeit vor dem Computer saß und Patientenakten durchlas.

Visiten wurden in der Regel von den Assistenzärzten allein gemacht, also suchte ich mir morgens selbst Patienten aus, schrieb Verläufe und diskutierte diese bei Gelegenheit mit den Assistenz- oder Oberärzten. Fragen wurden dabei meist freundlich beantwortet. Das Beste war aber eigentlich die Ambulanz: Dort sieht man sehr viel von HIV, Hepatitis und anderen STDs bis hin zu reisemedizinischen Fragestellungen. Nach den Patientenkontakten hatte man ausreichend Zeit, diese mit dem Oberarzt ausführlich zu besprechen. Die Ambulanz würde ich definitiv empfehlen!

Luxemburg selbst ist eine kleine, hübsche Stadt, die im Sommer viel zu bieten hat. Viele Events im Juni, schöne Umgebung, aber auch ein sehr hohes Preisniveau. Insgesamt kann ich das PJ in Luxemburg organisatorisch sehr empfehlen, allerdings nur, wenn man ausreichend Französisch spricht. Wer diese Sprachkenntnisse nicht hat, sollte eher in die Chirurgie oder Radiologie gehen, da dort wesentlich mehr Deutsch gesprochen wird. Die Innere lohnt sich ohne Französischkentnisse nicht wirklich. Ich gebe eine 3 weil ich wenigstens französisch auf A2-B1 spreche. Ohne Französischkentnisse wäre ich sehr frustriert gewesen.
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
700

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87