Ich war schon 2022 als Famulantin hier und habe mich damals schon für das KPJ beworben, und ich bin so so froh darüber!! Für mich und meine Bedürfnisse war dieses Tertial optimal, da ich Nahttechniken besser erlernen, Situationen und Brüche besser einschätzen und die Basics der Unfallchirurgie lernen wollte. Interessiert man sich wenig für die Unfall, dann passt es hier aber auch super - es ist als StudentIn sehr entspannt!
Ein wesentlicher Vorteil ist, dass man für das gesamte Tertial eine/n feste/n Betreuer/in hat. Gerade am Anfang ist das hilfreich, da man in einem großen Team sonst leicht übersehen werden könnte (wichtig: bei allen vorstellen!) Man ist nicht verpflichtet mit der/m Betreuer/in dauernd mitzugehen, sondern kann sich in die Spezial-Ambulanzen zu anderen dazusetzen und vor allem in der Frischverletzten-Ambulanz tatkräftig unterstützen :)
In der Frischverletzten-Ambulanz arbeiten meist junge AssistenzärztInnen, die PatientInnen oft gemeinsam mit einem betreuen, manche erklären mehr, manche weniger - eh klar. Man darf selbst untersuchen und wird bei kleineren Eingriffen wie Nähen einbezogen (Lac-Zimmer = 2.Wohnzimmer; ich durfte echt schon viel selbst machen). Praktische Tätigkeiten reichen von Gipsanlagen und Wundversorgungen bis zu Punktionen und diversen Nähten, hier und da auch Blutabnahmen und Leitungen legen wenn man die Pflege unterstützen will (aber die sind sowieso top)! Zudem kann man bei Erstuntersuchungen zusehen und dabei klinische Untersuchungstechniken und Therapieentscheidungen mitverfolgen und unter Supervision sogar selbst machen.
Grundsätzlich hat man viele Freiheiten: Man kann jederzeit in den Op mitgehen, auch wenn nicht unbedingt zusätzlich Assistenz benötigt wird. Tatsächlich kommt man aber relativ häufig zum Assistieren. Die Assis "kämpfen" um deren Op-Zahlen aber wenn man sowieso benötigt wird und öfter mitgeht, sich gut versteht und nicht allzu blöd anstellt, kann man vor allem bei kleineren Eingriffen einiges machen - Selbst aktiv einfordern, nicht scheu sein, bzw. auch dem OP-Team von Anfang bis Ende helfen! Die Teams sind sehr kompakt besetzt, es fehlt an fertigen FachärztInnen; die Stimmung kann da manchmal sehr erdrückend sein, aber ihr seid da um zu helfen, was zu lernen und aufzulockern also nehmt euch das Beste heraus. Auf die Stationen hätte ich gehen können, war ich aber nie... ;)
Die Pflege an der Abteilung ist so toll! Auch die Gipser, OP-Assistenzen, MTAs... irgendwie schaffen die meisten es trotzdem, humorvoll zu bleiben obwohl das System manchmal ziemlich versagt und sie wirklich viel arbeiten. An meinem letzten Arbeitstag war ich sogar bei der Abschiedsparty einer Oberärztin, ich war richtig traurig nach diesen 16 Wochen von allen Abschied zu nehmen. Ich habe mich wirklich wohl gefühlt in diesem Team, mich angefreundet mit mehreren ÄrztInnen und PflegerInnen, echt viel machen dürfen und mich integriert gefühlt, sodass ich kurz überlegt habe, doch dieses Fach zu machen. Ich muss jedoch dazusagen, dass ich das aus Sicht einer KPJlerin schreibe (als Assi hat man andere Bedürfnisse), aber für mich war es ein super chirurgisches Tertial und ich würde mich jederzeit wieder fürs Willi entscheiden.
Morgenbesprechung um 7:40, Übergabe um 12:50, danach gehen meist alle die nicht im Dienst sind - außer die Ambulanz ist noch voll, dann hilft man auch da mal aus als Studentin! 25h Dienste sind immer möglich; man bekommt recht schnell mit, mit wem die Dienste lehrreich sind und Spaß machen ;) post-Dienst hat man dann noch 2 freie Tage. Urlaubsanfragen sind auch problemlos möglich.
Bewerbung
2 Jahre im Voraus (ansonsten spontan immer wieder anfragen, ob was frei ist)