Kardiologie | Nephrologie | ZNA | Gastroenterologie - Onkologie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Ich war mit meinem Innere-Tertial am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim außerordentlich zufrieden und kann das PJ dort zum jetzigen Zeitpunkt uneingeschränkt empfehlen.
STÄRKEN
• Strukturierter Rotationsplan über die verschiedenen internistischen Stationen
• Hohe Qualität der Patientenversorgung, dadurch lehrreiche Ausbildung
• Kollegiale und respektvolle Atmosphäre, auch im Kontakt mit Ober- und Chefärzten
• PJler werden als angehende ärztliche Kollegen behandelt, nicht als Aushilfskräfte
• !!! Blutabnahmen / Viggos werden überwiegend von der Pflege übernommen (mein Maximum waren 4 Blutabnahmen / Tag). Dadurch war es z.B. immer möglich, an den Visiten teilzunehmen
• Überdurchschnittliche Aufwandsentschädigung
• Wohnmöglichkeit auf dem Klinikgelände (z.Zt. ca. 250 € / Monat)
• Zertifizierter Sonographie-Kurs (5 Einheiten, Abdomen-Grundlagen)
• Mensa: Preiswert (3,50 – 4,50 €), Mittagspause war immer möglich
• „Alles (vieles) kann, nichts (wenig) muss“: Je nach Interesse, Möglichkeit eigene Schwerpunkte zu setzen (z.B. Funktionsdiagnostik, Herzkatheter, Dialyse)
STATIONSALLTAG
Die 4 Rotationen zu je 4 Wochen umfassten die Stationen der Kardiologie, Nephrologie, Gastroenterologie/Onkologie und die ZNA. Hospitationen auf Palliativstation und Intensivstation sind möglich. Besonders die Palliativrotation war für mich ein Highlight: Hier habe ich viel über eine menschliche Medizin, Kommunikation und ärztlichen Berufsethos gelernt. PJler werden aktiv in klinische Abläufe eingebunden, übernehmen eigene Patienten und werden zu interessanten Fällen oder Interventionen proaktiv hinzugezogen. Der strukturierte Sonographie-Kurs (mit Zertifikat) war ein Alleinstellungsmerkmal.
Arbeitsbeginn ist meist um 07:40 Uhr mit einer Morgenbesprechung inkl. Röntgendemonstration. Vormittags läuft dann v.a. die Visite + Entlassungen. Nachmittags dominieren Aufnahmen, Funktionsdiagnostik und Briefe-Schreiben. Die Integration ins Team ging über den Klinikalltag hinaus (z.B. wöchentliches Kardiologie-Volleyball oder Einladung zu Sommerfesten).
VERBESSERUNGSBEDARF
• PJ-Unterricht findet im Durchschnitt nur einmal pro Woche statt. Mit Beginn der Ferienzeit fiel er teilweise ganz aus.
• Keine festen Studientage.
• Inhaltlich ist der Unterricht ausbaubar: Ein strukturierter EKG-Kurs oder Wiederholung M3-relevanter Themen wären sehr hilfreich.
Das Wohnheim liegt direkt auf dem Klinikgelände. Die Ausstattung ist funktional, aber veraltet (70er-Jahre). Die hygienische Situation der Gemeinschaftsküche war so lala, aber auch nicht katastrophal Die meisten PJler pendeln in Fahrgemeinschaften aus der Region, was ebenfalls gut funktioniert.
GESAMTFAZIT
Das Caritas-Krankenhaus zeigt großes Engagement für eine hochwertige PJ-Ausbildung und hebt sich dadurch positiv ab. Es wird deutlich, dass es sich als attraktiver Arbeitgeber vorstellen möchte. Besonders die enge Einbindung in die klinische Arbeit, die kollegiale Atmosphäre und die Individualisierbarkeit machen das Tertial sehr empfehlenswert. Verbesserungen im Umfang und in der Struktur des PJ-Unterrichts würden den insgesamt sehr guten Gesamteindruck zusätzlich verstärken. Es bleibt zu hoffen, dass die hohe Ausbildungsqualität auch im Zuge aktueller Umstrukturierungen erhalten bleibt. Eine Kürzung z.B. der Aufwandsentschädigung würde insbesondere für Pendler die Attraktivität deutlich mindern.
Bewerbung
Übers PJ-Portal, Wohnheimsanfrage direkt übers Caritas