PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Vitos Klinikum (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
Station 4, Station 6, Tagesklinik Martinshof, EKT
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Das PJ an der Vitos Klinik ist wirklich hervorragend, und ich kann von Anfang an nur Positives berichten.
Schon am ersten Tag wurde ich herzlich in der Klinik aufgenommen. Am Morgen fand ein persönliches Treffen mit der ärztlichen Direktion statt, das einen sehr professionellen und zugleich wertschätzenden Einstieg markierte. In diesem Rahmen erhielt ich meinen Schlüssel, den persönlichen Schlüsselchip, mein Namensschild, die Zugangsdaten für das Klinikinformationssystem sowie eine Mappe mit allen wichtigen Informationen für das PJ. Anschließend wurden gemeinsam die Vollständigkeit der Unterlagen überprüft.
Eine besonders schöne Überraschung war das Geschenk mehrerer hochwertiger und durchaus kostspieliger Lehrbücher. Diese sind nicht nur im PJ, sondern auch darüber hinaus eine große Hilfe. Besonders wertvoll war für mich das Buch Psychotherapie Basics in der Psychiatrie von Franz und Franz, das mir bereits in den ersten Wochen eine ausgezeichnete Orientierung geboten hat.
Dieser strukturierte und zugleich sehr persönliche Beginn trug entscheidend dazu bei, dass ich mich von Anfang an gut aufgehoben fühlte. Es wurde sofort deutlich, dass die Ausbildung der Studierenden hier einen hohen Stellenwert hat und mit großem Engagement eine gelungene Lernatmosphäre geschaffen wird.
Standardmäßig rotiert man im Verlauf des PJ über mehrere Stationen, wobei individuelle Wünsche berücksichtigt werden. Darüber hinaus besteht regelmäßig die Möglichkeit, an Lehrvisiten anderer Bereiche teilzunehmen, was den eigenen Horizont spürbar erweitert. Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt: Über Essensmarken kann man täglich zwischen mehreren Gerichten wählen, die jeweils eine kleine Vorspeise beinhalten. Alternativ steht eine reichhaltige Salatbar zur Verfügung, dazu gibt es einen Nachtisch; Snacks und weitere Getränke können bei Bedarf zusätzlich erworben werden.

Station 4 (geschützte Station):
Im Anschluss an die Einführungsveranstaltung wurden wir von unseren jeweiligen Oberärzten abgeholt – bei mir der Oberarzt der Station 4. Er fragte gleich, ob wir uns duzen möchten, was in der gesamten Klinik üblich ist, sogar gegenüber dem ärztlichen Direktor. Diese Geste sorgte sofort für eine sehr angenehme, kollegiale Atmosphäre. Es folgte eine kurze Vorstellung des Teams, das sich als äußerst freundlich und hilfsbereit erwies. Bei einem Rundgang über die Station wurden uns die Abläufe und die Arbeitsweise anschaulich erklärt.
Die Arbeit auf der geschützten Station brachte naturgemäß besondere Herausforderungen mit sich, die jedoch durch das engagierte Team stets hervorragend abgefedert wurden. Unsicherheit kam zu keinem Zeitpunkt auf – die Strukturen waren klar, und man konnte sich jederzeit auf Unterstützung verlassen.
Die morgendlichen Blutentnahmen sollte man eigenständig übernehmen, doch wenn es einmal zu viele waren, erhielt man jederzeit Hilfe. Es war auch problemlos möglich, sie kurz „stehenzulassen“, um an wichtigen Besprechungen teilzunehmen. So entstand das Gefühl, sowohl praktisch Verantwortung zu tragen als auch inhaltlich eng eingebunden zu sein.
Von Beginn an wurde man ermutigt, bei allen Tätigkeiten mitzugehen und aktiv mitzuarbeiten. Dazu gehörte auch die Möglichkeit, eigenständig Aufnahmen zu üben und das strukturierte Erheben des PPB zu trainieren – beides wertvolle praktische Erfahrungen. Ebenso erwünscht war die Teilnahme an den Belegungskonferenzen, wodurch man einen tiefen Einblick in organisatorische und therapeutische Prozesse erhielt. Mehrmals pro Woche fanden Fortbildungen statt, die den theoretischen Hintergrund vertieften und den Stationsalltag optimal ergänzten. Besonders bereichernd waren die regelmäßigen Teachings von Prof. Franz, die exklusiv für PJ-Studierende angeboten wurden und komplexe Themen praxisnah und verständlich vermittelten.
Die flachen Hierarchien auf Station 4 waren ein weiterer Pluspunkt. Man wurde auf Augenhöhe behandelt, konnte jederzeit Fragen stellen und fühlte sich als gleichwertiger Teil des Teams. Dies spiegelte sich auch in den regelmäßigen Rückspracheterminen mit der ärztlichen Direktion wider, in denen offen und wertschätzend besprochen wurde, ob alles in Ordnung war oder organisatorische Anliegen geklärt werden mussten. Stationsinterne Supervisionen boten zudem Gelegenheit, Fälle strukturiert zu reflektieren und von der Erfahrung des Teams zu profitieren.
Sehr angenehm war außerdem, dass die gemeinsame Mittagspause mit den Kollegen fest eingeplant war. Sie diente nicht nur der Erholung, sondern stärkte auch den Teamgeist spürbar.

Station 6 (Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit):
Auch die Zeit auf Station 6 war für mich sehr bereichernd. Von Beginn an wurde man herzlich aufgenommen, erhielt klare Strukturen und erlebte ein hohes Maß an Unterstützung.
Von besonderem Wert war das große Engagement der Assistenzärzte in der Lehre. Sie nahmen sich viel Zeit für Erklärungen, gaben konstruktives Feedback und förderten uns gezielt darin, Schritt für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen. So konnte ich erste eigene psychotherapeutische „Gehversuche“ unter Supervision machen – eine Erfahrung, die ich als besonders prägend empfand. Darüber hinaus durfte ich Gruppenangebote eigenständig leiten und eigene Patienten betreuen, immer mit der Sicherheit, Rückhalt im Team zu haben.
Als angenehm empfand ich außerdem das deutlich planbarere Patientenkollektiv, das den Tagesablauf strukturierte und eine systematische Einarbeitung erleichterte.
Wie auch auf Station 4 fanden regelmäßig Fortbildungen, Rückspracherunden mit der ärztlichen Direktion, Supervisionen, Teambesprechungen und die wertvollen Teachings von Prof. Franz statt. Auch die gemeinsame Mittagspause mit den Kollegen war ein fester Bestandteil und trug zum sehr positiven Arbeitsklima bei.

EKT:
Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit, montags und mittwochs vormittags eigenständig zu den Terminen der EKT zu gehen. Dort konnte man die Behandlungen aus nächster Nähe miterleben und erhielt stets ausführliche Erklärungen zu Indikationen, Abläufen und Besonderheiten dieser Therapieform. Anschließend ging es zurück auf die Station, sodass sich die Einblicke hervorragend in den Arbeitsalltag integrieren ließen.

Tagesklinik Martinshof:
Die letzten zwei Wochen in der Tagesklinik im Martinshof empfand ich als besonders bereichernd. Hier lag der Fokus noch stärker auf Psychotherapie, was eine wertvolle Ergänzung zu den stationären Erfahrungen darstellte. Die Tagesklinik wird von sehr freundlichen und fachlich hochkompetenten Psychologen geleitet, die sich viel Zeit nahmen, uns in die therapeutische Arbeit einzubeziehen und Hintergründe verständlich zu erläutern.
Ich konnte an Gruppentherapien teilnehmen, Patientenverläufe eng begleiten und so tiefe Einblicke in verschiedene psychotherapeutische Methoden gewinnen. Durch die enge Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team wurde die Struktur und Dynamik einer tagesklinischen Behandlung anschaulich vermittelt. Besonders die offene und wertschätzende Atmosphäre trug dazu bei, dass man sich jederzeit willkommen und integriert fühlte.
Insgesamt waren die zwei Wochen im Martinshof nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr lehrreich und haben mir wertvolle Impulse für mein weiteres ärztliches Arbeiten vermittelt – insbesondere im Hinblick auf die praktische Umsetzung psychotherapeutischer Ansätze.

Fazit:
Rückblickend war mein PJ an der Vitos Klinik in allen Bereichen – von den Stationen 4 und 6 bis hin zur Tagesklinik im Martinshof – eine durchweg positive und äußerst lehrreiche Erfahrung. Die Kombination aus strukturierter Einarbeitung, engagierter Lehre durch Ärzte und Psychologen, vielfältigen Fortbildungen sowie der Möglichkeit, früh Verantwortung zu übernehmen, hat mir sowohl fachlich als auch persönlich enorm viel mitgegeben. Besonders die offene Atmosphäre, die spürbar flachen Hierarchien und das große Engagement aller Beteiligten haben entscheidend dazu beigetragen, dass ich mich jederzeit wohlgefühlt habe und das PJ an der Vitos Klinik uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Bewerbung
Bewerbung über das PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Poliklinik
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
548,31

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1