PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Itzehoe (5/2025 bis 9/2025)
Station(en)
Station 15-18 (AGV), Station 2-5 (Unfall/ Ortho)
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Das chirurgische Tertial verbringt man hier zur Hälfte in der AGV (Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie), sowie zur Hälfte in der Unfallchirurgie/ Orthopädie. In beiden Bereichen kann man sich selbstständig einteilen, sodass wir uns einfach jeden Morgen abgesprochen haben, wer auf welcher Station bzw. in der Notaufnahme/ Polyklinik mithelfen möchte und wer bei welcher OP assistiert. An OPs, bei denen explizit ein PJler als Assistenz eingetragen ist, muss man teilnehmen, ansonsten besteht aber auch immer die Möglichkeit einfach zuzuschauen, falls man sich für eine besondere OP interessiert. In beiden Bereichen waren alle Ärzte, sowie Pflege und OP-Personal sehr nett. Fragen konnten jederzeit gestellt werden und man nahm sich Zeit, diese ausreichend zu beantworten.
Unfall/ Ortho: Der Tag startet mit der Röntgenbesprechung, danach beginnen um 8 Uhr die OPs. Ist man nicht als Assistenz eingetragen, kann man auf Station bei Visiten mitlaufen. Dabei hat man vor allem Verbandswechsel, Visiten-Dokumentation, Entlassbriefe schreiben u.Ä. als Aufgabe. Auf jeder Station gibt es MFAs, die für die Blutentnahmen zuständig sind, sodass man da nur ab und zu aushelfen muss, wenn die MFAs nicht erfolgreich waren oder einmal krank sind. Vor allem in der Notaufnahme hat man die Möglichkeit Patienten zu untersuchen, bildgebende Diagnostik anzumelden und Wunden zu nähen. Die OPs in der Ortho sind körperlich schon recht anstrengend (2h Beine halten von ca. 130kg Patienten), aber auch daran gewöhnt man sich schnell. Insgesamt habe ich mich hier sehr gut ins Team integriert gefühlt und hatte das Gefühl den Ärzten Arbeit abnehmen zu können.
AGV: Auch hier startet der Tag mit einer Morgenbesprechung, danach beginnen die OPs um 8 Uhr. Leider waren wir hier viel zu viele "Helfer" (z.T. 6 Pjler + 3 Famulanten), sodass man schauen musste, dass man sich nicht in die Quere kommt. Manchmal sind wir für einfache Blutentnahmen/ Flexülen einfach zu zweit zu den Patienten gegangen. Allgemein hatte ich den Eindruck, dass sich die Ärzte hier nicht wirklich für uns interessieren. Immer wieder muss man aktiv fragen, ob man die Ärzte zur Visite begleiten kann, ob man noch irgendetwas helfen kann ... Aber dann ist man eigentlich immer willkommen und es werden Patientengeschichten und Krankheitsbilder noch einmal erklärt.
1x/ Monat haben PJler, die über die Uni Hamburg in Itzehoe PJ machen, einen Studientag mit verpflichtendem Unterricht in Präsenz in Hamburg.
Pluspunkte:
- Nahezu täglich gibt es PJ-Unterricht von verschiedenen Fachrichtungen, an denen man immer teilnehmen kann (außer man muss in den OP).
- Für die Zeit des Tertials habe ich eine Wohnung (2er WG) von der Klinik gestellt bekommen. Diese ist möbliert, gut ausgestattet (Geschirr, Besteck, Staubsauger, ...) und hat sogar einen Balkon. Diese konnten wir auch problemlos schon an dem Wochenende vor Tertialbeginn beziehen.
- Täglich bekommt man ein Guthaben von 8€ auf die Karte geladen. Das reicht für Frühstück und Mittagessen aus.
- Die PJler im gesamten Haus sind zu einer sehr harmonischen Gruppe zusammengewachsen. Wir waren täglich gemeinsam Mittagessen und haben auch in unserer Freizeit gemeinsam Dinge unternommen.
- Es gibt eine Ärztin, die PJ-Beauftragte ist, und ihre Aufgabe auch tatsächlich ernst nimmt. Wir haben uns einmal pro Woche alle gemeinsam zum Mittagessen getroffen und uns über alles unterhalten, was uns auf dem Herzen lag.
- Eine Rotation in eine andere Fachrichtung ist möglich.
Fazit: Ich habe mich an der Klinik sehr wohl gefühlt. Die Verteilung der PJler hätte besser laufen können, sodass nicht alle auf einmal in der AGV gewesen wären, aber ansonsten bin ich sehr zufrieden.