PJ-Tertial Psychiatrie in ZFP Suedwuerttemberg (7/2025 bis 10/2025)

Station(en)
2053/2054
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Den Vorberichten kann ich mich sehr anschließen. Wer Lust auf Psychiatrie in einem netten, kollegialen Setting hat, ist hier mehr als gut aufgehoben. Die Weissenau bietet das volle Spektrum der Psychiatrie (Sucht, Akut, Geronto, stationär/ambulant, KJP, Trauma etc-): Realistisch ist man hier hauptsächlich auf der Akutstation, das macht auch am meisten Sinn, aber man könnte überall hinrotieren oder eine kurze Hospitation anfragen. Krankheitsbilder kommen also eher aus dem psychotischen Bereich, ist aber meistens auch ganz entertaining :) Das Team von CA, OAs und Assistenten ist durchgehend nett, zugewandt und bindet einen direkt mit ein. Nirgendwo sonst habe ich eigentlich so ein Arbeiten auf Augenhöhe erlebt, insbesondere man sich selbst Mühe gibt und einbindet. Nichtsdestotrotz wird eine gewisse Eigeninitiative erwartet, man wird also weniger 1:1 an die Hand genommen (was aber überall anderswo ja auch eher nicht der Fall ist). Wer fit und motiviert ist, kann nahezu alles assistenzärztliche früh selbst an eigenen Patienten übernehmen; wer nicht, auch früh nach Hause gehen. Das macht insgesamt echt Spaß, weil man eigenverantwortlich arbeiten, nachdenken und handeln kann und sich so in einem einigermaßen "geschützten" Setting an den späteren Alltag als AA gewöhnen kann. Rücksprache geht immer und alle OAs sind durchgehend offen für Fragen. Weiterhin sind die meisten AÄ in der Allgemeinpsychiatrie aus dem Ausland mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen und Psychiatrievorstellungen, darunter auch sehr fitte Kolleg:innen -wenig "deutsche" AAs sind leider ein generelles Problem des Faches. Unterricht direkt gibt es keinen, man kann aber an allen sonstigen Fortbildungen teilnehmen oder geht ans OSK zum PJ-Unterricht, ich war dort aber nie und habs auch wenig vermisst (wird nicht erwartet). Generell profitiert man unglaublich, länger auf einer Station zu sein, ich persönlich würde die 53 empfehlen und bevorzugen. Man wird zum direkten Ansprechpartner der Pflege und darf psychiatrisch/alllgemeinärztlich wirklich viel der Versorgung übernehmen. Das endet bei Personalknappheit aber auch mal darin, dass man in Rücksprache mit dem OA die Station alleine schmeißt (nach etwas Eingewöhnung aber durchaus gut machbar).

Essen kann man jeden Tag, Mittagspause hat einen hohen Stellenwert, das Essen bezahlt man selbst. Es gibt ein recht hohes Gehalt von 855 €, das mittelschöne und alte Wohnheim ohne WLAN im Saumweg (ca. 350-450€) muss davon aber auch bezahlt werden. Wer es schöner haben will, könnte echt über eine andere Wohnform nachdenken, der Saumweg ist aber nahe, unkompliziert und kann auch taggenau gekündigt werden. Hier unbedingt früh anfragen und auch persistent auf ein Apartment beharren, auch wenn immer etwas von "Knappheit" und "nichts frei" erzählt wird, überhaupt nicht der Fall.

Der Arbeitstag beginnt morgens um 8 Uhr. Die erste Aufgabe besteht darin, Blut abzunehmen, aber nur zwischen 1 - 5 BEs täglich. Um 8:30 Uhr findet die Morgenübergabe durch das Pflegepersonal statt, gefolgt von der Morgenbesprechung der Ärzt:innen und teilweise auch der Stationsleitungen der gesamten Abteilung um 9:15 Uhr. Visite ist 1x wöchentlich im offenen und geschützten Bereich und geht auch ganz schön lange. Das Mittagessen wird in der Regel gemeinsam mit dem gesamten Team inklusive des Oberarztes eingenommen und dauert oft etwa 45 Minuten. Wie lange man am Ende des Tages bleibt, hängt vor allem von der eigenen Motivation ab. Ich bin meistens zwischen 14-17 Uhr gegangen. Freie Tage/Termine etc. können flexibel genommen werden, man ist in wenig Verpflichtung und kontrollieren tut es keiner.

Wer interessiert ist, offen und entspannt, vielleicht selbst in die Psychiatrie will (oder aber nur Basiswissen für andere Fachrichtungen lernen will), auch im ZfP anfangen will (problemlos), ist hier wirklich top aufgehoben, das kann ich wirklich nur betonen. Es ist ein insgesamt entspanntes Tertial, Psy ein dankbares Prüfungsfach und bietet viele Karrierechancen.
Bewerbung
PJ-Portal, Plätze gehen fast immer.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
855

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07