An meinem ersten Tag im Krankenhaus erhielt ich neben meinem Ausbildungsvertrag diverse Infomaterialen, meinen Schlüssel für den Spind, meine Arbeitskleidung, mein Telefon und mir wurde das Krankenhaus gezeigt. Mein Einstieg war gut organisiert und ich fand mich schnell im kleinen Krankenhaus zurecht.
Im Elisabethinen Krankenhaus werden vor allem Leistenhernien (offen und minimalinvasiv) und Varizen operiert. Zu den weiteren allgemeinchirurgischen Eingriffen zählen im Allgemeinen Gallenblasenentfernungen, Port-Implantationen und -Explantationen, diverse proktologische Operationen, Vorfuß-Amputationen, Spalthaut-Transplantationen und noch einige weitere. Es werden fast ausschließlich elektive, geplante Eingriffe durchgeführt, da das Krankenhaus keine klassische Notaufnahme hat, sondern vielmehr der Tagesklinik eine besondere Bedeutung zukommt. Die Stationsarbeit (zugleich auch das Legen von "Venenwegen") beschränkte sich auf ein Minimum, was ich im Vergleich zu anderen PJ-Berichten aus Deutschland zu schätzen wusste. Vielmehr kümmerte ich mich morgens um die Aufnahmen, assistierte häufig im OP (Nähen üben gut möglich) und verbrachte die restliche Zeit entweder in der Ambulanz (Venen, Wunden, Hernien, allgemeinchirurgisch oder proktologisch) oder in der Endoskopie. Das Spektrum ist nicht riesig, aber dafür kann man thematisch viel verstehen und ich konnte mich gut ins Team integrieren. Das Team ist klein (ca. 10 Personen), aber fein. Jeder und jede hat Stärken und Schwächen, aber zusammen ist das eine gute Gemeinschaft. Ich durfte quasi alle duzen und meine Meinung (beispielsweise in der Frühbesprechung) wurde immer wertschätzend beachtet. Ich bin sehr froh, dass ich in so einem herzlichen, familiären Team gelandet bin. Auch im OP habe ich mich mit allen gut verstanden und im Krankenhaus lernt man schnell alle Gesichter kennen. Während des PJ-Tertials bin ich für eine Woche in die Orthopädie rotiert. In den Sommermonaten ist die OP-Auslastung etwas geringer, sodass ich oft auch mal früher Feierabend machen durfte.
Meine Erwartungen an das Chirurgie-Tertial wurden weit übertroffen. Im Team habe ich mich pudelwohl gefühlt und insgesamt hat mir die OP-Assistenz viel Spaß gemacht. Ich konnte mein fachliches Wissen ausbauen und auch persönlich war das Auslandstertial ein großer Gewinn für mich.
Klagenfurt bietet die perfekte Kombination aus einem breiten kulturellen Angebot mit vielen Veranstaltungen im Sommer, einer wunderschönen Innenstadt mit mediterranem Flair, einem beeindruckenden Bergpanorama, dem wunderbaren Wörthersee und der Natur direkt vor der Haustür. Für alle, die gerne wandern gehen und sportlich unterwegs sein wollen, kann ich Kärnten sehr empfehlen! Ich durfte viele nette PJler kennenlernen (die meisten aus dem Klinikum Klagenfurt) und wir haben am Wochenende häufig gemeinsam etwas unternommen. Gewohnt habe ich im home4students-Wohnheim gegenüber von der Universität, das kann ich ebenfalls weiterempfehlen.
Alles in allem kann ich ein PJ-Tertial in Klagenfurt am Wörthersee sehr empfehlen!
Bewerbung
Meine Bewerbung habe ich etwa zwei Jahre im Voraus an den Kärntner Gesundheitsfond geschickt. Die weitere Organisation lief reibungslos und unkompliziert.