PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Luzern Sursee (3/2025 bis 6/2025)

Station(en)
Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich war insgesamt für 4 Monate in Sursee im Kantonspital. Die Zeit dort hat mir sehr gut gefallen. Es ist zwar ein kleines Haus, aber man bekommt trotzdem einen guten Überblick über die Chirurgie und Orthopädie. Ich habe in der Zeit im dem Personalhaus direkt bei der Klinik gewohnt.

Zum Personalhaus:
Man bekommt ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad mit Dusche. In jedem Zimmer gibt es ein Bett, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank und ein Regal. Zusätzlich hat man einen kleinen Balkon mit tollen Blick auf die Berge und den See. Zum Ende der Zeit bekommt man Putzutesilien gestellt und reinigt dann für den Nachfolger das Zimmer. Einen Staubsauger gibt es auch auf jeder Etage.
Auf jeder Etage gibt es eine eigene Küche mit Mikrowelle und auf einem Stockwerk auch einen Ofen. Man bekommt ein eigenes abschließbares Fach (relativ klein) und ein eigenes Fach im Kühlschrank (auch relativ klein). In dem Fach werden einem vom Vermieter ein Kochtopf, ein paar Teller, ein Geschirrhandtuch und Gläser zur verfügung gestellt. Man sollte eventuell eine eigene Pfanne und weitere Kochutesilien, sowie eine Tasse mitbringen. Es gibt keinen Wasserkocher oder Toaster. Das WLAN funktioniert überraschenderweise echt gut.
Wenn Gäste kommen kann man dem Vermieter eine Mail schicken und nach einem Zustellbett oder Gästezimmer fragen. Die antworten einem super schnell. Wenn man eine Auto hat kann man für 120 Franken (geht direkt vom Lohn) ab einen Parkplatz erhalten. Diesen braucht man auch, weil man sonst echt keine Parkmöglichkeiten hier hat.
Im Keller gibt eine Waschmaschine und einen Trockner und einen Fahrradschuppen. Es gibt eine Einkaufsmöglichkeit 15 Minuten zu Fuß entfernt.
Das Wohnhaus ist sehr sauber und das Zimmer ist echt groß. Außerdem kann man sehr schöne Spaziergänge um den See machen. Der Weg zur Klinik ist sehr kurz.

Unternehmungen:
Sursee liegt sehr zentral in der Schweiz. Ich war hier zusammen mit einer Freundin und wir hatten ein Auto. Das war sehr praktisch für Unternehmungen, die auch mal weiter weg liegen um die Schweiz etwas besser zu erkunden. Man ist innerhalb einer Stunde in Basel, Zürich oder Bern. Nach Luzern braucht man mit dem Auto auch nicht lange. Also für gerade längere Touren würde ich ein Auto sehr empfehlen. Ich hab von anderem Unterassistenten gehört das man sich auch ein Fahrrad leihen kann oder man auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann.

Klinikalltag:
Es gibt drei verschiedene Dienste. Es gibt den Frühdienst (7:10-15/16 Uhr), den Spätdienst mit Rufbereitschaft (ZNA 15:30- 0 Uhr und dann bis 7 Uhr Rufbereitschaft) und dann noch den Frühdienst in der Notaufnahme (7:10-15:30 Uhr).
Jeder musste während der Zeit hier einmal einen Kurzvortrag (Journal Club) halten. Man bekommt dafür vorher vom Chef ein Paper zugeschickt und muss dass dann kurz vorstellen. Ist aber super entspannt.

Im Frühdienst trifft man sich um 7:10 Uhr im Reportraum und teilt sich die OPs für den Tag selbstständig ein. Das ist echt super, weil man sich so frei aussuchen kann und man sich absprechen kann wer in welche OP geht. Gerade wenn ihr viele Unterassistenten seit, gibt dann auch mal Tage wo ihr nicht in den OP geht und dann auf Station bei der Visite dabei seit oder Briefe schreibt. Also je nachdem wieviel man im OP sein will kann man das gut untereinander absprechen. Man ist dabei hauptsächlich im Allgemeinchirurgischen und Orthopädischen OP.
Wenn keine OPs anstehen geht man mit zur Visite und schreibt währenddessen mit. Das fand ich teilweise etwas schwierig zu verstehen mit dem Schweitzer Deutsch. Danach geht man auf Station und bekommt kleinere Aufgaben wie Entlassungsbriefe schreiben und die Entlassung vorbereiten. Blut abnehmen oder Flexülen legen ist in der Schweiz komplett pflegerisch.
Es gibt zwei Telefone die mitgenommen werden müssen und auf dem eigenen ruft der OP an wenn noch jemand fehlt. Wenn man im Spätdienst ist kann man dann für die Nacht die Rufumleitung einstellen.

Der Frühdienst in der Notaufnahme startet auch um 7:10. Hier schaut man morgens ob genug Unterassistenten da sind um den OP zu bedienen. Sonst muss man auch mal in den OP. Sonst ist man aber in der Notaufnahme und kann dort eigene Patienten betreuen, kleine Wunden nähen, Sono üben und weitere Tätigkeiten ausüben. Es gibt hier (anders als in Deutschland) viele Ärzte und es wird eng mit dem Oberarzt zusammengearbeitet. Das ist echt super und man lernt dadurch am meisten.

Der Spätdienst startet um 15:30 bis offiziell 0 Uhr. Meistens wird man aber schon früher nach Hause geschickt. Also je nachdem wieviel los ist. Hier hat man die gleichen Tätigkeiten wie im Frühdienst. Bis 7 Uhr morgens ist man in Rufbereitschaft und muss dann zu Notfall-OPs. Zu meiner Zeit wurde aber keiner Nachts geweckt. So um 20 Uhr gab es aber schon häufiger OPs. Man löst ausserdem den Frühdienst im OP ab (also wenn OPs nach 16 Uhr anstehen). Wenn man diesen Dienst hat arbeitet man ebenfalls am Wochenende im Pickett-Dienst. Am Samstag und Sonntag geht der Dienst dann von 19 Uhr bis 2 Uhr nachts und man hat wieder die Rufbereitschaft bis 7 Uhr. Man bekommt hierfür in der nächsten Woche 3 Kompensationstage.

Der Visitendienst hat man auch am Wochenenden von 7:30 bis 19 Uhr. Dabei läuft man bei der Visite mit und geht in den OP wenn am Wochenende Notfall-OPs anstehen. Danach soll man noch fragen ob in der ZNA noch Hilfe braucht. Dieser Dienst ist relativ anstrengend je nachdem wieviel los ist und mit welchem Assistenzarzt man unterwegs ist (manche brauchen länger als andere). Man wird meistens so ab 16 Uhr nach Hause geschickt und ist dann bis 19 Uhr in Rufbereitschaft. Man bekommt hierfür 2 Kompensationstage frei. Diese kann man sich nicht frei aussuchen

Positives
- Gerade wenn man nicht so oft in den OP möchte ist es super dass man sich frei einteilen kann (kommt drauf an wieviele ihr seit)
- Nettes Team: Die OTAs und die Ärzte sind größtenteils super nett. Teilweise darf man im OP nähen (eher seltener). Gerade der Chefarzt der Chirurgie erklärt einem sehr viel bei der OP und ist auch sonst sehr hilfsbereit und nett
- Zentrale Lage zu den anderen größeren Städten
- Lage zum See (es wird oft Pause auf der Dachterrasse gemacht und von dort hat man einen tollen Ausblick auf den Pilatus)

Negatives
- Viele Wochenenddienst: Je nachdem wieviele ihr seit, kann es vorkommen das ihr jedes 3. Wochenende arbeiten müsst.
- Man bekommt gerade in der Orthopädie nicht soviel erklärt und hält viel einfach nur Haken, aber die Ärzte sind dort nett
- Preise der Mensa
- Kein richtiger PJ-Unterricht: Es gibt alle 2 Monate eine Fortbildung, aber die fällt auch manchmal aus
Bewerbung
2 Jahre im Voraus
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Nahtkurs
Bildgebung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Briefe schreiben
Notaufnahme
EKGs
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
1250

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07